Mit Yin und Yang zum Wunschgewicht
Abnehmen mit der Kushi-Diät: Diese Lebensmittel sind bei einer makrobiotischen Ernährung erlaubt
- Aktualisiert: 19.04.2024
- 21:30 Uhr
Das Kushi-Prinzip bietet eine Alternative zu riskanten Crash-Diäten. Statt schnell und mit minimalen Kalorien abzunehmen, setzt diese japanische Methode auf eine schrittweise und nährstoffreiche Anpassung der Ernährung. Dieses Konzept zielt darauf ab, gegen unerwünschte Fettpölsterchen an Problemzonen vorzugehen und zu einem längeren und gesünderen Leben beizutragen. Wir verraten dir, wie die Kushi-Diät funktioniert und was hinter der makrobiotischen Ernährung steckt.
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Was ist die Kushi-Diät?
Die Kushi-Diät, benannt nach dem japanischen Ernährungsexperten Michio Kushi, basiert auf den Prinzipien der makrobiotischen Ernährung. Diese Ernährungsform ist nicht nur eine Diät im klassischen Sinne, sondern vielmehr ein ganzheitlicher Ansatz für eine ausgewogene Lebensweise. Der Begriff "makrobiotisch" leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet so viel wie "langes Leben". Die Kushi-Diät setzt darauf, durch die richtige Ernährung nicht nur das Körpergewicht zu regulieren, sondern auch die Lebenskraft zu fördern.
Was steckt hinter einer makrobiotischen Ernährung?
Der Begründer der Makrobiotik, George Oshawa aus Japan, entwarf einen Ernährungsplan mit zehn Stufen, wobei die letzte Stufe eine ausschließliche Getreide-Ernährung vorsieht. Michio Kushi überarbeitete und modernisierte diesen strengen Stufenplan, um ihn den Essgewohnheiten im Westen anzupassen.
Eine zentrale Annahme in der Makrobiotik ist, dass die Ernährung die Basis für Gesundheit und Wohlbefinden bildet. In der Makrobiotik wird davon ausgegangen, dass durch eine optimale Ernährung sämtliche gesundheitlichen Probleme verschwinden können. Ein weiterer Aspekt der makrobiotischen Ernährung ist die Kategorisierung von Lebensmitteln in Yin (dem Weiblichen) und Yang (dem Männlichen), den beiden polar entgegengesetzten Kräften in der Natur - wobei jedes Lebensmittel aufgrund seiner Inhaltsstoffe einem dieser beiden Prinzipien zugeordnet wird. Diese Harmonie wird durch die Auswahl und Zubereitung von Lebensmitteln erreicht. Getreide, insbesondere Reis, gilt dabei als Hauptnahrungsmittel, da es ein ausgewogenes Verhältnis von Yin und Yang aufweisen soll. Es wird empfohlen, Lebensmittel in möglichst naturbelassenem Zustand zu verzehren und auf verarbeitete Produkte zu verzichten. Zusätzlich sollten die Lebensmittel am besten regional sein und entsprechend der Saison angebaut und konsumiert werden.
Wie funktioniert die Kushi-Diät?
Es existiert kein fester Ernährungsplan, jedoch wird empfohlen, drei Mahlzeiten am Tag einzunehmen. Die meisten Mahlzeiten sollten einen süßen Geschmack haben, der durch das ausgiebige Kauen von Getreide entsteht. Zusätzlich sind in der makrobiotischen Ernährung auch salzige und leicht saure Geschmacksrichtungen erlaubt. Bitterer und scharfer Geschmack kann in geringen Mengen ebenfalls integriert werden.
Die heutzutage verbreitete Makrobiotik-Diät zeichnet sich durch eine starke vegetarische Ausrichtung aus und setzt sich folgendermaßen zusammen:
- 50 bis 60 Prozent Vollkorngetreide
- 20 bis 25 Prozent Gemüse
- 5 bis 10 Prozent Hülsenfrüchte und Meeresalgen
- 5 Prozent Gemüsesuppe
- Gelegentlich Obst, Nüsse, Fisch und Saaten
Klassischerweise besteht das Frühstück in der Makrobiotik aus Misosuppe mit Gemüse und Getreidebrei (Porridge), während zu Mittag und Abend Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchte auf dem Speiseplan stehen. Das übergeordnete Ziel besteht darin, den Körper in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen.
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Makrobiotische Ernährung: Welche Lebensmittel sind erlaubt?
Fisch ist in dieser Ernährungsweise ein- bis zweimal pro Woche gestattet, ansonsten bestehen die Hauptbestandteile der Mahlzeiten aus Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse. Soja und Algen dienen als Ersatz für Milchprodukte und Fleisch.
Die Aufnahme von Fett sollte minimal sein. Wenn du Fett zu dir nimmst, dann bevorzugt in Form von pflanzlichen Ölen. Als Getränke werden Kräutertees, Säfte, Sojamilch und Misosuppe empfohlen. Verwende am besten Lebensmittel aus biologischem Anbau und bereite sie schonend zu.
Hier ist eine Übersicht, welche Lebensmittel bei der Kushi-Diät erlaubt sind:
- Fettarmer Fisch
- Meeresalgen
- Hülsenfrüchte (Kichererbsen, Linsen, Bohnen)
- Frisches, saisonales Gemüse
- Nüsse
- Vollkorngetreide (brauner Reis, Hirse, Gerste)
- Obst
- Sojabohnen
- Pflanzliche Fette
- Fermentierte Lebensmittel (Sauerkraut, Miso)
Makrobiotische Ernährung: Welche Lebensmittel sind verboten?
Dagegen sollten folgende Lebensmittel vermieden werden:
Nach Michio Kushi sind diese Nahrungsmittel nicht förderlich für den Körper und tragen nicht dazu bei, ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Yin und Yang herzustellen. Daher sind sie während dieser Diät untersagt. Interessanterweise wird in der Kushi-Diät empfohlen, nur bei akutem Durstgefühl zu trinken.
Das sind die Vorteile der makrobiotischen Ernährung
Die makrobiotische Ernährung bietet einige Vorteile:
- Durch die ausgewogene Zusammenstellung der Mahlzeiten sollen alle benötigten Nährstoffe in ausreichender Menge aufgenommen werden, was die Gesundheit fördert.
- Generell positiv wirkt sich natürlich die Vermeidung von Zucker und Alkohol aus, ebenso wie der insgesamt niedrigere Fettgehalt der Nahrungsmittel.
- Es ist nicht erforderlich, Kalorien zu zählen oder Lebensmittel-Tabellen zu führen.
- Auch wenn die Diät nicht vorrangig darauf ausgerichtet ist, kann sie dennoch zu einem schnellen Abnehmerfolg führen. Die Fokussierung auf ballaststoffreiche Lebensmittel und die Reduzierung von Zucker und Fett können dazu beitragen, Kalorien zu reduzieren und somit einen schnellen Gewichtsverlust zu ermöglichen.
- Die ausschließliche Verwendung saisonaler und regionaler Lebensmittel in der Küche ist nachhaltiger.
Kushi-Diät: Mögliche Nebenwirkungen und Risiken der japanischen Ernährung
Wie bei jeder Diät gibt es auch bei der Kushi-Diät potenzielle Risiken und Nebenwirkungen zu beachten:
Obwohl bei dieser Diät ausreichend Nährstoffe wie Kohlenhydrate oder Ballaststoffe zugeführt werden, besteht die Möglichkeit eines Mangels an bestimmten Spurenelementen wie Calcium, Magnesium, Zink und Eisen. Diesem Defizit kannst du entgegenwirken, indem du Lebensmittel wie Bohnen, Sojaprodukte, Sesam, Lauch, Kohlrabi oder Brokkoli in die Ernährung integrierst. Zusätzlich könnten essenzielle Fettsäuren aufgrund des geringen Fettanteils in der makrobiotischen Nahrung zu kurz kommen, weshalb es empfehlenswert ist, auch Sesam- und Erdnussöl zu verwenden.
Insbesondere bei einer streng makrobiotischen Ernährung, die hauptsächlich oder ausschließlich auf Getreide basiert, besteht das Risiko einer Mangelernährung. Bei dieser strikten makrobiotischen Diät fehlen die Nährstoffe Eiweiß, Fett, Calcium, Eisen, Vitamin D, Vitamin A, Vitamin C und Vitamin B12.
Wenn du beabsichtigst, dich über einen längeren Zeitraum an die Vorgaben dieser Diät zu halten, ist es dringend ratsam, vorher medizinisches Fachpersonal zu konsultieren. Schwangere, stillende Frauen und Kinder sollten von der Anwendung dieser Diät gänzlich absehen.
Hilft die Kushi-Diät gegen Krebs?
Es kursieren Behauptungen, dass die Kushi-Diät auch vorbeugend gegen bestimmte Krankheiten, wie Krebs, wirken könne. Jedoch gibt es bisher keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege die diese Annahmen unterstützen.
Nur wenige Studien weisen speziell auf die Makrobiotik als wirksame Krebspräventions-Methode hin. In einer Studie, veröffentlicht im medizinischen Fachmagzin "The Lancet", verglichen Forschende zwei Gruppen von Frauen - eine, die sich vegetarisch oder makrobiotisch ernährte, und eine zweite, die typisch amerikanisch aß. Die Studienergebnisse lassen auf Unterschiede im Östrogenstoffwechsel zwischen diesen beiden Gruppen schließen. Eine vegetarische oder makrobiotische Ernährung kann demnach den Östrogenstoffwechsel in einer Weise beeinflussen, die das Risiko für hormonabhängige Krebsarten, einschließlich Brust- und Prostatakrebs, verringert.
Die Kushi-Diät sollte keineswegs als Therapie gegen Krebs betrachtet werden, sondern als Teil eines gesunden Lebensstils.
Im Video: Senken Bio-Lebensmittel das Krebs-Risiko?
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Kushi-Diät: Das ist unser Fazit
Die Kushi-Diät ist in erster Linie als eine Gesundheits-Diät anzusehen. Kurzfristig gesehen kann sie einige Vorteile mit sich bringen. Allerdings ist es entscheidend, sich gut mit den Inhaltsstoffen der empfohlenen Lebensmittel auszukennen, um keinen Nährstoffmangel zu riskieren. Um die Kushi-Diät langfristig anzuwenden, ist eine sorgfältige Planung und eventuell der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln notwendig, um einen ausgewogenen Nährstoffhaushalt sicherzustellen. Es ist ratsam, vor Beginn einer solchen Diät medizinisches Fachpersonal zu konsultieren, um eventuelle Risiken zu besprechen. Letztendlich sollte jede Diät auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben abgestimmt sein, um langfristig erfolgreich und gesund zu sein.