Frische Luft im Garten
3 SOS-Tipps gegen stinkenden Kompost!
- Aktualisiert: 14.08.2023
- 16:02 Uhr
- Anna Ullrich
Spätestens, wenn der Nachbar über den Gartenzaun schaut und die Nase rümpft, ist klar: Der Kompost stinkt zu stark. Woher der üble Geruch aus dem Kompost rührt und 3 SOS-Maßnahmen, was du jetzt dagegen tun kannst.
Ein Komposthaufen im eigenen Garten eignet sich nicht nur, um Garten- und Küchenabfälle umweltfreundlich zu entsorgen, sondern ist eine hervorragende Möglichkeit, aus Biomüll Humus herzustellen, um damit den Garten zu düngen. Wenn du deinen Kompost selbst herstellen willst, solltest du aber ein paar Dinge beachten, damit er keine zu unangenehmen Gerüche entwickelt und zur Geruchsbelästigung für dich und deine Nachbarschaft wird. Schließlich willst du mit dem natürlichen Dünger deine Pflanzen zum Wachsen und Blühen bringen und keinen Streit vom Zaun brechen.
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Warum stinkt der Kompost so stark?
Stinkender Kompost ist ein Anzeichen dafür, dass im Inneren des Haufens unerwünschte Prozesse ablaufen. Die Gründe für den unangenehmen Geruch sind:
- zu viel Feuchtigkeit (durch Regen oder nassen Bioabfall)
- zu wenig Sauerstoff (durch zu dichtes Material)
Ist der Kompost zu nass oder gelangt nicht ausreichend Sauerstoff an die Bio-Abfälle, beginnen diese zu faulen. Bei den Fäulnisprozessen entstehen Buttersäure und Schwefelwasserstoff, die für den üblen Gestank verantwortlich sind. Dieses Problem tritt oft auf, wenn der Kompost durch Regen nass geworden ist, der Untergrund unter dem Kompost wasserdicht verschlossen ist und keine Flüssigkeit aufnehmen kann, oder zu viel Rasenschnitt in den Kompost gegeben wird.
Was tun, wenn der Kompost stinkt?
Klar ist: Ein richtig angelegter Komposthaufen stinkt nicht. Wenn der Kompost unangenehm riecht, besteht also dringender Handlungsbedarf. Zum Glück gibt es ein paar einfache Maßnahmen, mit denen das Problem beseitigt werden kann.
1. Maßnahme: Feuchtigkeit entziehen
Um die überschüssige Feuchtigkeit im Kompost aufzusaugen, eignen sich Steinmehl oder Kalk aus dem Gartenfachhandel. Auch eine dünne Schicht Erde oder Sand aus dem Garten kann auf den Kompost gegeben werden und die Flüssigkeit aufsaugen. Wenn es viel regnet kann es sinnvoll sein, den Komposthaufen locker mit einer Plane oder Folie abzudecken und so vor der Nässe zu schützen.
2. Maßnahme: Material umschichten
Während der Kompost verrottet, können Ammoniakgase entstehen. Um diesen Prozess zu stoppen, sollte der Kompost regelmäßig mit einer Kompostgabel aufgelockert und umgeschichtet werden. Dabei werden verdichtete Stellen gelockert und gut durchlüftet. So gelangt wieder mehr Sauerstoff an die Kompost-Abfälle. Grundsätzlich sollte beim Kompostieren immer Grobes mit Feinem und Trockenes mit Nassem vermischt werden. Auch Strukturmaterialien wie Holzspäne fördern die Belüftung des Komposthaufens. Wer viel Rasenschnitt hat, sollte diesen zunächst mit gröberen Gartenabfällen wie Ästen und Sträuchern oder Strukturmaterial mischen, bevor er auf dem Komposthaufen landet.
3. Maßnahme: Verrottung beschleunigen
Manchmal kann es hilfreich sein, den Verrottungsprozess des Komposts zu beschleunigen, zum Beispiel mit einem Kompostbeschleuniger aus Zucker und Hefe. Dafür werden Zucker und Hefe in lauwarmem Wasser aufgelöst und in den Kompost gegeben. Innerhalb kurzer Zeit folgt die Reaktion: Die Temperatur im Kompost steigt auf 60 bis 70 Grad an, während die Hefe das organische Material zersetzt. Durch die Wärme bei der sogenannten Heißrotte wird der Abbauprozess im Kompost beschleunigt. Dabei unbedingt beachten, dass mit der Hefe-Zucker-Mischung nicht zu viel Feuchtigkeit in den Kompost gelangt.