#EndTheStereotypes
Schluss mit Vorurteilen: Menschen mit Trisomie 21 klären auf
- Veröffentlicht: 21.03.2024
- 00:00 Uhr
- teleschau
Der 21. März ist ein Datum mit Symbolkraft. Weil Menschen mit Down-Syndrom das 21. Chromosom dreimal haben, wurde dieser Tag zum "Welt-Down-Syndrom-Tag" ernannt. 2024 steht er international ganz unter dem Motto #EndTheStereotypes, frei übersetzt "Schluss mit den Vorurteilen".
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Welt-Down-Syndrom-Tag 2024
Häufig urteilen wir oberflächlich und ahnungslos über andere Menschen. Wie ihre Lebensrealität sich wirklich anfühlt, wissen wir nicht. Und so manifestieren sich Vorurteile, unter denen Betroffene und ihre Angehörigen leiden. Anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tags am 21. März ruft die Dachorganisation Down Syndrome International (DSi) in diesem Jahr dazu auf, Stereotype zu hinterfragen und dazuzulernen.
Vorurteile gegenüber Menschen mit Down-Syndrom gibt es viele. Dass wir andere häufig in Schubladen stecken, dafür wird auf der Website des Deutschen Down-Syndrom InfoCenters grundsätzlich sogar Verständnis gezeigt:
"Wir Menschen versuchen, die Welt und die anderen zu verstehen. Um sie uns begreifbarer zu machen, bilden wir Kategorien und ordnen unsere Eindrücke und unser Wissen in 'Schubladen'."
Im Clip: Onkel Matt begeistert das Internet
Das ist Onkel Matt
In den Austausch gehen
Unter dem Motto #EndTheStereotypes sind alle eingeladen, sich mit Trisomie 21 zu beschäftigen. Optimalerweise, indem jede:r Menschen mit Down-Syndrom kennenlernt und mit ihnen in den Austausch geht. Möglich ist das zum Beispiel auf inklusiven Festen von Schulen, Kindergärten oder Werkstätten. Zuhören statt besser wissen ist die Devise! Betroffenen selbst gibt der Tag die Möglichkeit, auf Wünsche und Bedürfnisse aufmerksam zu machen.
Sich informieren
Du hast nicht die Möglichkeit, direkt mit Menschen mit Trisomie 21 zu interagieren? Auch online gibt es eine Menge zu erfahren. Etwa, dass die Betroffenen entgegen gängigen Vorurteilen sehr wohl leistungsfähig sind - und wie! Die meisten von ihnen arbeiten in Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) und leisten hier einen wichtigen wirtschaftlichen Beitrag zu unserer Gesellschaft - der allerdings verschwindend gering entlohnt wird. Ein Mindestlohn gilt hier nicht, das sogenannte "Entgelt" in einer solchen Werkstatt liegt durchschnittlich bei gerade einmal 190 Euro im Monat.
Mehr Unterstützung auf dem Arbeitsmarkt
Alternativen gibt es bislang allerdings leider wenige. Eine Umfrage des DS-InfoCenters unter erwerbstätigen Menschen mit Down-Syndrom sowie deren Eltern und Bezugspersonen ergab, dass lediglich 17,2 Prozent von ihnen auf dem regulären Arbeitsmarkt tätig sind. Dass dieser Prozentsatz so niedrig ist, hat zahlreiche Gründe. Genannt wurden zum Beispiel mangelnde staatliche Unterstützung und Information (etwa eine Beratung durch die Agentur für Arbeit oder Integrationsagenturen), bürokratische Hürden, fehlende personelle Ressourcen (etwa Arbeitsassistenzen) und nicht vorhandene Rechtsgrundlagen.
Doch es beginnt bereits früher: Wer als Kind eine weiterführende Schule oder inklusive Schule besucht, hat später größere Chancen, eine Stelle auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden, als Schüler:innen von Förderschulen.
Nicht zuletzt verhindern aber auch Vorurteile auf Arbeitsgeber:innenseite eine freie Berufswahl für Menschen mit Down-Syndrom. Nur einer von vielen Gründen, sich für ein #EndTheStereotypes einzusetzen. Mach mit!