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Personalien im Überblick

Was zählt, ist Loyalität: Das ist Donald Trumps Kabinett

  • Aktualisiert: 13.11.2024
  • 10:19 Uhr
  • Christopher Schmitt

Eine harte Linie gegenüber China und umfangreiche Abschiebungen von Migranten: Mit Blick auf diese Ziele bestückt der designierte US-Präsident Donald Trump sein Kabinett. Das sind die wichtigsten Personalien, inklusive Tech-Milliardär Elon Musk und einem TV-Moderator.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump plant für seine zweite Amtszeit – und bestückt sein Kabinett mit loyalen Gefolgsleuten, Hardlinern – und dem Tech-Milliardär Elon Musk.

  • Der voraussichtliche stellvertretende Stabschef Stephen Miller sowie der Favorit auf den Außenministerposten Marco Rubio stehen stellvertretend für eine harte Linie. Nach und nach gibt Trump die Besetzung weiterer Posten bekannt.

  • Lesen Sie hier eine Übersicht zu den wichtigsten Personalien.

Donald Trumps Regierungsteam nimmt mehr und mehr Gestalt an – und seine Vorstellungen. Der designierte Präsident der Vereinigten Staaten besetzt hochrangige Posten offenbar mit Hardlinern und loyalen Gefolgsleuten. In der Außenpolitik zeichnet sich bereits jetzt eine harte Haltung gegenüber China ab. Was die Innenpolitik betrifft, steht die Umsetzung der von Trump angekündigte Massenabschiebungen aus den USA im Vordergrund, sowie der Ausbau der Öl- und Gas-Förderung. Wer wird Teil von Trumps Parlament? Ein Überblick über die wichtigsten Personalien.

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Justizminister: Matt Gaetz

Der ultraradikale Kongressabgeordnete Matt Gaetz soll Justizminister werden - und nach dem Willen Trumps "den schwer erschütterten Glauben und das Vertrauen der Amerikaner in das Justizministerium wiederherstellen". Der 42 Jahre alte Anwalt und Abtreibungsgegner sitzt seit 2017 im Repräsentantenhaus, zählt zu den Hardlinern seiner Partei und ist treuer Unterstützer Trumps.

Er vertritt rechte Positionen, lehnt die gleichgeschlechtliche Ehe ab und verbreitet regelmäßig Verschwörungstheorien. Gaetz gehört zu den Abgeordneten, die vor gut einem Jahr den damaligen republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, wegen eines Streits über den Haushalt aus dem Amt jagten. Er war die treibende Kraft der internen Revolte.

US-Geheimdienstkoordinatorin: Tulsi Gabbard

Die ehemalige Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard soll Geheimdienstkoordinatorin werden. Die 43-Jährige war von 2013 bis 2021 demokratische Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus, hat mittlerweile aber die Seiten gewechselt und steht eisern hinter Trump.

Zu ihrer Zeit bei den Demokraten standen ihre Positionen oft im Widerspruch mit denen ihrer Partei. So reiste Gabbard 2017 nach Syrien, um Machthaber Baschar al-Assad zu treffen - und wurde für die Reise stark kritisiert. 2020 wollte sie Präsidentschaftskandidatin der Demokraten werden, schied aber chancenlos aus dem Rennen aus. Trump lobte ihren "furchtlosen Geist und ihre glanzvolle Karriere".

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Stabschefin: Susie Wiles

Mit Susie Wiles hat sich Trump eine enge Vertraute für die einflussreiche Rolle als Stabschefin im Weißen Haus ausgesucht. Die 67-Jährige war Trumps Wahlkampfmanagerin, trat bislang in der Öffentlichkeit kaum in Erscheinung, gilt aber als mächtige Strippenzieherin. "Politico" schrieb im Frühjahr ein Porträt über die Mutter und Großmutter mit dem Titel:

Die am meisten gefürchtete und am wenigsten bekannte politische Akteurin in Amerika.

, 'Politico'

Darin hieß es, Wiles sei nicht nur eine hochrangige Beraterin Trumps, sondern die "wichtigste". Die politische Strategin gilt als extrem loyal und diskret. Wiles wird die erste Frau auf dem Posten als Stabschefin sein und den Regierungsalltag des Präsidenten organisieren.

Kürzung von Regierungsausgaben: Elon Musk

Im Wahlkampf hatte der Tech-Milliardär Musk Donald Trump bereits nach Kräften unterstützt, spendete rund 120 Millionen Dollar. Nun erhält Elon Musk auch in Trumps Kabinett einen Platz.

Gemeinsam mit dem Unternehmer Vivek Ramaswamy, der im Vorwahlkampf erfolglos als republikanischer Präsidentschaftsbewerber angetreten war, kommt dem Tesla-Chef die leitende Aufgabe zu, die Regierungsausgaben zu kürzen. Dafür wird sogar extra eine neue Behörde geschaffen, wie das Team des designierten US-Präsidenten mitteilte. Bereits vor Monaten zeigte Musk Interesse daran, die Staatsausgaben zu reduzieren – und Trump ging darauf ein.

Der 53-jährige Unternehmer führt unter anderem den Elektroauto-Hersteller Tesla und die Weltraumfirma SpaceX. Das birgt Potenzial für Interessenkonflikte: Die Tesla-Verkäufe hängen auch von staatlicher Förderung ab und für SpaceX sind Staatsaufträge ein Milliardengeschäft.

Gegen Tesla laufen zudem Untersuchungen der Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA wegen Unfällen mit dem Fahrassistenz-System "Autopilot". Auch klagt Musk stets darüber, dass es zu viele Regulierungsvorgaben sowohl für Tesla als auch für SpaceX gebe. Er führt zudem den Gehirnchip-Entwickler Neuralink sowie die Tunnel-Firma Boring Company - und ist Besitzer der Online-Plattform X, ehemals Twitter. Dort machte er ebenfalls Tag für Tag Wahlkampf für Trump.

Trump würdigte Musk und Ramaswamy in einer schriftlichen Stellungnahme als "wunderbare" Amerikaner, die dabei helfen sollten, Bürokratie abzubauen, überflüssige Vorschriften zu streichen, "verschwenderische Ausgaben" zu kürzen und die Bundesbehörden umzustrukturieren. Musk erklärte in der Mitteilung, dies werde "Schockwellen durch das System" senden.

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Verteidigungsminister: Pete Hegseth

Der Kandidat für den Posten als Verteidigungsminister, Pete Hegseth, hat bis auf eine erfolglose Bewerbung für einen Sitz im Senat des Bundesstaates Minnesota keine politische Erfahrung - der TV-Moderator des Senders Fox News soll aber mit dem Pentagon eins der wichtigsten Ministerien der USA leiten. Der Sender CNN zitierte einen Pentagon-Vertreter mit den Worten: "Alle sind einfach schockiert."

Trump hingegen schwärmte, der 44-jährige Hegseth habe "sein Leben als Kämpfer für die Truppen und das Land" verbracht und sei ein entschiedener Anhänger der "America First"-Politik. Mit ihm an der Spitze seien "Amerikas Feinde gewarnt". Trump hob Hegseths militärische Erfahrung hervor, unter anderem im Irak und Afghanistan. Als Moderator bei Fox News sowie als Buchautor habe sich Hegseth, der aus Minnesota stammt, viele Jahre für Veteranen eingesetzt.

Stellvertretender Stabschef: Stephen Miller

Stephen Miller, der schon in Trumps erster Amtszeit mit Plänen für eine Abschiebung von Migrant:innen auffiel, bekommt wieder eine Position im Weißen Haus. Diesmal solle der 39-jährige gebürtige Kalifornier stellvertretender Stabschef des künftigen US-Präsidenten werden, berichteten unter anderem der Nachrichtensender CNN und die "New York Times". Miller werde weitreichende Kompetenzen bekommen - muss in dieser Position aber nicht vom Senat bestätigt werden.

Bei einem von Trumps Wahlkampf-Events rief Miller der Menge zu: "Amerika ist für Amerikaner - und nur für Amerikaner." Trump werde kriminelle Migrant:innen, Kartelle und Gangs aus dem Land vertreiben, sagte er. Bei CBS erklärte er im Oktober, es sei "nicht in Ordnung, illegal in ein Land einzureisen, was ein Verbrechen ist". Der Grund für illegale Einwanderung seien fehlende Konsequenzen.

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Grenzbeauftragter: Tom Homan

Miller wäre bereits der zweite Migrations-Hardliner in Trumps Team nach Tom Homan, der als "Grenz-Zar" die Massenabschiebung von irregulär eingewanderten Ausländer:innen beaufsichtigen soll. Der 62-jährige Ex-Polizist, der aus dem Bundesstaat New York stammt, setzte in Trumps erster Amtszeit die Trennung von Kindern von ihren Eltern in der US-Grenze um. Trump schrieb auf Truth Social, er kenne "Tom schon lange, und niemand ist besser in der Lage unsere Grenzen zu überwachen und zu kontrollieren".

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Heimatschutzministerin: Kristi Noem

Die Oberaufsicht über die Aktionen soll nach Informationen des TV-Senders CNN als US-Heimatschutzministerin eine weitere Trump-Unterstützerin bekommen: Kristi Noem, Gouverneurin des Bundesstaates South Dakota. Auf dem Posten wäre sie unter anderem für Einwanderungs- und Grenzbehörden zuständig.

Noem habe sich "sehr für die Grenzsicherheit" eingesetzt und sei die erste Gouverneurin gewesen, die Soldaten der Nationalgarde entsandt habe, um "Texas bei der Bekämpfung der Biden-Grenzkrise zu helfen", erklärte Trump. Noem war im Wahlkampf zeitweise als seine Vizekandidatin im Gespräch, doch ihre Memoiren sorgten für negative Schlagzeilen: Darin beschrieb Noem, wie sie ihre junge Hündin Cricket eigenhändig erschoss, weil diese sich nicht zum Jagdhund eignete. Später erklärte sie, dies zeige ihre Bereitschaft zu harten Entscheidungen.

CIA-Chef: John Ratcliff

Den Auslandsgeheimdienst CIA will Trump seinem langjährigen Weggefährten John Ratcliffe anvertrauen. Der ehemalige Kongressabgeordnete aus Texas war bereits in Trumps erster Amtszeit als Geheimdienstkoordinator tätig und stand damals in der Kritik. Die Demokraten warfen ihm unter anderem vor, seine Position für politische Zwecke zu missbrauchen. Vor seiner Ernennung gab es außerdem parteiübergreifend Zweifel an seiner fachlichen Qualifikation für den Posten. Trump lobte Ratcliffe nun als "Kämpfer für die Wahrheit".

Nationaler Sicherheitsberater: Mike Waltz

Mit den bisher bekanntgewordenen Personalien in der Außenpolitik zeichnet sich ab, dass eine harte Position gegenüber China - und auch dem Iran - zu einem Schwerpunkt von Trumps zweiter Amtszeit werden wird.

So soll der republikanische Abgeordnete Mike Waltz Medienberichten zufolge Nationaler Sicherheitsberater im Weißen Haus werden. Er bezeichnete China wenige Tage vor der Präsidentenwahl in einem Meinungsbeitrag im Magazin "Economist" als "größten Rivalen" der USA. Der nächste US-Präsident müsse rasch die Kriege in der Ukraine und in Nahost zum Abschluss bringen, um sich auf China zu fokussieren, argumentierte der Politiker aus Florida.

Zugleich schrieb der 50-Jährige im vergangenen Jahr mit Blick auf die republikanische Mehrheit im Abgeordnetenhaus: "Die Ära der Blankoschecks für die Ukraine vom Kongress ist vorbei." Die europäischen Länder müssten einen noch größeren Beitrag leisten. Zugleich sagte er, die USA hätten gegen Russland das Druckmittel, die Einschränkungen für den Einsatz von an die Ukraine gelieferten amerikanischen Waffen aufzuheben.

Außenminister: Marco Rubio

Zu seinem Außenminister will Trump laut Medienberichten den für seinen eisernen Kurs gegenüber China, Kuba und dem Iran bekannten Juristen Marco Rubio machen. Rubio, Sohn kubanischer Einwander:innen und Senator Floridas, zählte einst zu Trumps Kritiker:innen, heute gilt er als dessen Bewunderer.

Der 53-Jährige wäre der erste lateinamerikanische Spitzendiplomat der USA. Unterschiedlicher Meinung sind die beiden Republikaner allerdings im Ukraine-Krieg. Auch, wenn er seine Ansichten zunehmend denen Trumps anpasste, setzt er sich für die Unterstützung der Ukraine ein. Seine Benennung könnte sich strategisch lohnen, um einen Teil der Latino-Wählerschaft für die Demokraten zu gewinnen.

Rubio ist seit 2011 im US-Senat und hat schon in jungen Jahren Karriere in der Politik gemacht. 2016 versuchte der ehrgeizige Jurist erfolglos, Präsidentschaftskandidat der Republikaner zu werden. Er scheiterte im Vorwahlkampf gegen Trump, der ihn damals mit Schmähungen bedachte. Der Sohn kubanischer Einwanderer hat sich in den vergangenen Jahren als Trump-Getreuer hervorgetan. Zuletzt stimmte er gegen milliardenschwere Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine.

UN-Botschafterin: Elise Stefanik

Neue US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen in New York soll die republikanische Abgeordnete Elise Stefanik werden. Die 40-Jährige ist in den vergangenen Jahren immer wieder als loyale Verbündete Trumps in Erscheinung getreten. So schwenkte Stefanik auf seine falschen Behauptungen über Betrug bei der Präsidentenwahl 2020 ein.

Trump bezeichnete Stefanik auf Truth Social als jüngste Frau, die je in den Kongress gewählt wurde. Sie habe sich gegen den Antisemitismus an US-amerikanischen Uni-Campussen engagiert und werde eine "unglaubliche UN-Botschafterin" sein, die Frieden durch Stärke und eine "America First"-Sicherheitspolitik bringen werde.

Chef der US-Umweltbehörde: Lee Zeldin

Nächster Chef der US-Umweltbehörde EPA soll ebenfalls ein langjähriger Unterstützer Trumps werden, der ehemalige Kongressabgeordnete Lee Zeldin. Dies kündigte Trump auf Truth Social an. Zeldin sei ein "Kämpfer für America First" gewesen. Er werde "schnelle und faire" Entscheidungen zur Lockerung von Regulierungen treffen, kündigte der designierte Präsident an. Zugleich werde er aber die "höchsten Umweltstandards einhalten", um den USA die sauberste Luft und das sauberste Wasser auf dem Planeten zu sichern.

Der Republikaner Trump bestreitet, dass es eine Klimakrise gibt. Für seine zweite Amtszeit kündigt er einen weitreichenden Ausbau der heimischen Förderung von Öl und Erdgas an. Medienberichten zufolge sollen dafür auch Umweltregeln gelockert werden, damit in mehr Gebieten gebohrt werden kann. Auch soll Trump erneut den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen anstreben.

Wer sonst noch?

Nominiert hat Trump außerdem den für abfällige Bemerkungen über Palästinenser bekannten Ex-Gouverneur Mike Huckabee als US-Botschafter in Israel, Immobilieninvestor Steven Witkoff als Nahost-Sondergesandten und den Juristen Bill McGinley als Rechtsberater im Weißen Haus. Weitere Personalien dürfte er in den kommenden Tagen bekanntgegeben.

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