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Als unabhängiger Bewerber

Bloomberg erwägt US-Präsidentschaftskandidatur

  • Veröffentlicht: 09.02.2016
  • 07:40 Uhr
  • dpa
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Das bisherige Niveau der Wahlkampfdebatten empfindet der frühere New Yorker Bürgermeister als "Skandal und Beleidigung der Wähler".

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Der frühere New Yorker Bürgermeister und Milliardär Michael Bloomberg hat bestätigt, dass er sich eine Kandidatur im US-Präsidentschaftsrennen vorstellen kann. Er prüfe "alle Optionen", antwortete der 73-Jährige auf eine entsprechende Frage der "Financial Times". Das bisherige Niveau der Wahlkampfdebatten empfinde er als "Skandal und Beleidigung der Wähler", sagte Bloomberg der Zeitung. Das amerikanische Volk habe Besseres verdient. Falls er sich entscheiden sollte anzutreten, müsste Bloomberg demnach Anfang März damit beginnen, seinen Namen auf die Stimmzettel setzen zu lassen.

Bereits Ende Januar hatte die "New York Times" berichtet, Bloomberg erwäge eine Kandidatur. Damals hieß es, er ärgere sich über die Dominanz und populistischen Parolen von Donald Trump im republikanischen Feld und sei besorgt darüber, dass der selbsterklärte Sozialist Bernie Sanders auf der demokratischen Seite die favorisierte Ex-Außenministerin Hillary Clinton ausstechen könnte. Deshalb hoffe Bloomberg, als moderaterer Bewerber den Fuß in die Tür zu bekommen.

Bloomberg war einst Demokrat, dann wurde er Republikaner, seit 2007 ist er parteilos. Er hatte schon früher wiederholt an eine Kandidatur gedacht, war aber stets zur Überzeugung gelangt, dass er keine Siegesaussichten habe. Tatsächlich hat es bislang noch nie ein unabhängiger Bewerber ins Weiße Haus geschafft.

Vorwahl in New Hampshire begonnen

Mit der Vorwahl im Bundesstaat New Hampshire geht in den USA das Rennen um die Präsidentschaftskandidaten weiter. Einige Wähler in drei kleinen Ortschaften stimmten schon in der Nacht ab, wie US-Medien berichteten. Kurz zuvor hatten die demokratischen und republikanischen Präsidentschaftsbewerber noch einmal um Stimmen geworben. 

In dem Ort Dixville Notch gaben neun Menschen ihre Stimmen ab. Dort hat diese Mitternachtsabstimmung seit 1960 Tradition. In Dixville Notch gab es bei den Republikanern drei Stimmen für John Kasich und zwei für Donald Trump. Bei den Demokraten bekam Bernie Sanders vier Stimmen, Hillary Clinton ging leer aus.

Die übrigen Wahllokale sollten frühestens um 06.00 (Ortszeit/12.00 MEZ) öffnen, andere auch erst später. Sie schließen zu unterschiedlichen Uhrzeiten, manche haben bis 20.00 (Ortszeit/02.00 MEZ am Mittwoch) geöffnet. Mit ersten Trends wird kurze Zeit später gerechnet.

Sanders und Trump vorn

Bei den Demokraten geht der 74 Jahre alte Sanders als klarer Favorit ins Rennen. Der Senator von Vermont liegt in manchen Umfragen sogar mit 2:1 vor der sechs Jahre jüngeren Ex-Außenministerin Clinton. Vermont ist ein Nachbarstaat von New Hampshire. Am Montag vergangener Woche hatte Clinton die Vorwahl in Iowa mit einem hauchdünnen Vorsprung gewonnen.

Bei den Republikanern führt der umstrittene Multimilliardär Trump in Umfragen vor den Senatoren Marco Rubio und Ted Cruz. Während Letzterer in Iowa auf den ersten Platz kam, präsentiert sich Rubio als Kompromisskandidat und polarisiert weniger als Trump und Cruz.

Bei den Vorwahlen sieben die beiden großen Parteien ihre Bewerber aus. Die jeweiligen Spitzenkandidaten der Republikaner und Demokraten werden dann auf Parteitagen im Sommer gekürt. Die Präsidentschaftswahl folgt am 8. November.

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