Materialien und Lebensmittel
Warum du kalten Milchkaffee nicht in der Mikrowelle warm machen solltest
- Aktualisiert: 03.01.2024
- 15:57 Uhr
In Sekundenschnelle ist das Essen fertig. Mikrowellen sind genial und machen uns den Alltag ein bisschen leichter. Doch beim Gebrauch kann man auch einiges falsch machen. Welche Lebensmittel und Materialien den Drehteller definitiv nicht berühren sollten.
Was darf nicht in die Mikrowelle?
Um Essenreste schnell aufzuwärmen oder die Milch zu erhitzen, sind Mikrowellen einfach super praktisch. Doch nicht alle Lebensmittel und Dinge dürfen bedenkenlos rein. Das sollte niemals in die Mikrowelle!
Kalter Milchkaffee
Schnell noch mal den kalten Milchkaffee vom Frühstück in der Mikrowelle aufwärmen? Keine gute Idee, denn das Erhitzen birgt gesundheitliche Risiken. Der Grund: Beim Erhitzen in der Mikrowelle wird die Außenseite zuerst heiß, während die Mitte kalt bleibt. Wenn der Kaffee zudem Milch enthält und länger als zwei Stunden stand, beginnt die Milch zu gerinnen. Die entstandenen Bakterien können in der Mikrowelle aufgrund der Art der Erhitzung nicht vollständig abgetötet werden.
Gut zu wissen: Wenn Kaffee kalt wird oder zu lange auf der Wärmeplatte steht, wird er bitter. Ein Effekt, der leider auch mit Mikrowellen nicht rückgängig gemacht werden kann.
Im Clip: Hier gibt's Mikrowellen-Nachhilfe!
Mikrowellennachhilfe
Roher Fisch oder rohes Fleisch
Auf keinen Fall dürfen roher Fisch oder rohes Fleisch zum Garen in die Mikrowelle. Der Grund sind gefährliche Krankheitserreger wie Listerien oder Salmonellen, die im Inneren der rohen Lebensmittel überleben, weil die Mikrowelle sie nicht gleichmäßig erhitzen kann. Daher rohen Fisch oder rohes Fleisch besser im Backofen oder in der Pfanne zubereiten.
Rohes Ei
Lebensmittel mit einer Haut oder Schale um einen flüssigen oder feuchteren Kern wie rohe Eier, Tomaten, Weintrauben oder Würstchen können in der Mikrowelle platzen. Grund ist, dass das Wasser, das durch die Strahlung in Bewegung gerät, keine Möglichkeit hat, sich auszudehnen. Um Lebensmitteln wie Tomaten und Würstchen den Druck zu nehmen, können sie zuvor angestochen werden.
Gut zu wissen: Dickflüssige Lebensmittel wie Suppen sollten nur mit Abdeckung erwärmt werden, um Spritzer zu vermeiden.
Leicht verderbliche Lebensmittel
Werden Eierspeisen, Kartoffeln, Nudeln, Reis und gegartes Fleisch nach der Zubereitung nicht korrekt gekühlt und innerhalb einer bestimmten Zeit verbraucht, können sich darin Keime und Bakterien bilden. Werden sie erneut in der Mikrowelle erhitzt, können Keime und Bakterien möglicherweise nicht vollständig abgetötet werden, weil die Speisen an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich stark erwärmt werden. Die Folge können eine Lebensmittelvergiftung oder Magen-Darm-Beschwerden sein.
Speiseöl und Fett
Fette und Öle dürfen in der Mikrowelle gar nicht erhitzt werden, denn bei hohen Temperaturen können sie sich entzünden. Hinzukommt, dass sich Fett- und Ölbrände nicht einfach mit Wasser löschen lassen. Also bitte niemals hineintun!
Pizza
Wird eine Pizza in der Mikrowelle warm gemacht, ist sie anschließend garantiert nicht knusprig und auch nicht gleichmäßig warm. Besser: Pizza im Ofen aufbacken, denn nur hier wird der Käse schön goldbraun und der Boden bleibt fest. Gilt übrigens auch für Aufbackbrötchen.
Hochprozentiger Alkohol
Mal eben den Glühwein in der Mikro erhitzen? Das geht, doch es ist Vorsicht bei hochprozentigen alkoholischen Getränken geboten. Sie können sich bei hohen Temperaturen entzünden. Bei Getränken wie Wodka besteht sogar Explosionsgefahr.
Alu-Folie
Herkömmliche Alufolie von der Rolle darf nicht in die Mikrowelle. Da das Material zu dünn ist, erhitzt es zu stark und es können sogar Funken sprühen. Zudem entstehen beim Erhitzen der Folie Dämpfe, die der Gesundheit schaden. Ausnahmen sind Fertiggerichte in mikrowellengeeigneten Aluschalen. Hier ist es wichtig, dass der Deckel vorher entfernt wurde, denn Alu lässt keine Mikrowellenstrahlen durch und das Gericht würde sich nicht erwärmen. Zudem darauf achten, dass die Aluschale mittig auf dem Glasteller steht. Es muss ausreichend Abstand zur Wand der Mikrowelle vorhanden sein.
Geschirr mit Goldrand oder Melaminharz
Mal schnell den Kaffee in der von Oma geerbten Tasse mit edlem Goldrand in der Mikrowelle erwärmen? Lieber nicht! Geschirr mit Metallrand oder Metallgefäße haben nichts in der Mikrowelle verloren. Denn hier kann es zu Spannungssprüngen kommen, die die Funken fliegen lassen. Nicht nur die Mikrowelle kann dabei Schaden nehmen, auch der Goldrand bekommt Löcher. Zudem können Gold- oder Metallränder in der Mikrowelle schmelzen und die Lebensmittel ungenießbar machen.
Auch Geschirr aus Melaminharz darf nicht bedenkenlos in die Mikrowelle, da durch die hohen Temperaturen beim Erhitzen Formaldehyd freigesetzt wird, das in die Lebensmittel übergeht. Unbedenklich ist dagegen Geschirr aus Glas, Porzellan oder Keramik. Plastik-Geschirr muss das Siegel "mikrowellengeeignet" haben.
Papier und Pappe
Fertiggerichte in Behältern aus Papier oder Pappe gehören nicht in die Mikrowelle. Sie sind oft verklebt oder beschichtet und somit ungeeignet. Auch Styropor-Behälter, die man oft in Restaurants bekommt, wenn man seine Essensreste mitnehmen möchte, gehören auf keinen Fall in die Mikrowelle. Sie können giftige Stoffe an das Essen abgeben.
Wasser in hohen, glatten Gefäßen erhitzen
Vorsicht, wenn Wasser in hohen, engen und glatten Gefäßen in der Mikrowelle erhitzt wird. Hier besteht die Gefahr, dass nicht erkannt wird, dass das Wasser über 100 Grad Celsius heiß ist, ohne dass es zu sieden beginnt. Ein physikalisches Phänomen, das als "Siedeverzug" bezeichnet wird. Wird das Gefäß mit dem kochenden (aber nicht blubbernden) Wasser anschließend beim Herausnehmen aus der Mikrowelle bewegt, kann sich eine Wasserdampfblase bilden, die explosionsartig aus dem Gefäß entweicht. Dabei reißt sie kochende Flüssigkeit mit, die zu Verbrühungen führen kann.