Einen Privatdetektiv beauftragen – Sorgfalt ist wichtig
Wer Crime Serien wie Lethal Weapon und Navy CIS mag, Detektiv- und Polizeiserien verschlingt und auch die Staffeln von Lenßen & Partner oder Niedrig und Kuhnt gesehen hat, fragt sich mitunter, wie wahrscheinlich es ist, selbst einmal auf die Dienste eines Detektivs angewiesen zu sein. Das eigene Leben bietet überraschend viele Irrungen und Wirrungen, die an beliebte Serien erinnern. Umso wichtiger ist es jedoch, sich vor der Beauftragung genauer mit dem Metier des Privatdetektivs und den eigenen Möglichkeiten zu beschäftigen.
Die Gründe für eine Beauftragung sind vielfältig
Viele Menschen denken, Privatdetektive beschäftigen sich vorrangig mit außergewöhnlichen Verbrechen. Das jedoch entspricht nur selten der Wahrheit, denn das Betätigungsfeld heutiger Detekteien ist sehr viel realitätsnäher. Detektive beschäftigen sich typischerweise mit zeitaufwendiger Recherchearbeit im Rahmen von Aufträgen, die zum Beispiel von Versicherungen, Kaufhäusern oder Anwälten erteilt werden. Aber auch Privatleute, die sich unsicher hinsichtlich der Treue ihres Partners sind oder über die Spielsucht der eigenen Mutter spekulieren, können von den Diensten eines Privatdetektivs unter Umständen profitieren.
Häufig arbeiten Privatdetektive auch an der Beschaffung von Fakten, die bei einem möglichen Gerichtsverfahren von Vorteil sein könnten. Eine Scheidung, eine Erbschaft oder auch die Nachfolge eines Unternehmens können unter Umständen in handfesten Streitigkeiten und somit vor dem Richter enden. Hat der eigens beauftragte Privatdetektiv dann Zusatzinformationen sammeln können, versprechen sich die Auftraggeber hiervon Vorteile und gegebenenfalls auch eine Entscheidung zu ihren Gunsten.
Eine professionelle Detektei finden
Wer die Dienste eines Privatdetektivs in Anspruch nehmen möchte, stößt auf eine große Anzahl potenzieller Anbieter. Hier ist es wichtig, unprofessionelle Detekteien von solchen unterscheiden zu können, die sich an geltendes Recht halten und sowohl effektiv als auch sicher arbeiten. So müssen sich Privatdetektive an die Gewerbeordnung, das Strafgesetzbuch und die Strafprozessordnung halten. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Informationen zu beschaffen. Allerdings braucht es keinen besonderen Nachweis, um als Detektiv zu arbeiten. Jeder kann Privatdetektiv werden, solange er gemäß § 38 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Gewerbeordnung über ein makelloses polizeiliches Führungszeugnis verfügt. Zusätzlich ist eine Auskunft aus dem Gewerbezentralregister nötig, die die Unbedenklichkeit bestätigt. Mit diesen Belegen kann jeder sofort mit dem Job starten.
Doch auch Erfahrungen von Freunden und Bekannten aus dem eigenen Sozialleben können bei der Suche nach einer professionell arbeitenden Detektei hilfreich sein. Es kommt überraschend häufig vor, dass Privatpersonen die Dienste einer Detektei in Anspruch nehmen, weswegen Informationen aus dem direkten Bekanntenkreis nicht vernachlässigt werden sollten.
Zudem gibt es Möglichkeiten für Detekteien, ihre Professionalität nach außen hin zu kommunizieren. Eine Möglichkeit ist, sich einschlägigen Berufsverbänden anzuschließen. Einer dieser Verbände ist der Deutsche Detektiv Verband e.V., der sich als Fachverband für private Ermittler in der Wirtschaft sieht. Er fordert unter anderem eine Ausbildung und eine Qualifikation bei der Zentralstelle für Ausbildung im Detektivgewerbe. Diese Ausbildung soll sicherstellen, dass Detektive jeglicher Vorbildung zumindest von den gleichen rechtlichen Grundlagen und nötigen Ermittlungsstandards ausgehen. Denn wer gegen geltendes Recht verstößt, macht sich strafbar und gefährdet im Zweifel auch die Zulässigkeit von Beweisen vor Gericht.
Sachliche Auswahlkriterien für einen Detektiv
Potenzielle Klienten brauchen die Möglichkeit, sachliche Auswahlkriterien zugrunde zu legen. Hilfreiche Kriterien zur Wahl eines Detektivs oder einer Detektei ist die Außendarstellung. Seriöse Detektive
- bieten ein kostenloses Erstgespräch an,
- verfügen nachweislich über langjährige Erfahrung,
- sind über mehrere Wege 24/7 erreichbar (E-Mail, telefonisch, postalisch) und
- wissen um Rahmenbedingungen, in denen sie sich rechtssicher bewegen können.
Auf ein ausführliches Erstgespräch sollten Klienten vor der Beauftragung einer Detektei daher niemals verzichten. Bestehen dann keine Zweifel an der Seriosität des Gegenübers, stellt die verantwortliche Person sinnvolle Fragen und gibt sie bereitwillig Auskunft über Arbeitsweise und Vorgehen der Detektei, spricht dies für einen Anbieter. Auch sollte die Frage nach entstehenden Kosten möglichst transparent beantwortet werden können. Im Vertrag, der zumeist vor der Beauftragung unterschrieben wird, ist daher auch das Kleingedruckte ein möglicher Hinweis auf versteckte Kosten und unseriöse Kalkulation.
Fakt ist: Wer einen guten Privatdetektiv sucht, muss zuvor selbst in die Rolle des Ermittlers schlüpfen, schwarze von weißen Schafen unterscheiden und letztlich den passenden Anbieter ausdeuten. Daher lohnt es sich, gleich mehrere Detekteien zu kontaktieren und um ein unverbindliches Erstgespräch zu bitten. So entsteht eine realistische Basis für den genauen Vergleich.