Tipps zum Binden und Trocknen
Brautstrauß: Bedeutung, Kosten und wie sie ihn trocknen
Der schönste Schmuck für eine Braut ist ihr Strahlen, ihr Kleid – und natürlich ein wundervoller Brautstrauß. Erst das kunstvoll zusammengestellte Blumengebinde macht das Bild komplett. Welche Formen und Blumen sich dafür eignen – nebst Kosten – und wie Sie den Strauß als Erinnerung später trocknen können, erfahren Sie hier.
Der Brautstrauß-Ratgeber in der Übersicht:
- Kosten und Form eines Brautstraußes
- Wahl der Blumen und Bedeutung
- Der richtige Strauß für den Frühling
- Im Sommer darf der Brautstrauß bunt werden
- Üppige Herbstfrüchte im Bouquet
- Eleganter Brautstrauß für den Winter
- Hochzeitsstrauß selber machen: Geht das?
- Das Bouquet trocknen: Tipps
Ein zeitloser Brauch zur Eheschließung
In alten Zeiten bestand ein Brautstrauß aus duftenden Gewürzen und Kräutern. Das hatte einen doppelten Effekt: Zum einen sollten so böse Geister von dem Glück des Paares ferngehalten werden und zum anderen verströmten Rosmarin, Myrrhe und Co. einen wohltuenden Duft. In Zeiten, in denen es die Menschen mit der Reinlichkeit noch nicht so genau nahmen, überdeckte der Strauß so auch übel riechende Ausdünstungen. Erst in der Renaissance erfüllte der Brautstrauß auch andere Funktionen. Opulente Sträuße, deren Kosten sicher recht hoch bemessen waren, standen für Reichtum und Wohlstand. Wichtig war vor allem, dass der Brautstrauß gut duftete und Rosen enthielt.
Feste Traditionen bei einer Hochzeit ist zudem das Werfen des Brautstraußes. Was es mit diesem Brauch auf sich hat, können Sie im SAT.1 Ratgeber nachlesen. Ein weiterer Spaß rund um den Brautstrauß ist das Brautstraußstehlen. Dabei wird das blumige Accessoire der Herzdame kurzerhand entwendet. Erst gegen ein Auslösepfand kann die Braut ihren Brautstrauß dann wieder in die Arme schließen.
Übrigens geht der Trend zum Zweitstrauß. Dabei ist der zweite Strauß meist eine kleinere Variante des Originals – Stichwort: weniger Kosten! – und wird statt diesem nach der Trauung in die Menge geworfen. So kann die Braut ihren Brautstrauß behalten, trocknen und als Erinnerung aufbewahren.
Die Qual der Wahl: Kosten und Form
Heutzutage darf ein Brautstrauß natürlich immer noch gut duften, viel wichtiger ist aber, dass er mit dem Brautkleid, der Hochzeitsdeko sowie den Brautjungfernkleidern und ihren Sträußen harmoniert. Aus diesem Grund ist der Brautstrauß oft in Weiß- oder Cremetönen passend zum Kleid gehalten.
Rosen sind immer noch ein fester Bestandteil der meisten Hochzeitssträuße. Doch auch die richtige Größe des Bouquets spielt eine Rolle für ein stimmiges Bild beim Standesamt oder in der Kirche und auf dem anschließenden Fest. Dabei gilt generell: Je üppiger und voluminöser das Brautkleid ist, desto größer darf und sollte auch der Strauß sein. Ein romantisches Prinzessinnenkleid mit Reifrock und viel Spitze verlangt nach einem großen Strauß. Ein kleines Gebinde würde hier untergehen. Schmal geschnittene Roben oder Etuikleider hingegen werden schön mit einem zierlichen Brautstrauß unterstrichen.
Wer es lieber modern mag und vielleicht auch eine eher puristische Location für die Hochzeit ausgesucht hat, greift lieber zu einem linearen Strauß. Für dieses Gebinde nimmt man nur langstielige Blumen. Da nur wenige Blumen verwendet werden, kann der Strauß um Bambusrohr oder Gräser ergänzt werden. Eine besondere Form dieses linearen Gebindes ist der Zepterstrauß: Aus Lilien oder Callas entsteht ein zepterförmiger Blumenschmuck. Die Kosten liegen zwischen 30 und 50 Euro. Preislich ähnlich liegt der Armstrauß, der dekorativ in der Armbeuge getragen wird. Er sorgt für einen Retro-Touch und eignet sich besonders für große Blüten. Hier sollten Sie Kosten von 30 bis 60 Euro einplanen.
Besonderer Beliebtheit erfreut sich auf Hochzeiten nach wie vor der Wasserfallstrauß. Dabei ist der Strauß so kunstvoll gebunden, dass er wie ein Wasserfall nach unten fällt. Diese Form unterstreicht den romantischen Charakter der Hochzeit. Orchideen und Callas eignen sich für diesen Strauß besonders gut. Die Kosten für ein solches Bouquet betragen um die 60 bis 90 Euro. Passend zum Brautstrauß trägt der Bräutigam oft eine Ansteckblume am Revers.
Wahl der Blumen und Bedeutungen
Weiße Rosen sind natürlich der Klassiker für den Brautstrauß. Weiß symbolisiert hier wie auch beim Brautkleid Unschuld und Reinheit. Auch Rosen in zarten Pastelltönen sehen im Bouquet sehr romantisch aus und stehen für zärtliche Gefühle dem Partner gegenüber. Der Vorteil von Rosen ist darüber hinaus, dass sie im Gegensatz zu beispielsweise Flieder das ganze Jahr über erhältlich sind. In Kombination mit Hortensie, Lilie oder Calla machen sich Rosen im Brautstrauß besonders schön.
Die edle, langstielige Calla steht dabei für Schönheit.
Lilien verströmen einen herrlichen Duft und bringen leichte Exotik und Farbe in den Strauß. Allerdings können die Staubbeutel gelbe Spuren auf dem Brautkleid hinterlassen. Also das Innenleben besser vorher abknipsen lassen. Sie stehen übrigens für Wahrheit.
Wer sich etwas mehr Farbe im Strauß wünscht, greift auf rote Rosen zurück. Im Gegensatz zu ihrer weißen Schwester steht die rote Rose für Begierde und Leidenschaft. Doch auch eine Rose, die gar keine echte Rose ist, erfreut sich unter den Brautsträußen immer größerer Beliebtheit: die prächtige Pfingstrose. Die vollen Blüten mit dem berauschenden Duft kommen in Rot, Rosa oder Weiß ins geschmackvolle Bouquet. Efeu ergänzt die Blumenarrangements optisch wunderbar und auch was seine Bedeutung betrifft: Die immergrüne Pflanze ist das Symbol für Treue.
Der richtige Strauß für den Frühling
Doch nicht alle Blumen sind zu jeder Jahreszeit erhältlich. Auch ist die Dekoration für eine Winterhochzeit naturgemäß anders als für ein Fest im Sommer. Doch widmen wir uns zunächst zweitbeliebtesten Zeit für die Hochzeit: dem Frühling. Im Wonnemonat Mai schließen besonders viele Verliebte den Bund der Ehe. Und danach kann sich ruhig auch das Aussehen des Brautstraußes.
Jetzt ist die Auswahl an heimischen Blumen besonders groß. Tulpen, Rosen, Callas, Pfingstrosen, duftender Flieder und verspielte Freesien finden nun den Weg in den Brautstrauß. Dahlien sind ebenso schmückend – allerdings nur, wenn die Brautleute nicht zu Allergien neigen. Im Frühling sind besonders Pastelltöne bei den Blüten gefragt. Wer im Freien feiert, fängt mit einem Strauß aus Wiesenblumen die Stimmung der Hochzeit passend ein. Ein weiterer Vorteil: Wenn Sie die Blumen selber pflücken, reduzieren sich die Kosten.
Im Sommer darf der Brautstrauß bunt werden
Auch auf einer Sommerhochzeit machen Sie mit Rosen – zum Beispiel in Apricot – und Pfingstrosen im Brautstrauß nichts verkehrt. Im Sommerstrauß sind jedoch auch Schmuckkörbchen, Hortensien und Rittersporn zu finden. Eine rosafarbene Hortensie beispielsweise sieht besonders schön im Gesteck aus. Doch auch in Blau kann sie bezaubern.
Sehr fröhlich wird der Strauß mit knallgelben Sonnenblumen.
Auch Löwenmäulchen, Fingerhut, Clematis in Lila und blühende Kräuter wie Salbei und Thymian finden den Weg in einen sommerlichen Brautstrauß. Lavendel bringt hingegen Farbe und Duft in den Strauß. Und Gerbera in verschiedenen Farben sorgen für einen echten Hingucker. Natürlich sollten die Arrangements aber auch zum Thema der Hochzeit passen.
Üppige Herbstfrüchte im Bouquet
Für viele Menschen ist gerade eine Hochzeit im Herbst besonders stimmungsvoll und romantisch. Das soll sich natürlich auch im Brautstrauß widerspiegeln. In der goldenen Jahreszeit sind warme Farben von Gelb über Orange bis kräftige Rottöne besonders beliebt, denn diese stehen unter anderem für Freude und Dynamik.
Für den Herbststrauß kann ein Ausflug in den Wald sehr inspirierend sein. Die bunten Laubblätter bilden Ton in Ton mit den zarten Blüten der Rosen und Callas ein schönes Ensemble. Auch Rinde, Kiefernzapfen oder Federn können als Element im Strauß auftauchen und lassen sich später auch gut trocknen. Ein samtiger Strauß aus Rosen in zartem Lila wirkt dabei besonders herbstlich und sorgt zugleich für einen Vintage-Touch.
Eleganter Brautstrauß für den Winter
Die kalte Jahreszeit gibt der Winterhochzeit ihren ganz eigenen Charme. Jetzt sind wieder klassisch weiße Gestecke gefragt. Schnee- und Christrosen verleihen der Komposition eine edle Optik. Natürlich müssen Sie auf Farbe im Strauß trotzdem nicht verzichten. Gedämpfte Töne wie Flieder, Altrosa oder Apricot sorgen für einen nostalgisch, romantischen Look.
Und auch im Winter darf die Natur mit in das Arrangement eingebunden werden. Gräser, Beeren und Früchte verleihen diesem eine besonders natürliche Wirkung. Als Alternative zu einem herkömmlichen Strauß bietet sich auch ein Gesteck aus Kristallelementen oder Broschen an. So müssen Sie sich nicht darum sorgen, ob der blumige Schmuck die Temperaturen übersteht.
Hochzeitstrauß selber machen: Geht das?
Bei einem so wichtigen Anlass wie der eigenen Hochzeit greifen die meisten Paare auf die Expertise eines Floristen zurück. Er kann das Paar beraten und anhand von Mustersträußen erkunden, was dem Paar gefällt. Manch einer möchte aber seinen Strauß auch selbst zu binden. Mit etwas Geschick ist das auch durchaus möglich. Achten Sie jedoch auf eine stimmige Farbkombination. Im Eifer des Gefechts wird der Strauß zwar wunderschön, passt aber leider nicht mehr zum Outfit.
Haben Sie die Blumen besorgt, kann's losgehen. Ein Testlauf bietet sich in jedem Fall an – sicher ist sicher: Legen Sie die Blüten nach und nach zusammen, sodass ein runder Strauß entsteht. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, können Sie alles auf eine Länge schräg einkürzen. Damit Sie sich später nicht über Erdflecken auf dem Kleid ärgern, sollten Sie die Stängel mit einem Tuch säubern. Umrahmen Sie das Bouquet mit Schmuckelementen wie Spitze oder Perlenschnüren, ganz nach Geschmack, und fixieren Sie den fertigen Strauß mit einem Gummiband.
Das Bouquet trocknen: Tipps
Das Fest ist vorbei und der Brautstrauß konnte vor den Brautjungfern in Sicherheit gebracht werden? Natürlich fällt es Ihnen schwer, sich jetzt von dem bedeutungsvollen Gesteck zu trennen. Dazu ist er schließlich viel zu schön. Die gute Nachricht: Es gibt eine Alternative zum Wegschmeißen. Wenn Sie den Brautstrauß trocknen, können Sie noch lange in Erinnerungen schwelgen.
Sprühen Sie den Strauß nach ein paar Wochen mit Haarlack ein, damit er nicht so schnell brüchig wird. Wem für den ganzen Strauß der Platz fehlt, kann auch nur einzelne Blüten trocknen. Von Löschpapier umschlossen, geht es dazu in einen dicken Wälzer. Tipp: Möchten Sie den Strauß farbecht erhalten, lassen Sie ihn vom Floristen mit speziellem Gel oder Wachs konservieren. Informieren Sie sich aber vorher über die anfallenden Kosten – nach der Hochzeit ist das Budget vieler Brautpaare nämlich erschöpft. Aber mitunter ist der Preis in Kombination mit Tischdeko und dem Binden des Straußes verhandelbar.
Fazit: Bei der Wahl des richtigen Brautstraußes müssen sich viele Paare in der Flut der Möglichkeiten erst einmal zurechtfinden. Doch sobald Jahreszeit und Motto der Feier stehen, lassen sich schnell passende Gestecke für jeden Geldbeutel finden. Möchten Sie die Kosten gering halten, können Sie den Strauß sogar selber binden. Wenn Sie ihn anschließend trocknen, haben Sie eine bleibende Erinnerung an Ihren großen Tag.