Hintergründe zum wichtigsten Fest im Christentum
Ostern: Bräuche und Hintergründe zum Ostermontag
- Aktualisiert: 01.04.2024
- 10:00 Uhr
- Christina Berlinghof
Ostern ist das höchste Fest im Christentum, an dem die Auferstehung von Jesus Christus von den Toten gefeiert wird. Doch was bedeuten die einzelnen Feiertage genau und welche Bräuche sind üblich? Die religiösen Hintergründe der Oster-Feiertage.
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Ostern 2024 - wann wird das Fest dieses Jahr gefeiert?
Ostern findet jedes Jahr am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr statt. So verschiebt sich das Fest von Jahr zu Jahr. In diesem Jahr ist der Ostersonntag der 31. März. Gründonnerstag ist am 28. März 2024, Karfreitag ist der 29. März 2024, Ostermontag am 1. April 2024.
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Die Bedeutung der Karwoche
Die Osterfeierlichkeiten beginnen zunächst mit der sogenannten Karwoche, sie reicht vom Sonntag vor Ostern, dem Palmsonntag, bis Karsamstag. An diesen Tagen gedenken gläubige Christen dem Leiden, der Kreuzigung und dem Tod von Jesus Christus.
Die Silbe "Kar-„ leitet sich vom althochdeutschen Wort "Kara" ab, das für "Klage", "Kummer" und "Trauer" steht. Die Karwoche wird dementsprechend häufig als stille Zeit betrachtet, die dem Gedenken gilt. Bis in die 1950er Jahre waren in der Karwoche in vielen Teilen Deutschlands Geschäfte geschlossen und es fanden keine öffentlichen Feierlichkeiten statt. Auch heute gilt in einigen Bundesländern in Deutschland an den Kartagen ein Tanzverbot.
Auf die Karwoche folgt dann der Ostersonntag, der Tag der Auferstehung. Er ist ein beweglicher Feiertag und fällt immer auf den Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr, dieses Jahr ist das der 31. März 2024.
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Gründonnerstag - das letzte Abendmahl
Am Tag vor seiner Kreuzigung feierte Jesus das letzte Abendmahl mit seinen zwölf Jüngern. Er soll laut Bibel das Brot gesegnet, gebrochen und gesagt haben: "Nehmet und esset!" Auch den Wein segnete Jesus und sagte zu seinen Jüngern "Nehmet und trinket!" Er bat sie außerdem darum, das Abendmahl zu seinem Gedenken in Zukunft gemeinsam zu feiern. In der Nacht wurde Jesus dann von seinem Jünger Judas verraten und am nächsten Tag verurteilt.
Mit dem Heiligen Abendmahl, das auch heute noch während des Gottesdienstes an Gründonnerstag gehalten wird, erinnern Christinnen und Christen an dieses Ereignis. Den Gläubigen wird dabei vom Priester die heilige Kommunion in Form einer Oblate als "Leib und Blut Christi" überreicht.
Ein weiterer Brauch, der heute oft noch an Gründonnerstag gelebt wird: Jesus wusch nach seinen Jüngern die Füße und zeigte ihnen damit, dass er ihnen diente. Viele Kirchengemeinden integrieren in ihren Gottesdienst an Gründonnerstag eine Fußwaschung, die einen Aufruf zu Nächstenliebe symbolisiert.
Die Bedeutung der Vorsilbe "Grün-" ist bisher übrigens nicht eindeutig geklärt, könnte aber auf die alt- und mittelhochdeutschen Wörter "grunen" und "grinan" zurückgehen, die für "weinen" und "wehklagen" stehen.
Karfreitag - der Todestag Jesu
In der katholischen Kirche beginnt am Karfreitag das dreitägige Osterfest. Laut biblischer Überlieferung wurde Jesus an diesem Tag von Pontius Pilatus zum Tode verurteilt und an ein Kreuz genagelt. Im evangelischen Glauben ist der Karfreitag bereits der höchste Feiertag, da der Fokus hier auf der Aufopferung Jesu für die Menschen liegt.
Karfreitag gilt zudem als strenger Fastentag, an dem im Christentum kein Fleisch gegessen wird. Da Jesus Christus an diesem Tag ans Kreuz geschlagen wurde, verzichten streng gläubige Christen an Karfreitag auch auf jegliches Klopfen und Hämmern.
Karsamstag - stilles Gedenken
An Karsamstag gedenken Christen der Grabesruhe von Jesus Christus und sehnen mit Fasten und Gebet seine Auferstehung herbei. In einigen katholischen Kirchen ist das "Heilige Grab" bis Karsamstag für Gläubige zugänglich, auch das symbolische Kreuz von Karfreitag bleibt an Karsamstag in den Kirchen stehen, damit es Gläubige verehren können. Blumen und Kerzen werden meist von den Altären entfernt.
Christliche Feierlichkeiten wie Taufen, Kommunion oder Hochzeiten finden an Karsamstagen nicht statt. Es gibt zudem keine Eucharistiefeier, es wird auch keine Heilige Kommunion ausgegeben - lediglich in Ausnahmefällen eine Sterbekommunion.
An Ostersonntag feiern Christen die Auferstehung Jesu
An Ostersonntag feiern Christen die Auferstehung Jesu Christus von den Toten. Nach Überlieferungen aus der Bibel überwand er den Tod nach seiner Kreuzigung und erfüllte damit den göttlichen Erlösungsauftrag auf Erden. Nach Matthäus-Evangelium verkündeten Engel die frohe Botschaft der Auferstehung, nachdem Jesus leeres Grab entdeckt wurde.
Im christlichen Glauben wird aufgrund dieser Auferstehung der Tod nicht als Ende betrachtet, stattdessen steht dieser für den Neubeginn des Lebens. Alle Menschen haben die Möglichkeit, in den Himmel zu kommen und dort weiterzuleben.
Bereits in der Osternacht oder am frühen Morgen des Ostersonntags finden in vielen Gemeinden feierliche Ostergottesdienste statt. Meist werden große Osterfeuer veranstaltet, an denen die Osterkerze entzündet wird. Diese wird dann feierlich in die noch dunkle Kirche getragen und mit ihrer Flamme weitere Kerzen in der Kirche entzündet. Das Ritual steht dabei für Jesus als Licht der Welt, das in die Kirche getragen wird.
Zum wichtigsten Fest im Christentum findet am Ostersonntag auch am Petersdom in Rom eine große Messe statt, an der jedes Jahr viele tausende Christen teilnehmen. Der Papst gibt beim Gottesdienst dann den Segen "Urbi et orbi".
Wusstest du das? Das jüdische Passah wird im Christentum mit Ostern gleichgesetzt. Im Gottesdienst in der Osternacht erinnern Christen an den Auszug jüdischer Menschen aus Ägypten.
Brauch an Ostermontag
Laut Lukas-Evangelium trafen am Ostermontag zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus einen Unbekannten, den sie erst später als Jesus Christus erkannten. Sie verkündeten daraufhin in Jerusalem die Auferstehung des Herrn.
In Deutschland ist neben Karfreitag und Ostersonntag auch der Ostermontag ein gesetzlicher Feiertag. In einigen christlichen Gemeinden, vor allem in Bayern, ziehen die Gläubigen an diesem Tag zum Beispiel von der jeweiligen Pfarrkirche zu einer Kapelle. Dieser Brauch geht auf den Gang der Jünger nach Emmaus zurück.