Raue Schale, weicher Kern
Kiwano im eigenen Garten oder auf dem Balkon anpflanzen - So geht's!
- Aktualisiert: 07.05.2024
- 19:27 Uhr
- teleschau
Ihr deutscher Name klingt wenig exotisch: Horngurke. Im Grunde aber ist die Kiwano in Afrika zu Hause. Mit der richtigen Pflege wächst und gedeiht sie aber auch bei uns.
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Kiwano aka. Horngurke oder Hornmelone
Kiwanos zählen zu den anspruchsvolleren Gewächsen für den Garten. Sie sind eigentlich in Zentral- und Südafrika heimisch und brauchen viel Wärme, Wasser und Dünger. Doch wenn du einige Tipps beachtest, hast du im Garten, auf dem Balkon oder der Fensterbank viel Freude mit den Exoten.
Ihr wissenschaftlicher Name: Cucumis metuliferus. Hierzulande kennen wir die Kiwano auch unter den etwas bodenständiger anmutenden Bezeichnungen Horngurke oder Hornmelone. Die Verwandtschaft mit der Gurke erkennt man an den Blättern und den kleinen, gelben Blüten. Das charakteristische Merkmal dieser Vertreter der Kürbisgewächse sind die festen Stacheln an der Oberfläche der 10 bis 15 Zentimeter langen Früchte. Das Innere der Kiwano ist wässrig-saftig, ganz nach dem Motto: raue Schale, weicher Kern.
Im Clip: Wer kennt diese exotischen Früchte?
Wer kennt die exotischsten Früchte?
Du möchtest Gemüse auf dem Balkon anbauen? Diese Pflanzen gedeihen perfekt auf kleiner Fläche. Außerdem: Wie du Kräuter und Gemüse auf der Fensterbank ziehst und Ingwer ganz einfach im Topf nachwachsen lassen kannst!
Kletterpflanzen brauchen Freiraum
Damit Kiwanos uns mit ihrem exotischen Charme und interessanten Geschmack begeistern können, gilt es, einiges zu beachten. Wer es eilig hat: Ende April/ Anfang Mai ist ein guter Zeitpunkt, um mit der Anzucht zu beginnen. Allerdings solltest du dazu ein beheiztes Gewächshaus haben. Alternativ kannst du die Horngurken auch auf der Fensterbank vorziehen.
Zunächst werden die Jungpflanzen ein bis zwei Zentimeter tief in Anzuchterde gesteckt. Bei einer Mindesttemperatur von 20 Grad keimen sie innerhalb von ein bis zwei Wochen.
Entspannter wird die Anzucht ab Mitte Mai, wenn das Wetter weniger Kapriolen schlägt und nicht mehr mit Frost zu rechnen ist. Dann können die Gewächse umziehen - in ein Gewächshaus oder einen möglichst sonnigen Platz im Garten. Bitte beachte dabei: Die einjährigen, wärmebedürftigen Pflanzen vertragen Temperaturen unter 15 Grad nicht gut. Um den Horngurken den Umzug in die Open-Air-Saison leichter zu machen, empfiehlt es sich, die Erde im Pflanzloch mit Kompost und Hornspänen zu mischen. Generell sollte der Boden locker, durchlässig und nährstoffreich sein und gleichzeitig genug Feuchtigkeit spenden.
Kiwanos sind Kletterpflanzen und bilden Ranken. Ohne Kletterhilfe wachsen sie, indem sie sich auf dem Boden verbreiten. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte mindestens 1,20 Meter betragen. In freier Wildbahn breitet sich die einjährige Kletterpflanze bis zu drei Meter weit aus.
Kiwanos auf dem Balkon: Funktioniert das wirklich?
Die gute Nachricht für Pflanzenfreunde ohne Garten: Kiwanos gedeihen auch in Kübeln auf dem Balkon. Die sollten aber mindestens 20 Liter Fassungsvermögen haben.
Ob im Garten oder im Kübel auf der Terrasse oder auf dem Balkon: Kiwanos brauchen viel Wasser. Um ihren Durst zu stillen, sollte der Boden stets durchfeuchtet bleiben. Allerdings hilft es, Krankheiten der Horngurke zu vermeiden, indem man die Erdoberfläche bisweilen abtrocknen lässt. Die gute Nachricht: Gegenüber einigen typischen Virenerkrankungen der Kürbisgewächse ist die Horngurke resistent. Anfällig ist die Kiwano für Mehltau. Die Gefahr verringert sich mithilfe eines Gerüsts als Kletterhilfe.
Auch hinsichtlich der Düngung sind Kiwanos vergleichsweise anspruchsvoll. Empfohlen wird, dem Gießwasser alle ein bis zwei Wochen einen organischen Flüssigdünger beizumischen. Immerhin: Ein Schnitt ist nicht nötig.
Ein Hauch von Afrika im Cocktailglas
Die Erntezeit beginnt Mitte August und reicht bis in den Herbst. Im Idealfall lassen sich bis zu 50 Früchte pro Pflanze ernten. Die Reife erkennst du daran, dass sich die Früchte gelb färben. Die mit Messer oder Gartenschere abgetrennten Früchte lässt du dann bei Zimmertemperatur nachreifen, bis sie orangerot sind und roh verzehrt werden können.
Einsatzmöglichkeiten der Kiwano gibt es viele: vom Obstsalat über Fruchtcocktails bis zu Smoothies (zum Beispiel in einer Kombi mit Wassermelone und Erdbeeren), Kuchen oder Cremes. Hier haben wir übrigens tolle Rezepte mit Obst für dich! Noch ein Lifehack für die Haltbarkeit: Du solltest die Horngurken kühl lagern, aber nicht im Kühlschrank.
Der Geschmack der Kiwano erinnert manche neben der Gurke auch an Passionsfrucht, Banane oder Melone. Übrigens: Über die Hornmelone freuen sich nicht nur Menschen. Auch Bienen und Hummeln fühlen sich von ihren Blüten magisch angezogen.