Farbpsychologie in Räumen
Farbpsychologie in Räumen: Welche Wandfarben zu welchen Möbeln passen
- Aktualisiert: 19.06.2023
- 17:51 Uhr
- Vera Motschmann
Ob klassisch in Weiß, frisch in Grün oder effektvoll in Schwarz: Wandfarben verleihen Räumen einen individuellen Charakter. Wir erklären, welche Farbtöne sich als Wandfarbe für welchen Raum eignen und wie sie auf uns wirken.
Die Wirkung von Wandfarben in Räumen
Wandfarben können den Charakter eines Raumes immens beeinflussen: Räume können optisch größer oder kleiner wirken, Energie schenken oder Ruhe ausstrahlen. In schlecht proportionierten Zimmern können Farben Strukturen ausgleichen oder Akzente setzen. Doch vor allem sind Wandfarben dazu da, damit du dein Zuhause nach deinen persönlichen Vorlieben gestalten kannst. Hier kommen unsere Tipps, wie du eine harmonische Raumwirkung in deinem Zuhause schaffen kannst.
Welche Farbe für den Flur?
Flure sind oft lang und schmal geschnitten. Passende Wandfarben sorgen für optisch bessere Proportionen im Raum: Bekommt die Stirnseite vom Flur eine dunkle Wandfarbe, reduziert sich die Tiefe im Raum und ein harmonischeres Raumverhältnis entsteht. Tipp: Der Effekt wird noch verstärkt, indem du für die Stirnseite einen warmen Farbton auswählst. Die Akzentwand rückt somit noch weiter nach vorne und wird beim Betreten der Wohnung sofort zum Blickfang.
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Wandfarbe für kleine Räume
Helle Wandfarben und Pastelltöne lassen kleine Zimmer optisch größer erscheinen. Ideal sind alle kühlen Nuancen wie Weiß, Beige, zarte Grau- und Blautöne. Auch Farbtöne wie helles Violett sowie Gelb sorgen in kleinen Räumen für eine großzügige Optik. Außerdem wirken einfarbig gestrichene Zimmer immer größer als Wände in verschiedenen Farben oder mit Mustern.
Dunkle Farbtöne wie Bordeauxrot oder Tannengrün absorbieren das Licht und lassen jeden Raum sofort dunkler erscheinen. Allerdings kann du diesen Effekt gezielt einsetzen, damit der Raum besonders gemütlich wirkt. Für dein Schlafzimmer kann ein dunklerer Farbton genau richtig sein.
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Wandfarben in dezenten Naturtönen
Wenn du den skandinavischen Wohnstils magst, liegst du mit hellen Nuancen völlig richtig. Natürliche Cremetöne, helles Beige und Weiß sind voll im Trend, wenn du es dir in einer minimalistischen Wohnung gerne gemütlich machen möchtest. Zudem sorgen dezente Wand- und Deckenfarben wie Sand oder Beige für einen hochwertigen Eindruck und lassen ein Zimmer hell und freundlich erscheinen.
Weiß als Wandfarbe
Weiß als Wandfarbe ist der ideale Hintergrund für sämtliche Wohnstile und Raumgrößen. Als Wandfarbe wirkt Weiß wie eine unbemalte Leinwand, zu der du das Interieur beliebig gestalten und munter kombinieren kannst. Egal, ob beim minimalistischen und puristischen Einrichtungsstil oder zu bunten Möbeln und farbigen Wohn-Accessoires: Weiß passt immer!
Grautöne an der Wand
Von Hellgrau bis Anthrazit: Räume in Grautönen wirken einfach elegant. Ob ein warmes oder kühles Ambiente entsteht, entscheidet der Unterton der grauen Wandfarbe. So wirkt Graublau eher kühl, während ein Grau mit gelbem oder rotem Unterton für eine warme Atmosphäre sorgt. Raffiniert wird es, wenn du verschiedene Grautöne miteinander kombinierst. Dazu wirken weiße, cremefarbene oder graue Möbel besonders modern. Edle Materialien wie Marmor, Chrom, Samt sowie Deko in Gold und Kupfer verleihen einem Interieur in dieser Farbpalette luxuriöses Flair.
Tipp: Wenn du es lieber ein bisschen bunter magst: Grau harmoniert wunderbar mit kräftigen Farben wie Gelb, Lila oder Rot.
Kräftige und dunkle Farben
Es braucht ein bisschen Mut, um ein Zimmer in einem intensiven, knalligen oder dunklen Ton zu streichen. Starke Wandfarben sorgen für Aufmerksamkeit und setzen anregende Akzente. Gleichzeitig können kräftige Töne auch den Charakter eines Zimmers unterstreichen. Je nach Farbfamilie strahlen sie beispielsweise Ruhe, Lebendigkeit oder Wärme aus. Außerdem haben Möbel, Deko und Wohn-Accessoires in einem farbigen Raum eine völlig andere Wirkung, beispielsweise kommt eine Bilderwand vor einem dunklen Hintergrund hervorragend zur Geltung. Außerdem kann bei dunkler Wandfarbe ein großer Spiegel für mehr Helligkeit im Zimmer sorgen. Manchmal reicht es auch, wenn du nur eine Wand mit der kräftigen oder dunklen Wandfarbe streichst und sie als optisches Highlight inszenierst.
Gut zu wissen:
- Beim Kauf der Wandfarbe darauf achten, dass die Produkte die selbe Charge haben, um Farbabweichungen innerhalb eines Zimmers zu vermeiden.
- Je höher die Deckkraft, desto stärker die Farbwirkung. Hochwertige Wandfarben enthalten eine höhere Konzentration von Farbpigmenten.
- Bei einem dunklen Fußbodenbelag wirkt ein allzu kräftiger Anstrich schnell erdrückend. Möchtest du dennoch eine dunkle Trendfarbe für die Wandgestaltung nutzen, kannst du mit hellen Teppichen oder Fellen gegensteuern, um das Zimmer optisch aufzuhellen.
- In kleinen Räumen empfiehlt es sich, die lange Wand dunkel zu streichen. So betonst du die Weite des Zimmers und es wirkt größer. Bekommt hingegen die kurze Wand einen kräftigen Anstrich, wirkt das Zimmer kleiner, aber auch gemütlicher.
Die passende Farbe für die Zimmerdecke
- Hohe Decken: In den meisten Altbauten findet man Räume mit sehr hohen Decken, was die Raumproportionen unausgewogen aussehen lassen kann. Mit einem passenden Anstrich wirkt die Decke optisch niedriger. Dafür streichst du die Wände in einem helleren Ton als die Decke. Durch die dunklere Deckenfarbe wird die Raumhöhe optisch reduziert und der Raum wirkt sofort harmonischer.
- Dunkles Interieur: Bei großen, dunklen Möbeln und Accessoires, wie ein Sofa, Teppich oder Esstisch, solltest du die Farbe der Zimmerdecke nicht zu dunkel wählen, da der Raum sonst leicht erdrückend wirken kann. Andererseits kann eine dunkle Decke in Grau oder Schwarz auch eine dramatische Wirkung haben. Im Gegensatz dazu sollten die Möbel im Zimmer dann in hellen Farbtönen gehalten sein.
- Niedrige Decken: Möchtest du einen Raum mit tiefer Decke optisch höher wirken lassen, sind helle Farben und Weiß zum Streichen der Decke eine gute Wahl. Der Trick: Ist die Decke farblich in einem helleren Ton gestaltet als die Wände, öffnet sich der Raum optisch nach oben. Dies sorgt außerdem dafür, dass der Raum größer und heller erscheint. Möchtest du den Raum interessanter gestalten und einen spannenden Akzent setzen, wähle einen kräftigen Ton für die Farbgestaltung der Decke.
Die Farbpsychologie der Wandgestaltung
Wandfarben können einen Raum und die Stimmung, die wir in ihm empfinden, völlig verändern. Zudem haben die verschiedenen Räume in einem Haus eine unterschiedliche Funktion: In der Küche wirkt eine Farbe völlig anders als im Wohnzimmer oder im Bad. Mit der Farbpsychologie kannst du selber bestimmen, welche Wirkung du einem Raum geben möchtest:
- Gelb: anregend, belebend und optimistisch
- Orange: belebend, kreativ und dynamisch
- Rot: zuversichtlich, schafft Wärme sowie Geborgenheit, spiegelt aber auch Leidenschaft wider
- Rosa: weiblich, verspielt
- Violett, Lila: je nach Rot- und Blauanteil warm oder kühl, dementsprechend beruhigend oder belebend-kreativ
- Blau: in verschiedenen Tönen kühl, beruhigend, erfrischend und konzentrationssteigernd
- Grün: als Farbe der Natur gleichermaßen beruhigend und anregend, freundlich und entspannend.