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so kannst du obdachlosen und bedürftigen helfen

Hilfe für Obdachlose: Diese Organisationen und Projekte kannst du unterstützen

  • Aktualisiert: 12.05.2023
  • 14:01 Uhr
  • Jannah Fischer
Obdachlosigkeit ist ein großes Problem - erfahre hier wie du helfen kannst.
Obdachlosigkeit ist ein großes Problem - erfahre hier wie du helfen kannst.© picture alliance / Zoonar | Oleksandr Latkun

Viele Menschen leben in Deutschland auf der Straße. Wir gehen an ihnen vorbei, auf dem Weg zur Arbeit oder sehen sie im Getümmel der Fußgängerzonen. Sie sind Teil der Gesellschaft und doch fernab von ihr. Welche Hilfsorganisationen und -projekte es für obdachlose Menschen gibt und wie du Obdachlose unterstützen kannst, liest du hier.

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Obdachlosigkeit in Deutschland: Das kannst du tun

Laut der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe sind mehr als 250.000 Menschen in Deutschland wohnungslos, haben also keinen eigenen oder abgesicherten Wohnraum. Dazu zählen zum Beispiel auch die Menschen, die bei Verwandten und Freunden unterkommen, aber selbst keine eigene Wohnung haben. Mehr als 45.000 von ihnen sind obdachlos und leben auf der Straße – harte Fakten und eine erschreckende Bilanz für Deutschland.

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Obdachlosigkeit: Fakten und die wichtigsten Fragen
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News

Wohnungslosigkeit - Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten

Obdachlos in Deutschland - Fragen und Fakten

Hier liest du, wie es zu Wohnungslosigkeit kommen kann, was sie bedeutet und warum es so schwer ist, daraus zu entkommen.

  • 13.11.2022
  • 20:10 Uhr

Für die meisten obdachlosen Menschen ist das Leben auf der Straße ein Überlebungskampf: Extreme Kälte im Winter, Schutzlosigkeit vor Kriminalität und Hunger sind nur einige der Probleme, denen sich Obdachlose oft tagtäglich stellen müssen. Wer mehr tun möchte, als Geld in die Spendenboxen von Obdachlosen zu stecken: Es gibt in Deutschland viele Hilfsorganisationen mit unterschiedlichsten Ansätzen. Alle haben ein Ziel: das Leben von Obdachlosen und Bedürftigen über kurz oder lang zu unterstützen. Das SAT.1 Frühstücksfernsehen informiert dich hier, welche Angebote es unter anderem gibt und wie du spenden, unterstützen oder selbst anpacken kannst.

Wie erkenne ich eine seriöse Hilfsorganisation?

Es gibt sie: Betrüger unter den Hilfsorganisationen. Die Spenden annehmen, sie aber nicht an die Hilfsprojekte weiterleiten. Im besten Fall landet das Geld dann in Verwaltungsbudgets, im schlechtesten Fall in der Tasche der Vorsitzenden. Laut dem DZI (Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen) sollten 60% der Spenden direkt für die gute Sache verwendet werden. Hier eine Hilfestellung, mit der du unseriöse Spendenaktionen von seriösen unterscheiden kannst:

  • Bei Spendenaktionen auf der Straße: Lass dir einen Spendenausweis und Personalausweis zeigen.
  • Siegel des DZI, das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrates e.V. oder das Europäische Spendensiegel für Non-Profit-Organisationen sind Indikatoren für eine seriöse Aktion.
  • Steht die Organisation auf der Liste von VENRO oder der Initiative transparente Zivilgesellschaft (ITZ) ist das ebenfalls ein gutes Zeichen für Transparenz und sinnvollen Umgang mit Spendengeldern.
  • Achtung! Auf der Liste von nicht förderungsfähigen Organisationen des DZI kannst du checken, wer deine Spende nicht bekommen sollte.
  • Hinter penetranten Spendenaufrufen, die auf Mitleid oder Druck (Zeitdruck, Gruppenzwang...) aufbauen, stecken oft ebenfalls keine seriösen Adressen.
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Share Herzensprojekt 2022: Schlafplatzvermittlung

Beim Kauf von Lebensmitteln, Schreibwaren und Hygieneprodukten der Marke share wird automatisch eine Spende an ein soziales Projekt getätigt. In vier Jahren konnte share so über 1,4 Millionen Menschen weltweit helfen und über 4,3 Millionen Euro sammeln und spenden. Das diesjährige Herzensprojekt möchte Obdachlose durch den Verkauf von share-Strickmützen unterstützen. Der Grundgedanke dahinter: Jeder hat das Recht auf ein warmes Bett. Mit dem Kauf einer share-Mütze ermöglichst du einem Menschen ohne Zuhause eine Übernachtung in einer Notunterkunft. Die Aktion stemmt share mit der Caritas, die sich um die Vermittlung der Notunterkünfte kümmern. Die share-Mützen gibt es u.a. bei Rewe, Müller oder Decathlon zu kaufen. 

Off Road Kids & Freezone: Hilfe für obdachlose Kinder

Eigentlich sollte es keine obdachlosen Kinder und Jugendlichen in einem Sozialstaat wie Deutschland geben. Doch leider sieht die Realität anders aus. Laut Angaben der Organisation Off Road Kids haben 40.000 Kinder und Jugendliche keinen festen Schlafplatz. Die Dunkelziffer ist vermutlich höher. Neben Streetwork, Beratungsstellungen und Vermittlungen von Schlafplätzen sind auch Schulbildung, die Suche nach Ausbildungsplätzen und Berufen ein wichtiger Teil der Arbeit der Off Road Kids. Die Off Road Kids kannst du mit Spenden unterstützen.

Aber auch lokal gibt es Projekte, wie z.B. die Mannheimer Organisation Freezone, die sich um obdachlose Kinder und Jugendliche kümmert. Neben unbürokratischer Soforthilfe wie dem Bereitstellen von Schlafplätzen ist auch hier die Langzeitentwicklung weg von der Straße hin zu einem geregelten Alltag ein großer Teil der Arbeit. Freezone freut sich über Geld- wie Sachspenden.

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Barber Angels Brotherhood: Friseure für Obdachlose

Waschen, schneiden, föhnen – darum kümmern sich die Barber Angels Brotherhood deutschlandweit. Hinter dem Namen verbirgt sich kein Motorradclub, sondern Friseur:innen, die ehrenamtlich Obdachlosen die Haare waschen, schneiden und frisieren. Das Ziel dahinter: das Selbstwertgefühl der Menschen mit einem neuen Haarschnitt steigern. Mittlerweile agieren die Barber Angels auch in anderen Ländern Europas, und auch hier kommt das Konzept bei den Kund:innen sehr gut an. Friseur:innen, die selbst ehrenamtlich Haare schneiden wollen, können sich bei der Barber Angels Brotherhood über ein Kontaktformular melden. Als Nicht-Friseur:in kannst du die Aktion über Spenden unterstützen.

Mehr zu den Barber Angels gibt's im Video:

Die ehrenamtlichen "Barber Angels"

Biss: Hilfe durch Selbsthilfe

Das Straßenmagazin Biss wird von (ehemals) Obdachlosen und bedürftigen Menschen verkauft. Ein Großteil des Verkaufspreises geht dabei an den Verkäufer selbst. Biss will vor allem aber auch die Verkäufer:innen aus der Isolation holen, mit Menschen in Kontakt bringen und auch ihren Alltag strukturieren. Neben dem Verkauf ist sogar das Schreiben der Artikel eine Option bei Biss.
Biss unterstützt du am besten, indem du ein Abo abschließt oder eine/n Verkäufer:in in deiner Nähe durch die Kartenfunktion auf der Website findest und eine Zeitschrift kaufst.

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Kältebusse: Hilfe für Obdachlose im Herbst und Winter

Im Winter ist es für Menschen, die auf der Straße leben, besonders hart. Das Risiko von Krankheiten bis hin zum Erfrierungstod steigt, wenn die Temperaturen fallen. Regen, Schnee und Minusgrade sind besonders in der Nacht tückisch. Wärme spenden – das versuchen die sogenannten Kältebusse, die u.a. von den Johannitern im Einsatz sind. Das klappt durch warme Schlafsäcke, dicke Klamotten oder heiße Suppen und Getränke.

Die Busse agieren regional wie z.B. in München, Berlin oder Hamburg. Jeder Kältebus geht dabei anders vor. Manche können über eine Hotline angerufen werden, andere fahren die Straßen ab und wieder andere haben fixe Standorte, die angelaufen werden können. Auf der Kältekarte findest du eine Liste mit Kältebussen.

Wichtig: Siehst du jemanden, der von einem Kältebus profitieren kann, sprich ihn an, ob dieses Angebot auch in seinem oder ihrem Sinne ist. Nicht jede:r möchte diese Art von Hilfe annehmen.
Im Ernstfall einer Erfrierung erst einmal den Notruf wählen!

Übrigens gibt es in immer mehr Städten nun auch im Sommer die sogenannten Hitzebusse, die Sonnencreme, Wasser und Schatten spenden.

Malteser und das Deutsche Rote Kreuz: Allround-Hilfe

Wohltätige Organisationen wie die Malteser oder das Deutsche Rote Kreuz (DKR) setzen sich seit Jahren für obdachlose und bedürftige Menschen in Deutschland ein. Neben Suppenküchen, medizinischer Betreuung und Kleiderspenden helfen die Organisationen auch bei der Suche nach Wohnplätzen. Sowohl das DKR auch als die Malteser kannst du online mit Spenden unterstützen oder dich erkundigen, ob sie bei einem ihrer zahlreichen Projekte noch ehrenamtliche Helfer brauchen.