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Erkrankung unter Frauen

Studie: Zahl der Endometriose-Diagnosen deutlich gestiegen

  • Veröffentlicht: 01.02.2024
  • 23:53 Uhr
  • Olivia kowalak
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© Jelena Stanojkovic

Endometriose ist unter Frauen in Deutschland eine verbreitete Volkskrankheit. Dies bestätigt nun auch eine Studie. Demnach sei die Zahl der Diagnosen innerhalb von zehn Jahren erheblich gestiegen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Frauen wird einer Studie zufolge die Unterleibserkrankung Endometriose diagnostiziert.

  • Zurückzuführen sei der Anstieg der Diagnosen auf ein erhöhtes Bewusstsein gegenüber der Krankheit. 

  • Die Operationen hätten jedoch trotz gestiegener Fallzahlen nicht zugenommen.

Das Bewusstsein gegenüber Endometriose ist unter Frauen gestiegen. Einer aktuellen Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland zufolge würden deswegen auch immer mehr Frauen eine entsprechende Diagnose erhalten. 

Laut Studie stieg im Zeitraum von 2012 und 2022 die Zahl der Erkrankungen um 65 Prozent an. Im Jahr 2022 wurde die chronische Erkrankung bei 9,5 von 1.000 Frauen dokumentiert. Demnach erhielten rund 340.000 Frauen eine Endometriose-Diagnose. Die Ärzt:innen gehen bei den Ergebnissen nicht unbedingt von einem gestiegenen Risiko aus, da vielmehr ein erhöhtes Bewusstsein für das Ansteigen verantwortlich sei.

"Die Ergebnisse unserer Auswertungen deuten darauf hin, dass Endometriose im vertragsärztlichen Bereich in den letzten Jahren verstärkt diagnostiziert worden ist. Die Diagnoseprävalenz liegt allerdings immer noch deutlich unterhalb der epidemiologischen Prävalenzschätzungen. Wir gehen daher von einer recht hohen Dunkelziffer aus", sagte der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung, Dr. Dominik von Stillfried.

Im Video: "Unheilbare Krankheit: Betroffene kämpfen für bessere Endometriose-Versorgung"

Häufigste gynäkologische Erkrankung unter Frauen

Die Endometriose ist dem Zentralinstitut zufolge die am häufigsten auftretende gynäkologische Erkrankung bei Mädchen und Frauen. Die Betroffenen haben gutartige Wucherungen aus gebärmutterschleimhautartigem Gewebe. Es tritt also ein Wachstum von Gewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle auf, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt. Im Verlauf eines Zyklus baut sich das Gewebe dann auf und ab, kann jedoch dabei nicht abfließen.

Aufgrund von Verwachsungen, Verklebungen und Entzündungen der sogenannten Endometriose-Herde, kommt es dann zu Beschwerden. Dazu zählen Krämpfe oder starke Schmerzen während der Periode oder beim Sex. Auch ein Blähbauch oder Schmerzen in den Beinen können Begleiterscheinungen sein.

Meist findet eine verspätete Diagnose statt, da viele Frauen mit einem unerfüllten Kinderwunsch nach Ursachen suchen. In vielen Fällen wird die Krankheit auch gar nicht bemerkt. Der Aufklärung über die Abgrenzung zwischen im physiologischen Sinne normalen Beschwerden und pathologischen zyklusbedingten Schmerzen komme daher eine entscheidende Bedeutung zu, so von Stillfried.

Trotz der Zunahme der Diagnosen führte dies nicht zu einem Anstieg der operativen Eingriffe: "Der Anteil der Patientinnen, die operative Leistungen erhielten, war über den Gesamtzeitraum konstant", heißt es in der Untersuchung.

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Grundlage der Studie waren krankenkassenübergreifende Abrechnungsdaten von mehr als 35 Millionen gesetzlich versicherten Mädchen und Frauen in Deutschland, das Mindestalter lag bei zehn Jahren. Demnach wurde die Diagnose Endometriose 2022 bei fast 340.000 der Patientinnen dokumentiert, die Betroffenen waren im Median 40 Jahre alt.

  • Verwendete Quellen:
  • Bericht des Zentralinstituts kassenärztliche Versorgung
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