Flaschensammeln als Gewerbe: Getränkemarkt fordert Steuernummer
Der Geschäftsführer eines Getränkemarktes kam auf die unglaubliche Idee, Pfandflaschensammler nach der Umsatzsteuernummer und Adresse zu befragen. Da sie schließlich einem Gewerbe nachgehen würden.
Pfandsammler gibt es doch an jeder Ecke. Vor allem in den Großstädten von Deutschland sind sie kein seltener Anblick, wenn sie Massen an Flaschen zum Automaten bringen und sich dann von dem Geld etwas zu Essen kaufen. Aber anscheinend gibt es Menschen, denen es überhaupt nicht gefällt. Zurzeit kursiert im Netz ein Schreiben von einem Getränkemarkt, indem gefordert wird, dass Flaschensammler ein Gewerbe anmelden sollen.
Getränkemarkt Lehmann will Flaschensammler vertreiben
Diesen Fall hat der Rechtsanwalt Stefan Senkel auf seiner Facebookseite gepostet. In seinem Post schreibt er: "Der Mitarbeiter im Markt verweigerte unter Hinweis auf anliegendes Rundschreiben meinem obdachlosen Mandanten die Annahme von 15 leeren Flaschen, weil er keine Angaben zu Adresse und USt-IdNr. machen konnte." Zusätzlich veröffentlichte der Rechtsanwalt das betreffende Schreiben. Darin steht es noch mal schwarz auf weiß: Das Sammeln sei ein Gewerbe, wenn es sich dabei um eine selbstständige und längerfristige Tätigkeit handelt mit dem Zweck, Geld zu verdienen. "Hierzu ist bitte der betreffende ‚Flaschensammler' höflich zu befragen", heißt es weiter. Sollte jemand die Auskunft verweigern, wird ihm das Geld nicht ausgezahlt.
Eklat um Flaschensammler
Bereits einen Tag später entschuldigte sich der Inhaber des Getränkemarktes. Dieser distanziert sich vom Schreiben des Geschäftsführers, welcher nun auch mit sofortiger Wirkung beurlaubt wurde. Die Pfandflaschen können wieder ohne Probleme abgegeben werden und dem Inhaber tut es aufrichtig leid, dass es zu diesem Missverständnis gekommen ist.
Doch was war das Ziel dieses Schreibens? Wollte man damit einfach ungeliebte Kunden vom Geschäft fernhalten? Wie etwa Obdachlose, die unangenehm riechen und andere Kunden belästigen? Der Inhaber wies diese Mutmaßung zurück und behauptet, dass es nie einen derartigen Vorfall gegeben hätte. Das Geschäft habe bis jetzt und wird auch weiterhin von jedem Pfandflaschen annehmen. Welche genauen Gründe hinter dem Schreiben stecken, weiß er auch nicht, denn er habe von dem Vorhaben nichts gewusst. Sicher ist nur eins: Der Geschäftsführer wird nie wieder einen Fuß in die Firma setzen, denn mit solchen Menschen möchte der Inhaber nichts zu tun haben!