14-Jähriger tot
Tödliche Messerattacke in Österreich: Täter offenbar IS-Sympathisant
- Aktualisiert: 15.02.2025
- 22:51 Uhr
- dpa
Im österreichischen Villach kam es zu einer Messerattacke durch einen Asylbewerber aus Syrien. Fünf Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt. Ein Jugendlicher kam ums Leben.
In der österreichischen Stadt Villach hat ein Mann auf mehrere Passanten eingestochen und dabei einen Jugendlichen getötet. Das gab die Polizei bekannt. Der Messerangriff ereignete sich am Samstagnachmittag nahe dem Hauptplatz der Stadt im südlichen Bundesland Kärnten. Ein 14-Jähriger kam ums Leben. Im Laufe des Abends korrigierte die Polizei die Zahl der Verletzten von vier auf fünf. Zwei der fünf wurden schwer verletzt.
Die Ermittler gehen inzwischen von einem islamistischen Attentäter aus. "Es handelt sich hier um einen islamistischen Anschlag mit IS-Bezug", sagte Innenminister Gerhard Karner am Sonntag vor Journalisten in der Stadt im Bundesland Kärnten. IS ist die Abkürzung für die Terrormiliz Islamischer Staat. Der Täter habe sich offenbar in kurzer Zeit im Internet radikalisiert, sagte der Minister.
Im Video: Aschaffenburg-Tat: Falsche Spendenkonten?
Mutmaßlicher Täter ist Asylbewerber
Bei dem mutmaßlichen Angreifer handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 23 Jahre alten Geflüchteten aus Syrien, der eine Aufenthaltsberechtigung für Österreich besitzt. Ein 42-jähriger Essenszusteller, der ebenfalls aus Syrien stammt, beobachtete die Tat. Er habe den Syrer mit seinem Auto angefahren und so den Angreifer wohl von weiteren Tathandlungen abgehalten, berichtete Polizeisprecher Rainer Dionisio. "Das hat dazu geführt, dass wir ihn gleich festnehmen konnten", sagte er.
Vorerst war unklar, ob es sich um einen Einzeltäter handelt. Deshalb fahndeten Sicherheitskräfte nach möglichen weiteren Tätern. Es war auch noch unklar, ob Angreifer und Täter in einer Beziehung standen. Das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung in Kärnten führt die Ermittlungen gemeinsam mit Kriminalbeamten.
FPÖ-Chef: "Systemversagen"
Politiker verschiedener Parteien reagierten entsetzt. Man müsse "politisch alle Hebel in Bewegung setzen, dass solche Horrortaten in Zukunft verhindert werden können", sagte Christian Stocker, Chef der regierenden konservativen ÖVP. Herbert Kickl, der Chef der rechten FPÖ, sprach von einem "Systemversagen erster Güte" und warb erneut für seine restriktive Migrationspolitik unter dem Schlagwort "Festung Österreich".