Schon die zweite Nacht
Sechsjähriger Junge in Bremervörde-Elm weiter vermisst: Fieberhafte Suche nach Arian hält an
- Aktualisiert: 24.04.2024
- 12:34 Uhr
- Joachim Vonderthann
Jetzt sucht auch ein Tornado-Jet der Bundeswehr nach dem kleinen Arian in Niedersachsen. Der Autismus des Sechsjährigen macht die Suche besonders schwer.
Das Wichtigste in Kürze
Der sechsjährige Arian aus Bremervörde-Elm wird seit Montagabend vermisst.
Hunderte Einsatzkräfte konnten den autistischen Jungen bislang nicht finden.
Die winterlichen Temperaturen bereiten den Suchenden enorme Sorgen.
Von dem vermissten sechs Jahre alten Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde fehlt noch immer jede Spur. Hunderte Einsatzkräfte und zahlreiche Freiwillige suchen seit Montagabend nach dem Kind. Auch in der Nacht auf Mittwoch (24. April) blieb die Suche erfolglos: "Wir haben derzeit leider keine Anhaltspunkte, wo sich der Junge aufhalten könnte", teilte ein Polizeisprecher am frühen Mittwochmorgen mit. Für den Morgen seien weitere Kräfte der Bereitschaftspolizei angefordert worden.
Autismus macht Suche besonders schwer
Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, ist der Junge Autist und reagiert nicht auf Ansprache. "Das macht die Situation und die Suche nach ihm besonders schwer", sagte ein Polizeisprecher. "Wir müssen sehr engmaschig suchen, weil wir davon ausgehen müssen, dass er sich von sich aus nicht melden wird."
Neben Hunderten Kräften von Feuerwehr und Polizei beteiligten sich das Deutsche Rote Kreuz, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und zahlreiche Freiwillige an der Suche. Im Einsatz waren zudem ein Hubschrauber, Such- und Spürhunde, Drohnen und ein Sonarboot. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers vom Dienstagabend sollte das Suchgebiet nach Norden ausgeweitet werden. Ein Tornado-Flugzeug sollte noch am Abend das Gebiet überfliegen und Luftaufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellen.
"Die ganze Geschichte ist dramatisch", sagte der Polizeisprecher mit Verweis auf Temperaturen teils unter null Grad Celsius in der Nacht auf Dienstag. Minusgrade könnten für einen kleinen Jungen mit leichter Bekleidung lebensgefährlich sein. Das Kind war nach den Erkenntnissen der Polizei am Montagabend aus seinem Zuhause verschwunden. Zuletzt trug der Junge einen längeren Pullover, eine Jogginghose mit Drachenmuster und Socken.
Nachbarn sollen Kameraaufnahmen prüfen
"Der Junge hat erst vor Kurzem gelernt, wie man verschlossene Türen öffnet", berichtete der Polizeisprecher. "Das mag der Hintergrund sein." Der Vater habe den Ernst der Lage sofort erkannt und die Polizei informiert. Diese leitete direkt Suchmaßnahmen ein. Hunderte Einsatzkräfte durchkämmten das Gebiet rund um das Zuhause des Jungen. In der Nähe liegt ein größeres Waldstück.
Die Polizei forderte die Anwohner und Anwohnerinnen auf, private Kameraaufnahmen zu prüfen. Die Menschen in dem Ortsteil sollten schauen, ob der Junge auf Überwachungskameras zu sehen sei, teilte ein Polizeisprecher mit. "Obwohl die Ortschaft Elm von Einsatzkräften durchsucht worden ist, könnte sich der vermisste Junge auch in einem Schuppen oder einem ähnlichen Versteck aufhalten", hieß es.
Die Motivation der Einsatzkräfte und der freiwilligen Helferinnen und Helfer sei hoch, sagte der Polizeisprecher. Das Ziel sei, so lange zu suchen, bis man den Jungen gefunden habe. Vom Wohnviertel aus führt eine kleine unbefestigte Straße an einem Rapsfeld vorbei zu einem Waldgebiet. Ob das Kind diesen Weg genommen hat, ist unklar. Dem Feuerwehrsprecher zufolge zeigten Polizeihunde an einigen Stellen etwas an. Die Polizei richtete ein Hinweistelefon ein und bat die Bevölkerung um Mithilfe. Sie veröffentlichte auch ein Bild des Jungen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa