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Wenn Saubermachen den Alltag beherrscht

Anzeichen, dass du einen zwanghaften Putzfimmel hast: Wenn Sauberkeit zur Leidenschaft wird

  • Aktualisiert: 18.08.2023
  • 14:53 Uhr
Ordnungswahn oder gesunder Putzeifer? Verräterische Anzeichen, dass du es mit der Sauberkeit übertreibst
Ordnungswahn oder gesunder Putzeifer? Verräterische Anzeichen, dass du es mit der Sauberkeit übertreibst© Nadia L/peopleimages.com - stock.adobe.com

Zuhause muss alles frei von Staub sein und seine Ordnung haben? Schmutzige Schuhe oder dreckige Fensterscheiben gehen gar nicht? Dann kommt sofort der Putzlappen und das Desinfektionsmittel zum Einsatz. Ist das gesunder Ordnungssinn oder schon ein zwanghafter Putzfimmel? 

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Sauberkeit ist individuell

Vielleicht hast du während der Ausbildung oder des Studiums in einer Wohngemeinschaft gelebt. Spätestens seit dem ist dir klar: Die Bedürfnisse nach Sauberkeit und Ordnung können sich sehr stark voneinander unterscheiden. Manchen ist ein blitzblankes Bad und eine aufgeräumte Küche sehr wichtig, andere sehen über Dreck und Schmutz einfach hinweg - selbst wenn sie direkt davor stehen. Ganz klar, hier treffen Welten aufeinander und Streit beim Zusammenleben ist vorprogrammiert. Wie viel Putzen ist normal und gibt es überhaupt so etwas wie einen Putztick oder Putzwahn? Das sind typische Anzeichen, dass du es mit der Sauberkeit vielleicht etwas übertreibst.

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Putzen für einen klaren Kopf

Nach einem anstrengenden Tag im Büro, mit vielen Konferenzen oder Computerarbeit, ist am Abend die Hausarbeit ein idealer Ausgleich für dich. Beim Aufräumen der Küche oder Fegen der Terrasse kannst du sofort abschalten und den Stress vom Tag vergessen. Denn in einer ordentlichen und sauberen Umgebung fühlst du dich am wohlsten, kannst dich am besten entspannen und dein Geist wird klarer. Außerdem hast du nach einer Putzaktion sofort ein Erfolgserlebnis: Du siehst, was du gemacht hast und freust dich darüber. Diese Art von Putzen gibt dir ein gutes Gefühl und stellt sicherlich kein Problem dar. Wenn du dagegen das Putzen und Aufräumen dafür nutzt, um wichtige Aufgaben vor dir herzuschieben und dich so abzulenken, kann solch eine Putzaktion auf die Dauer eher zur Belastung werden. Hier solltest du besser nach Priorität der anfallenden Arbeiten vorgehen.

Verbringst du zu viel Zeit mit Putzen, können dir gute Tipps helfen, das etwas schneller zu erledigen:

Putzen für das eigene Wohlbefinden

Vielleicht kennst du das Phänomen: Vor einer großen Reise oder wenn du viel unterwegs bist und in Hotelzimmern und fremden Betten übernachtest, möchtest du in eine schöne und aufgeräumte Wohnung zurückkehren. Hier soll alles sauber, ordentlich und am richtigen Platz sein, damit du dich beim Heimkommen richtig entspannen und wohlfühlen kannst. Nach der Rückkehr von einer Dienstreise oder dem Urlaub startest du erstmal eine ausgiebige Putzaktion? Nachdem du einige Zeit an fremden Orten zu Gast warst, möchtest du quasi dein eigenes Revier wieder einnehmen und es dir gemütlich machen - das ist ganz normal.

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Putzen für den Nestbau

Bei werdenden Müttern bricht oft zum Ende der Schwangerschaft plötzlich ein ausgiebiger Putztrieb aus. Je näher der Geburtstermin rückt, desto mehr wird das Zuhause auf Hochglanz gebracht: Von Flecken entfernen über Fenster putzen bis zum Keller aufräumen muss vorher das Zuhause perfekt sauber und bereit für das neue Familienmitglied sein. Das ist typisches Nestbau-Verhalten. Dieser ausgeprägte Putztrieb ist absolut nachvollziehbar, denn junge Eltern wissen, dass sich die Prioritäten ändern, sobald ein Neugeborenes da ist und keine Zeit mehr bleibt, um in der Wohnung Ordnung zu schaffen. Außerdem kann das Putzen vor der Geburt beruhigend wirken und die Aufregung lindern. Beim Saubermachen hat man noch alles unter Kontrolle und ein ordentliches Heim verleiht ein gutes Gefühl sowie mehr Sicherheit.

Im Clip: Darum sollte man das Bett nicht sofort nach dem Aufstehen machen

Darum sollte man das Bett nicht sofort nach dem Aufstehen machen

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Anzeichen, dass du es mit der Sauberkeit übertreibst

Ausgiebiges und häufiges Putzen kann durchaus positive Seiten haben und der Psyche gut tun. Außerdem erleichtert regelmäßiges Saubermachen und Ausmisten die Hausarbeit. Eine gepflegte Wohnung ist einfach schneller sauber, als wenn du wartest, bis alles völlig verschmutzt und verdreckt ist. Außerdem halten die Sachen bei guter Pflege viel länger. Aber es gibt auch Anzeichen dafür, dass du es mit der Sauberkeit übertreibst.

Mögliche Anzeichen für einen Putzfimmel

  • Putzen ist bei dir zur obersten Priorität geworden, so dass sogar dein berufliches oder privates Leben darunter leidet. Du verabredest dich nicht mehr mit Freund:innen oder gehst nicht mehr deinen Hobbys nach, weil du das Gefühl hast, ständig sauber machen zu müssen. Selbst morgens kommst du nicht mehr rechtzeitig aus dem Haus, weil du unbedingt putzen musst.
  • Du lädst ungern Freund:innen zu dir nach Hause ein, weil du nicht möchtest, dass sie etwas schmutzig machen.
  • Du putzt dieselbe Sache wieder und wieder, obwohl sie bereits blitzeblank sauber ist. So hast du beispielsweise gerade staubgesaugt und kurze Zeit später schaltest du den Staubsauger schon wieder an.
  • Sauber ist dir nicht genug, es muss hygienisch rein sein? Du desinfizierst deine gesamte Wohnung, um jegliche Bakterien und Keime abzutöten.
  • Du kommst müde und erschöpft nach einer anstrengenden Reise nach Hause und schrubbst als erstes die Wohnung, polierst den Wasserhahn und überprüfst, ob alles am richtigen Platz ist.
  • Die Spülmaschine muss nach einem bestimmten System eingeräumt sein. Alles braucht eine bestimmte Ordnung. Halten sich mögliche Mitbewohner:innen nicht daran, regt dich das sehr auf.
  • Tagsüber, wenn du außer Haus bist, kannst du an nichts anderes denken als an den Schmutz, der weggeputzt werden muss, sobald du am Abend wieder zurück bist.

Unsere Tipps zum Entrümpeln und Aufräumen helfen dir, das Chaos dauerhaft in den Griff zu bekommen. SOS-Tipp: Du bekommst überraschend Besuch und deine Wohnung sieht noch nicht aufgeräumt aus? Diese Hacks für das schnelle Aufräumen helfen dir sofort. Und mit diesen Tricks kannst du schlechte Gerüche in deiner Wohnung loswerden.

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Woher kommt ein Putztick?

  • Rituale gehören zum Leben, sie wirken beruhigend und schaffen Sicherheit. Auch Saubermachen kann ein Ritual sein. Doch sobald das Saubermachen den Alltag beherrscht, wenn Betroffene und die Familie darunter leiden, liegt möglicherweise ein Putztick vor.
  • Genau wie Tiere haben Menschen auch das Bedürfnis nach einem eigenen Raum. Sie zeigen Territorialverhalten: Verhaltensweisen, die dazu dienen, das Revier und seine Grenzen zu markieren, wie etwa der Gartenzaun ums Haus oder Gardinen vor den Fenstern, um anderen keinen Einblick in die Wohnung zu gewähren. In diesem Gebiet soll alles in Ordnung sein.
  • Wenn Menschen in schwierigen Lebensphasen emotional und psychisch überfordert sind, können sich Zwangsstörungen entwickeln - was sich beispielsweise in ausgiebigem Putzen widerspiegeln kann.
  • Tipp: Wenn du persönlich unter einem Putztick leidest, ist Hilfesuchen angesagt. Wende dich an einen Coach oder Psychotherapeuten, um das zwanghafte Verhalten wieder zu normalisieren.

Gut zu wissen!

Studien haben bewiesen, dass ein hygienisch reines Zuhause die Entstehung von Allergien und Krankheiten eher begünstigt als verhindert. Auf keinen Fall sollte beim Hausputz alles desinfiziert werden, eher im Gegenteil. Ein bisschen Dreck stärkt das Immunsystem.

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