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Nach neuen Erschütterungen

Angst vor Mega-Erdbeben in Japan wächst - Experten befürchten dramatische Folgen

  • Aktualisiert: 08.08.2024
  • 17:39 Uhr
  • dpa
Ein Tsunami-Warnschild steht am Strand in Kamakura Kanagawa, Japan. Immer wieder wird der Inselstaat von Erdbeben und Flutwellen heimgesucht. (Symbolbild)
Ein Tsunami-Warnschild steht am Strand in Kamakura Kanagawa, Japan. Immer wieder wird der Inselstaat von Erdbeben und Flutwellen heimgesucht. (Symbolbild)© IMAGO/Ardan Fuessmann

Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben gefährdeten Länder der Welt. Jetzt bebt im Südwesten erneut die Erde. Das Risiko eines Mega-Bebens ist laut Experten gestiegen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Erdbeben der Stärke 7,1 erschüttert den Südwesten Japans, Flutwellen wurden an der Küste von Kyushu registriert.

  • Bisher gibt es keine Berichte über Opfer oder größere Schäden in Japan.

  • Allerdings warnen Expert:innen, denn die Risiken eines Mega-Bebens im Nankai-Graben sind erhöht. Das könnte verheerende Auswirkungen haben.

Ein Erdbeben der Stärke 7,1 hat den Südwesten Japans erschüttert. Nach einer entsprechenden Warnung der Meteorologischen Behörde wurden Flutwellen von bis zu einem Meter Höhe an der Küste der südwestlichen Hauptinsel Kyushu registriert. Berichte über Opfer oder größere Schäden gab es zunächst nicht.

Mögliches Beben in Tiefseegraben

Die Behörde gab jedoch eine Warnung heraus, wonach die Risiken eines Mega-Bebens im sogenannten Nan­kai-Gra­ben nun höher als üblich seien. Dabei handelt es sich um einen Tiefseegraben, der sich vor der Küs­te des fernöstlichen Inselreiches über etwa 900 Kilometer von der Prä­fek­tur Shi­zuoka auf der Haupt­in­sel Hons­hu - wo auch die Hauptstadt Tokio liegt - bis nach Kyus­hu erstreckt.

Im Video: Schweres Erdbeben erschüttert Taiwan

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Schaden wäre verheerend

Immer wie­der hat die Erde in dieser Region gebebt, zuletzt 1946. Heute wür­de ein Mega-Beben im Nankai-Graben und ein nach­fol­gen­der Tsu­na­mi einen ver­hee­ren­den Scha­den in dem Inselreich anrichten. Im Januar hatte der Erdbebenforschungsausschuss der Regierung eine 70- bis 80-prozentige Wahrscheinlichkeit prognostiziert, dass sich in der Nähe des Nankai-Grabens in den nächsten 30 Jahren ein Beben der Stärke 8,0 bis 9,0 ereignen wird. Im schlimmsten Fall wären auch Tokio und andere Millionen-Großstädte betroffen. Schätzungen zufolge könnten dabei bis zu 323.000 Menschen ums Leben kommen. 

:newstime

Nach der Dreifachka­ta­stro­phe vom März 2011, als im Nordosten Japans ein Beben der Stärke 9 einen gewaltigen Tsunami auslöste, der rund 20.000 Menschen in den Tod riss und in Fukushima eine Atomkatastrophe zur Folge hatte, legen Japans Seis­mo­lo­gen ihr Augen­merk daher beson­ders auf den Nankai-Graben.

Es wird befürchtet, dass die Folgen eines Mega-Bebens in der Zone noch erheblich schlimmer wären als 2011. Das Beben vom Donnerstag (8. August) ereignete sich in rund 30 Kilometer Tiefe vor der Küste der Präfektur Miyazaki. Der Betrieb von Hochgeschwindigkeitszügen wurde zeitweilig durch die Erschütterung unterbrochen.

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