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Vorsicht, gefährliche Chemikalien! 

Verbraucherzentrale warnt: Schadstoffe in Trinkhalmen aus Papier gefunden!

  • Aktualisiert: 25.08.2023
  • 16:00 Uhr
Warnung der Verbraucherzentrale: Trinkhalme aus Papier können Schadstoffe enthalten.
Warnung der Verbraucherzentrale: Trinkhalme aus Papier können Schadstoffe enthalten.© New Africa - stock.adobe.com

Ob beim Kindergeburtstag, im Kino oder abends in der Cocktailbar: Die Getränke durch den Strohhalm zu schlürfen, macht besonders viel Spaß! Doch wenn du dabei auf Papier setzt, könnte das deiner Gesundheit schaden - warnt jetzt die Verbraucherzentrale. Denn gemeinsam mit dem Getränk können auch Schadstoffe in deinem Körper landen.

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Trinkhalme aus Papier

Seit ein paar Jahren ist der Verkauf von Trinkhalmen aus Plastik verboten. Seitdem setzt man bei den Einweg-Trinkhalmen auf biologisch abbaubares Papier, das eine umweltfreundliche Alternative zu Plastiktrinkhalmen sein soll. Nun rät die Verbraucherzentrale in NRW, lieber die Finger davon zu lassen, weil diese offenbar nicht unproblematisch sein sollen.

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Im Clip: Vorsicht vor Trinkhalmen aus Pappe!

Verbraucherschutz warnt vor Trinkhalmen aus Pappe

Schädliche Zusatzstoffe gefunden

Bei mehreren Untersuchungen von Trinkhalmen auf Geschmack und Schadstoffe haben die Tests ergeben, dass sich in Trinkhalmen aus Papier häufig Schadstoffe befinden. Die können nicht nur den Geschmack des Getränks beeinflussen, sondern auch der Gesundheit schaden.

Verwendest du gerne Trinkhalme für Einweg- oder Mehrwegflaschen? Wir haben uns schlau gemacht und die Rechte für Verbraucher:innen zusammengefasst: Das kannst du tun, wenn die Pfandflaschen-Rückgabe nicht klappen sollte.

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Studie weist die Ewigkeits-Chemikalie PFAS in Trinkhalmen nach

Eine amerikanische Studie von 2021 hat 38 biologisch abbaubare Trinkhalme auf die "Ewigkeits-Chemikalie" PFAS (Perfluoralkylsubstanzen) untersucht. Die Auswertung ergab, dass 36 Trinkhalme diese Fluorchemikalien abgaben.

Gut zu wissen: PFAS werden als Ewigkeits-Chemikalien bezeichnet, weil sie in der Natur kaum abgebaut werden. Reichern sie sich im Laufe der Zeit im menschlichen Gewebe an, können sie zur verminderter Wirkung von Impfungen, zu verringerter Fruchtbarkeit, zu höheren Cholesterinwerten und einem höheren Diabetes- und Krebsrisiko führen.

Warum werden Chemikalien in Papptrinkhalmen eingesetzt?

Papier besteht aus vielen kleinen Cellulosefasern, die in Wasser ihre Bindung zueinander verlieren und sich auflösen. Damit das Papier des Halms in Getränken nicht aufweicht oder zerfasert, werden vielen Papierhalmen zusätzlich Chemikalien beigemischt, die für mehr Stabilität sorgen und das Auflösen vermeiden sollen. Allerdings werden PFAS dafür im Normalfall nicht verwendet, sondern Harze - sogenannter Chlorpropanole. Diese zur Nassfestigung eingesetzten Chemikalien können nicht nur den Geschmack eines Getränks beeinträchtigen, sondern sind häufig auch potenziell krebserregend. Übrigens: Chlorpropanole sind auch in Papierbackförmchen, Kaffee- und Teefiltern, Servietten und Küchenrollen zu finden.

Außerdem wurden bei Untersuchungen auch Bestandteile von Druckerfarben in Papphalmen nachgewiesen, die ebenso der Gesundheit schaden können.

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Ergebnisse aus weiteren Studien

Des Weiteren haben auch das CVUA Stuttgart (Chemische Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart) sowie das Kantonale Untersuchungslabor St. Gallen 13 bzw. 15 Trinkhalme auf Geschmack und Schadstoffe überprüft. Die Ergebnisse aus der Schweiz beweisen, dass die Hälfte der Papptrinkhalme den Geschmack veränderten sowie acht davon die Chemikalie Chlorpropanole abgaben - und zwar über dem Richtwert der BfR-Empfehlungen (Bundesinstitut für Risikobewertung). Die Ergebnisse in Stuttgart ergaben ähnliche Werte.

Zudem hat eine gemeinsame Studie mehrerer europäischer Verbraucherverbände ebenfalls Chlorpropanole in einem Teil der untersuchten Papptrinkhalme gefunden, die ebenfalls über dem empfohlenen Richtwert lagen.

Die Verbraucherzentrale kritisiert, dass bei Lebensmittelverpackungen aus Papier die Kontrollen gesetzlich nicht streng genug geregelt sind. Wie verschiedene Studien beweisen, fielen immer wieder Papierverpackungen für Lebensmittel bei chemischen Untersuchungen durch Belastung mit Schadstoffen wie Chlorpropanolen, Mineralöle oder Organofluorverbindungen (PFAS) auf.

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So schützt du dich vor Schadstoffen in Trinkhalmen

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, verzichtest du in Zukunft besser auf Trinkhalme aus Papier - der Gesundheit und Umwelt zuliebe. Zumindest rät die Verbraucherzentrale dazu, denn: Einwegprodukte sind nie ressourcenschonend, auch nicht die Varianten aus Papier. Wenn du trotzdem nicht auf Trinkhalme verzichten möchtest, greifst du am besten zu Alternativen aus Glas oder Edelstahl. Tipp: Am besten immer deinen eigenen nachhaltigen Trinkhalm unterwegs in der Tasche dabei haben. Hygienischer ist das sowieso.

Auf einen Blick:

  • Die Wahrscheinlichkeit, dass Papptrinkhalme Schadstoffe enthalten, ist sehr hoch - das belegen zumindest gleich mehrere Studien aus unterschiedlichen Ländern. Zudem können die enthaltenen Chemikalien auch den Geschmack eines Getränks stark beeinträchtigen.
  • Die Verbraucherzentrale kritisierte, dass die Kontrollen bei Lebensmittelverpackungen aus Papier gesetzlich nicht streng genug geregelt sind.
  • Alternativen zu Papptrinkhalmen sind solche aus dickem Glas (allerdings wegen der Bruchgefahr nicht für kleine Kinder geeignet) oder Edelstahl zu empfehlen. Diese sollten allerdings nach dem Gebrauch sorgfältig gespült und mit einem speziellen Bürstchen gründlich gereinigt werden.
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