Superfood auf dem Prüfstand
Abnehmen mit Weizengras: Dieser Geheimtipp hilft dir bei deiner Diät
- Aktualisiert: 05.12.2023
- 13:15 Uhr
Das Superfood Gerstengras ist mittlerweile vielen bekannt, aber was ist mit Weizengras? Hat das Lebensmittel genauso viele positive Effekte auf die Gesundheit? Wir klären auf und präsentieren Weizengras mit all seinen Wirkungen.
Weizengras: Was ist das?
Weizengras ist in den letzten Jahren zu einem immer beliebteren Superfood geworden, das von gesundheitsbewussten Menschen verzehrt wird. Es handelt sich dabei um eine junge Weizenpflanze, die bereits vier bis zehn Tage nach Keimung geerntet wird, lange bevor sich die Ähren bilden. Daher ist Weizengras glutenfrei - nur die Ären enthalten Gluten, nicht das Gras. Die Halme werden in der Regel getrocknet und anschließend gepresst oder gemahlen. Deshalb ist Weizengras hauptsächlich in Pulverform erhältlich und wird als Nahrungsergänzungsmittel konsumiert. Du kannst das Superfood aber auch als Saft kaufen.
Die Nährwerte von Weizengras: Das steckt drin
Weizengras ist bekannt für sein beeindruckendes Nährstoffprofil. Es enthält ein breites Spektrum an Vitaminen, Mineralien, Enzymen, Ballaststoffen und Antioxidantien. Das Max-Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe hat eine Nährwerttabelle erstellt, die auf verschiedenen Publikationen basiert. Laut dieser Tabelle ist Weizengras reich an Vitamin C, Eisen und Zink. Allerdings variieren die in verschiedenen Publikationen angegebenen Werte erheblich. Zum Beispiel wurden für den Eisengehalt Werte zwischen 14,2 und 133,2 Milligramm pro 100 Gramm frischem Weizengras gefunden, während die Werte für Vitamin C zwischen 35 und 75 Milligramm pro 100 Gramm lagen. Im Vergleich dazu enthalten Orangen etwa 50 Milligramm Vitamin C und Petersilie nur 3,6 Milligramm Eisen pro 100 Gramm. Hier findest du weitere Inspirationen zu eisenhaltigen Lebensmitteln.
Zudem hat Weizengras einen hohen Anteil an Vitamin A, E und B-Vitaminen sowie Calcium, Magnesium, Selen und Kalium. Das Gras liefert auch alle essenziellen Aminosäuren wie Lysin, Tryptophan und Arginin. Das sind Bausteine von Proteinen, die an verschiedenen Stoffwechselprozessen im Organismus beteiligt sind und die unser Körper nicht selbst herstellen kann, sondern über die Nahrung aufnehmen muss.
Es ist zu beachten, dass es keine offizielle Tabelle mit Weizengras-Nährwerten gibt und dass verschiedene Faktoren wie Boden, Erntezeitpunkt und Standort seinen Nährstoffgehalt beeinflussen. Pulverprodukte enthalten außerdem weniger Vitalstoffe als frisches Weizengras, da viele davon, insbesondere die hitzeempfindlichen Vitamine, während des Trocknungsprozesses verlorengehen. In einem frisch gepressten Weizengrassaft bleiben sie dagegen weitestgehend erhalten.
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Von wegen Super-Food: Diese Lebensmittel sind ungesünder als gedacht
Weizengras-Wirkung: viele positive Effekte
Weizengras wird häufig als Superfood bezeichnet. Aufgrund seiner Nährstoffdichte bietet es viele gesundheitliche Vorteile:
- Die in Weizengras enthaltenen Vitamine tragen dazu bei, das Immunsystem zu stärken und das Risiko von Krankheiten zu verringern.
- Die Mineralien und Spurenelemente, die in dem Gras vorkommen, sind wichtig für die Gesundheit von Knochen, Muskeln und des Herz-Kreislauf-Systems.
- Es gibt Hinweise darauf, dass Weizengras chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa lindern könnte. Das haben Studien der Chinese University of Hong Kong aus dem Jahr 2013 und des Technion (Technische Universität Israels) aus dem Jahr 2002 gezeigt. Weitere Studien sind jedoch nötig. Zudem unterstützt das ballaststoffreiche Weizengras die Verdauung.
- Eine weitere, im Jahr 2007 veröffentlichte Studie des Technion mit Brustkrebspatientinnen, die mit einer Chemotherapie behandelt wurden, hat ergeben, dass die Wirkstoffe im Weizengrassaft möglicherweise eine hemmende Wirkung auf Myelotoxizität haben. Dabei handelt es sich um die lebensbedrohliche Abnahme von Zellen, die für Blutgerinnung, Sauerstoffversorgung und Immunität zuständig sind. Weitere Studien sind jedoch nötig, um dies zu bestätigen.
- Tierversuche haben gezeigt, dass Weizengras den Cholesterinspiegel senkt. Wissenschaftler:innen des Max Rubner-Instituts in Zusammenarbeit mit der Universität Karlsruhe und der Pfälzer Walter-Mühle konnten im Rahmen einer Ernährungsstudie allerdings keinen Einfluss von Weizengras auf den Cholesterinspiegel feststellen. Stattdessen hat die Studie ergeben, dass Weizengras eine gute Aufnahmequelle für den gelben Pflanzenfarbstoff Lutein ist. Es schützt, so wie Chlorophyll, die Zellen vor freien Radikalen. Da Lutein in großen Mengen in der Netzhaut des Auges vorkommt, gehen Wissenschaftler:innen davon aus, dass es auch zu einer gesunden Augenfunktion beiträgt.
Anwendung: Weizengraspulver und Weizengrassaft
Von der Weizengras-Wirkung profitierst du am besten, wenn du es auf nüchternen Magen zu dir nimmst. Trinke frisch gepressten Weizengrassaft (funktioniert am besten mit einem Slow Juicer) vor dem Frühstück oder rühre das Weizengraspulver entweder in ein Glas Wasser, einen Smoothie, Joghurt, Müsli oder in Gemüsesaft. Es gibt auch verschiedene Rezepte für Weizengras-Smoothies. Beginne die Einnahme zunächst mit einer geringen Dosis von drei Gramm täglich, was etwa einem Teelöffel entspricht. Trinke das Wasser oder den Saft, in dem du das Pulver aufgelöst hast, langsam in kleinen Schlucken. Später kannst du die Menge auf bis zu zehn Gramm (drei bis vier Teelöffel) erhöhen. Mit der richtigen Dosierung kann Weizengras zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen. Beachte aber, dass es kein Wundermittel ist und betrachte es nicht als deine Hauptquelle für Vitamine und Mineralien. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung spricht aber nichts dagegen, Weizengras zusätzlich zu integrieren.
Vorsicht: Ökotest hat in Weizengras-Pulver nicht nur Pestizide, sondern auch Mineralöl und die Schwermetalle Blei und Cadmium gefunden. Auch Keime wie E.-Coli-Bakterien wurden schon darin entdeckt. Achte beim Kauf also darauf, dich für ein sicheres Produkt zu entscheiden.
Tipp: Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät schwangeren und immunschwachen Personen, Weizen- oder Gerstengrasprodukte nur nach ärztlicher Rücksprache zu verzehren.
Im Vergleich: Weizengras oder Gerstengras?
Neben Weizengras wird oft auch Gerstengras als Superfood empfohlen. Es ist ebenfalls ein junges Gras, das aus der Gerstenpflanze stammt. Beide gehören wie alle echten Getreidesorten zu der Familie der Süßgräser und unterscheiden sich kaum. Sie enthalten eine hohe Konzentration an Nährstoffen. Beide Gräser sind glutenfrei, reich an Chlorophyll und den Mineralstoffen Calcium, Kalium, Eisen sowie den Vitaminen A, B, C und E. Einen kleinen Unterschied stellt der Geschmack dar. Weizengras hat einen bitteren Geschmack, Gerstengras schmeckt etwas milder. Zudem hat Gerstengras einen größeren Proteinanteil als Weizengras.
Weizengras kaufen
Weizengras erhältst du in der Apotheke, im Reformhaus, in Drogeriemärkten und in vielen Online-Shops. Achte beim Kauf von Weizengrasprodukten auf eine gute Qualität. Setze am besten auf Bio-Produkte, um eine Belastung mit Pestiziden und anderen Schadstoffen zu vermeiden.
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