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Bloß keine Panik!

Wespennest: Darum solltest du es auf keinen Fall selbst entfernen!

  • Aktualisiert: 24.09.2024
  • 10:40 Uhr
Du hast en Wespennest im Haus oder deinem Garten? Wir verraten dir, was zu tun ist.
Du hast en Wespennest im Haus oder deinem Garten? Wir verraten dir, was zu tun ist.© picture alliance / Zoonar

Lästige Wespen können den Nachmittag auf dem Balkon oder den Grillabend schnell vermiesen. Wenn die Plagegeister dann noch ein Nest am Haus oder im Garten gebaut haben, bricht oft Panik aus. Wie du lästige Wespen wirklich loswerden kannst.

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Wespennest selbst entfernen? Das kann teuer werden 

Wespennester auf eigene Faust zu entfernen, ist keine gute Idee. Denn: Sowohl Wespen als auch ihre Nester stehen unter Naturschutz. Wirst du bei der Zerstörung eines Nestes erwischt, droht ein saftiges Bußgeld. Je nach Bundesland schwanken die Geldstrafen zwischen 5.000 und 50.000 Euro

Davon abgesehen ist es gefährlich, da Wespen sich beim Entfernen ihres Nests bedroht fühlen und zum Angriff übergehen könnten. Und: Einige Arten können durch spezielle Geruchsstoffe weitere Artgenossen alarmieren und ihre Angreifer:innen damit markieren. Das bedeutet für dich in diesem Fall: Andere Wespenvölker stufen dich durch die Markierung als Gefahr ein und greifen dich dadurch viel häufiger an. Deshalb bitte bei einem Wespennest nicht selbst Hand anlegen.  

Wespen sind besser als ihr Ruf!

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Nur bestimmte Wespenarten sind aggressiv 

Aber die meisten der rund 600 Wespenarten in Deutschland sind harmlos. Manche davon werden nur aggressiv, wenn ihr Nest bedroht wird. Dazu zählen beispielsweise die Feldwespe, die Mittlere und die Sächsische Wespe.  

Für uns lästig werden in der Regel nur zwei Arten: die Gemeine und die Deutsche Wespe. Sie werden von unserem Essen angelockt und aggressiv, wenn man sie verscheuchen will. 

Hier bauen Wespen ihre Nester 

Die Wespenkönigin beginnt im Frühjahr mit dem Nestbau für ihren zukünftigen Staat. Die Gemeine und Deutsche Wespe bevorzugen dabei geschützte Nistplätze in der Erde wie Mäuse- oder Maulwurfsgänge. Aber auch dunkle Höhlen oder Hohlräume im und am Haus kommen in Frage: vor allem in Rollladenkästen oder auf Dachböden unter Deckenverkleidungen.  

Ist das Nest frei hängend, handelt es sich meist um kurzlebige Völker, die nur wenige Wochen leben und kaum Interesse an unseren Lebensmitteln haben. Ihre Nester befinden sich meist an Bäumen, in Sträuchern oder Hecken - selten direkt unter einem Tür- oder Fenstersturz am Haus. 

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Wespennest entfernen: Diese Möglichkeiten gibt es  

Wespennester dürfen nur mit triftigem Grund entfernt werden, wenn zum Beispiel Kinder oder Allergiker:innen im Haus leben oder die Nutzung der Wohnfläche eingeschränkt ist. Geht von den Wespen eine konkrete Gefahr für Menschen aus, gibt es zwei Möglichkeiten: 

  • Das Wespennest wird umgesiedelt. 
  • Das Wespennest wird entfernt und die Tiere werden getötet. 

Wespen mitsamt Nest entfernen 

Das Entfernen eines Wespennests darf nur von einer Fachperson erledigt werden. In seltenen Fällen beseitigt die Feuerwehr ein solches Nest, der übliche Weg ist aber die Beauftragung einer Schädlingsbekämpfungsfirma.  

Die Kosten für ein frei hängendes, gut zugängliches Nest liegen im Schnitt zwischen 100 und 250 Euro. Kommt die Fachperson nur schwer ans Nest heran, wird es teurer. Viele Firmen bieten gegen Aufpreis auch einen Notdienst an und entfernen das Wespennest noch am selben Tag. 

Wespennest umsiedeln 

Die tierfreundlichere Lösung: Du lässt das Nest durch Umweltschutzorganisationen oder erfahrene Imker:innen umsiedeln. Dazu werden alle Wespen-Arbeiterinnen eingefangen, das Nest vorsichtig geborgen und in speziellen Behältnissen abtransportiert. Die durchschnittlichen Kosten für die Umsiedlung: 50 bis 120 Euro. 

Übrigens: Als Mieter:in kannst du die Beseitigung eines Wespennests von deinem Vermieter:in verlangen. Diese:r muss auch die Kosten übernehmen. 

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Wespen im Garten: Bettlaken oder Rohre montieren als Alternative 

Nicht jedes Wespennest muss zwangsläufig weg: In vielen Fällen ist ein friedliches Miteinander mit Wespen möglich. Ein Trick bei frei hängenden Nestern ist, einen Sichtschutz in einem Abstand von etwa zehn Zentimetern zum Nest anzubringen. Das kann ein großes Brett sein, ein Bettlaken oder auch ein Schilfrohrmatte. So werden die Wespen von Balkonen und Terrassen durch natürliche Barrieren ferngehalten. 

Haben sich die Wespen in einem Erdloch eingenistet, kann davor ein kleiner Tunnel aus Rohren gebaut werden. Indem der Ein- und Ausgang für die Tiere vom Balkon wegverlegt wird, können die Wespen nicht mehr kreuz und quer in verschiedene Richtungen fliegen.  

Wespennester von vornherein verhindern: Tipps und Tricks 

Du kannst den Bau eines Wespennests vorbeugend verhindern, damit es erst gar nicht zum Entfernen kommt. Diese Vorkehrungen helfen:

  • Natürliche Hausmittel zur Wespenabwehr: Gerüche wie Citronella, Lavendel und Pfefferminze können Wespen fernhalten - als Pflanzen oder auch als Räucherstäbchen. Auch der Anbau von Tomaten und Basilikum gefällt den Wespen beispielsweise überhaupt nicht. 
  • Öffnungen an Rollladenkästen rechtzeitig verschließen: Rollladenkästen sind der ideale Nistplatz für viele Wespenarten.  
  • Risse in Hausfassade und Mauerwerk schließen: Wespen können sich auch direkt an der Außenfassade von Häusern niederlassen.  
  • Mögliche Nistplätze für Wespen mit Fliegengittern absichern: Durch das feinmaschige Gewebe können die kleinen Insekten nicht durchdringen. 
  • Holzverkleidungen mit umweltverträglichen Farben und Lacken pflegen: Damit verhindern Sie, dass die Tiere diese zerstören. 

Wespen erhalten statt töten: Welchen Nutzen haben Wespen? 

Wespen sind wichtig für unser Ökosystem und stehen unter Naturschutz. Sie spielen nicht nur als Blütenbestäuber eine wichtige Rolle in der Natur, sondern halten uns auch lästige Plagegeister vom Hals: Sie fressen Gartenschädlinge wie Blattläuse, Raupen und sogar Fliegen.  

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Fünf Tipps zum Umgang mit Wespen 

  • In der Nähe von Wespen nur langsam bewegen, um die Insekten nicht zu reizen. Hektische Bewegungen oder Wegpusten machen sie aggressiv.  
  • Sicherheitsabstand zum Nest einhalten und niemals das Einflugloch zukleben: Die Tiere suchen sich einen neuen Ausgang. 
  • Bunte Kleidung, stark riechende Cremes oder Parfüm vermeiden, davon fühlen sich die Tiere angezogen. 
  • Lebensmittel im Freien abdecken und Essensreste direkt entsorgen. Und: Getränke nicht direkt aus dem Glas oder der Flasche, sondern mit einem Strohhalm trinken. 
  • Futterstellen in Nestnähe einrichten: Dadurch können Sie Wespen vom Tisch weglocken. Am liebsten mögen die schwarz-gelben Insekten übrigens reife Weintrauben. 

Häufige Fragen zu Wespennestern 

Wann bauen Wespen ihr Nest? 

Die Wespenkönigin begibt sich Ende März bis Mitte April auf die Suche nach einem geeigneten und wettergeschützten Nistplatz. Schon während des Nestbaus legt sie in jede Wabe ein Ei, sodass der Bau beständig wächst. 

Wie viele Wespen leben in einem Nest? 

Je nach Standort erreichen die meisten Wespennester eine Population von etwa 150 bis 350 Tieren. Nur die Gemeine und Deutsche Wespe errichten große Nester, in denen bis zu 7.000 Tiere leben können.  

Wie sieht ein Wespennest aus? 

Oberirdische Wespennester sind meist grau bis beige und röhren- bis halbkreisförmig oder kugelförmig. Da Wespen zum Bau ihrer Nester Holz verwenden, sieht ein Wespennest papierartig-holzig aus. Die Tiere speicheln die Holzfasern ein, zerkauen sie und formen daraus Waben. 

Wann stirbt ein Wespennest aus? 

Wespenvölker überleben nur einen Sommer. Ab Oktober etwa sollte ein Nest also leer sein. Nur die Königin ist die einzige Überlende und sucht sich einen Unterschlupf für den Winter - üblicherweise nicht im Nest. 

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