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Kohlewolke aus dem Osten

Giftige Luft aus Polen bedroht Deutschland: EU-Kommission fordert Maßnahmen

  • Veröffentlicht: 13.02.2025
  • 17:04 Uhr
  • Benedikt Rammer
Schadstoff-Schwaden ziehen aus Polen nach Deutschland. (Symbolbild)
Schadstoff-Schwaden ziehen aus Polen nach Deutschland. (Symbolbild)© Ukrainian Presidential Office/Planet Pix Pool via ZUMA Press Wire/dpa

In den kommenden Tagen erwartet Deutschland eine weitere Welle von Feinstaub und Schadstoffen aus Polen. Umweltpolitiker:innen fordern schnelle Maßnahmen, um die Luftverschmutzung zu bekämpfen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die nächste Schadstoffwolke aus Polen zieht über Deutschland hinweg.

  • Politiker:innen fordern von Polen einen schnellen Kohleausstieg.

  • Die EU-Kommission ist besorgt über die unzureichende Luftqualität in Polen.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Deutschland sieht sich erneut mit einer massiven Welle von Schadstoffen aus Polen konfrontiert. Trotz Niederschlägen bleibt der Feinstaub in der Luft hartnäckig und wird durch die Emissionen aus 14 Kohlekraftwerken sowie zahlreichen privaten Kohleheizungen in Polen verstärkt. Die Luftkarten zeigen bereits die nächste Giftwolke, die sich von Krakau westwärts bewegt, wobei das tschechische Olmütz besonders stark betroffen ist.

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Polen unter Druck

Die Auswirkungen dieser Emissionen sind in Deutschland deutlich spürbar. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (49, Grüne) betont gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Kohle-Kraftwerke sind die dreckigste Form der Energieerzeugung. Neben hohen Treibhausgasemissionen entstehen große Mengen Feinstaub." Er kritisiert die polnische Regierung dafür, EU-Richtlinien nicht umzusetzen, während in Deutschland strenge Vorschriften für private Kamine gelten.

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (58, Grüne) schließt sich den Forderungen nach einem schnellen Kohleausstieg in Polen an. Er sagt: "Unserem Beispiel sollten alle folgen, egal ob auf Bundesebene oder staatsstaatsübergreifend, denn das Wetter und das Klima machen nun einmal nicht Halt an Landesgrenzen." Die EU-Kommission hat Polen bereits wegen der unzureichenden Luftqualität gerügt und steht im ständigen Austausch mit der polnischen Regierung.

Sechs neue Kernkraftwerke in Polen geplant

Das Bundesumweltministerium unter Leitung von Steffi Lemke (57, Grüne) unterstützt diese Forderungen ebenfalls. Dr. Anja Weisgerber (48), umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, äußert gegenüber der "Bild"-Zeitung jedoch Bedenken gegenüber den Plänen Polens, sechs neue Kernkraftwerke zu bauen, um die Kohlekraftwerke zu ersetzen. "Bundesumweltministerin Lemke dürfte indes nicht gefallen, wie Polen mittelfristig seine Kohle-Kraftwerke ersetzen will, auch wenn dadurch die Feinstaubbelastung verringert wird. Geplant ist nämlich der Bau von sechs Kernkraftwerken", so Weisgerber.

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Während Polen auf Atomenergie setzen könnte, hat Deutschland seine letzten drei Atomkraftwerke bereits abgeschaltet und setzt auf erneuerbare Energien. Die EU-Kommission überwacht die Einhaltung der Luftqualitätsgrenzwerte und erwartet von Polen konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität.

  • Verwendete Quellen:
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