Auf Atemhilfe angewiesen
USA: Junge Frau landet nach Suppen-Verzehr auf Intensivstation
- Veröffentlicht: 26.04.2024
- 08:50 Uhr
- Lisa Apfel
Sie wollte nur eine Suppe essen - und liegt jetzt im Krankenhaus. Der Körper einer 23-jährigen Brasilianerin ist vom Gift eines seltenen Bakteriums angegriffen worden.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Teller Suppe hat für eine junge Brasilianerin dramatische Folgen.
Die 23-Jährige, zu Gast in den USA, musste mit schweren Symptomen in eine Klinik gebracht werden.
Was Expert:innen beim Lagern und Aufwärmen von Lebensmitteln dringend raten.
Claudia de Albuquerque Celada ist in den USA Opfer eines seltenen, aber extrem gefährlichen Bakteriums geworden - und das in einer Situation, die harmloser kaum wirken könnte.
Die 23-jährige Brasilianerin landete mehreren Medienberichten zufolge nach dem Verzehr einer Suppe auf der Intensivstation eines Krankenhauses.
Dem Nachrichtenportal "T-Online" zufolge war die junge Frau im Februar mit Symptomen wie Lähmungen und Atemnot in ein Krankenhaus in Denver (Colorado) eingeliefert worden.
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Seltenes Bakterium macht Suppe giftig
15 Tage danach sei bei der Patientin Botulismus diagnostiziert worden. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) ist Botulismus eine "seltene, jedoch sehr ernste Krankheit". Ursache seien demnach die Botulinum Neurotoxine (BoNT): hochgiftige Stoffwechselprodukte.
Claudia de Albuquerque Celada ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge seit ihrer Infektion auf eine Atemhilfe angewiesen. Sie soll vom Hals abwärts gelähmt sein. Der Auslöser für ihr Leid soll tatsächlich eine Suppe gewesen sein, die die 23-Jährige laut "T-Online" offenbar nicht ordnungsgemäß gelagert und erwärmt hatte.
Demnach sahen sich örtliche Behörden sogar zu einer Warnung veranlasst. Die dringende Empfehlung: Suppe und verderbliche Lebensmittel bei 4 Grad oder kälter lagern. Zudem solle man ein Augenmerk darauf haben, ob das Produkt durcherhitzt wurde. Länger als eine Stunde sollte man die Lebensmittel demzufolge nicht ungekühlt draußen stehen lassen.
Auch das RKI warnt vor dieser Vergiftung
Die Suppen-Vergiftung ist tatsächlich möglich: Dem RKI zufolge ist der Lebensmittel-Botulismus zumindest hier in Deutschland die häufigste Form des Botulismus. Demnach wird dieser über die Aufnahme von toxin-kontaminierten Lebensmitteln verursacht. "Die Dauerformen (Sporen) des Erregers werden bei nicht ausreichender Erhitzung (z.B. unzureichende Sterilisierungsmaßnahmen während des Konservierungsprozesses) von Lebensmitteln nicht abgetötet. Sporen können in Lebensmitteln unter anaeroben Bedingungen auskeimen und Toxine bilden. Die Neurotoxine selbst sind hitzelabil und werden bei Temperaturen oberhalb von 80 °C zerstört. Wird ein durch Toxine kontaminiertes Lebensmittel jedoch unerhitzt verzehrt (z.B. Salat von nicht ausreichend eingekochten Bohnen), können schon kleinste Mengen des Toxins einen Botulismus auslösen", so der RKI-Ratgeber zu Botulismus.
Patientin hat nun große Geldprobleme
Claudia de Albuquerque Celadas Schwester erzählte der portugiesischen Nachrichtenagentur UOL zum Krankheitsverlauf: "Sie hat geduscht, zu Abend gegessen und ist ins Bett gegangen, aber sie hatte Kurzatmigkeit, verschwommenes Sehen und Schwindelgefühl." Am nächsten Morgen habe sich ihr Zustand bereits deutlich verschlechtert.
Die junge Frau, die "T-Online" zufolge seit November im Rahmen eines Austauschprogramms in Aspen arbeitet, hat nun neben ihren gesundheitlichen auch finanzielle Sorgen. Denn jeder Tag im Krankenhaus koste sie rund 9.000 Euro. Der Grund dafür: "Die Reiseversicherung, die sie hatte, ist schon lange abgelaufen, und ihre Krankenhausrechnungen steigen nur noch", zitiert die "New York Post" ein Familienmitglied. Die Familie der Leidgeplagten hat deshalb nun eine Spendenaktion gestartet.
- Verwendete Quellen:
- T-Online: "23-Jährige isst Suppe - und landet auf der Intensivstation"