Vorsicht vor gefährlichen Chemikalien
Warum sollte Kleidung vor dem ersten Tragen eigentlich gewaschen werden?
- Aktualisiert: 19.02.2024
- 12:30 Uhr
- teleschau
Neu gekaufte Kleidung sofort nach dem Einkauf zu tragen, kann zulasten der eigenen Gesundheit gehen. Denn die meisten Klamotten werden von den Herstellern mit Chemikalien behandelt, um sie beim Transport oder im Geschäft vor Umwelteinflüssen zu schützen.
Gefährliche Chemikalien in unserer Kleidung
Ein neues T-Shirt, eine neue Hose oder die neue Lieblingsbluse - jeder von uns hat sicher schon mal ein Kleidungsstück direkt nach dem Shoppen angezogen, um damit auszugehen. Doch so schön die neuen Klamotten auch sein mögen, du solltest sie vor dem Tragen immer erst in die Waschmaschine packen! Denn häufig werden neue Kleidungsstücke von den Herstellern mit allerlei Chemikalien behandelt. Eine gründliche Wäsche in der Maschine spült die meisten dieser Stoffe weg.
Bis zu 6.500 verschiedene Chemikalien kommen in der Textilindustrie bei der Veredlung zum Einsatz. Darunter finden sich Bleichmittel, Weichmacher und Formaldehyde. Einige dieser Stoffe können bei Hautkontakt Allergien auslösen, sich auf den Hormonhaushalt auswirken oder gar krebserregend sein.
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Im schlimmsten Fall besteht Lebensgefahr
Die Hersteller verwenden diese chemischen Stoffe aus unterschiedlichsten Gründen vielfach. Zum einen sollen sie die Schimmelbildung auf der Kleidung beim Transport auf langen Seewegen verhindern. Zum anderen soll die Ware auf der Stange im Geschäft knitterfrei sein und nichts von ihrer Farbenpracht einbüßen. Bestimmte Mittel sorgen auch dafür, dass die Textilien die Form behalten, wenn sie im Laden von vielen Kunden anprobiert werden.
Wenn du aber beispielsweise ein Shirt anziehst, ohne es vorher in die Wäsche zu geben, könnte das problematisch werden: Dein Schweiß löst die Rückstände dieser Stoffe von der Kleidung, die dann mit deiner Haut in Kontakt kommen. Das kann nicht nur zu Ausschlag führen, sondern im schlimmsten Fall auch zu einem anaphylaktischen Schock, bei dem unter Umständen akute Lebensgefahr besteht.
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So kannst du erkennen, ob Chemikalien verwendet wurden
Laut des Verbraucherzentrale-Bundesverbands können Käufer häufig nicht erkennen, mit welchen chemischen Stoffen die Kleidung behandelt wurde. Es gibt schlichtweg keine einheitliche Kennzeichnung dafür auf den Etiketten. Manche Produkte haben jedoch ein Siegel, das garantiert, dass die Kleidung frei von solchen Schadstoffen ist. Bei Textilien mit dem Siegel "Öko Tex 100" oder "Global Organic Textil Standard" (GOTS) kannst du dir sicher sein, dass keine oder nur sehr wenige Schadstoffe zur Veredelung verwendet wurden. Nach Angaben des Naturschutzbundes BUND gewährleistet vor allem das Siegel "INV Best Label" eine überwiegend schadstoffarme Herstellung während der gesamten Lieferkette.
Vorsicht bei "Bio"-Klamotten: Nur weil Stoffe aus Bio-Baumwolle bestehen, ist nicht garantiert, dass diese nicht mit chemischen Stoffen behandelt wurden. Um herauszufinden, ob bei einem Kleidungsstück die Chemiekeule eingesetzt wurde, vertraust du am besten deiner Nase. Riecht die Kleidung stark, ist das ein beinahe eindeutiges Indiz dafür, dass Chemikalien verwendet wurden. Auf der sicheren Seite bist du aber nur, wenn du gekaufte Kleidung vor dem ersten Tragen gemäß den Reinigungsangaben auf dem Etikett wäscht.