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Champions League

Deutsches Quartett in der Königsklasse gefordert

  • Veröffentlicht: 17.09.2018
  • 15:10 Uhr
  • dpa
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Die Bundesliga hat international an Boden verloren. Die Vertreter der Topligen aus Spanien, England und Italien sind den deutschen Clubs enteilt. Nach dem WM-Debakel der Nationalmannschaft gilt es umso mehr, die Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis zu stellen.

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Seine Erwartungen für die Champions League hat DFL-Boss Christian Seifert den deutschen Vereinen schon Anfang des Jahres mit auf den Weg gegeben. "Der Anspruch der Bundesliga kann nur der sein, den alle auch an die Nationalmannschaft stellen: Weltklasse!", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga damals. Vor dem Auftakt der europäischen Königsklasse an diesem Dienstag ist Seiferts deutliche Ansage aktueller denn je.

Seit dem deutschen Finale 2013 zwischen den Bayern und Borussia Dortmund hat es kein Bundesligist mehr ins Endspiel und außer den Münchnern nicht einmal bis ins Halbfinale geschafft. In der vergangenen Saison blieben der BVB und RB Leipzig in der Gruppenphase hängen, für die TSG 1899 Hoffenheim war sogar schon in den Playoffs Schluss. Noch desaströser fällt die Bilanz in der Europa League aus, wo der mittlerweile zweitklassige Hamburger SV in der Saison 2009/10 als bislang letzter deutscher Vertreter unter den letzten Vier stand.

In der Fünfjahreswertung der Europäischen Fußball-Union ist Deutschland daher auf Rang vier hinter Spanien, England und Italien zurückgefallen. Kein Wunder, dass sich nicht nur Seifert um die internationale Konkurrenzfähigkeit der Topvereine sorgt. "Der deutsche Fußball hat an Glanz verloren. Jetzt schlägt die Stunde der Wahrheit", betonte Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus unlängst.

Trio will Gruppenphase überstehen

Ähnlich prekär bewertet Oliver Kahn die Lage des deutschen Club-Fußballs. In der nun beginnenden Saison sei "eine bessere Bilanz dringend erforderlich", schrieb er in einer Kolumne für das Fachmagazin "kicker" (Montag). Der Ex-Nationaltorwart würde es begrüßen, "wenn wir uns intensiv Gedanken darüber machten, wie wir die Bundesliga wettbewerbsfähiger für Europas Spitze gestalten können", und stellte fest: "Der einzige deutsche Club, der sich zurzeit auf höchstem Niveau befindet, ist Bayern München."

Der Rekordmeister nimmt nach fünf gescheiterten Versuchen unter Trainer Niko Kovac einen neuen Anlauf auf den dritten Triumph in der Champions League nach 2001 und 2013. "Ich weiß, wie man hier denkt, wie man hier erfolgreich sein muss. Wir vom FC Bayern haben den Anspruch, auch international top zu sein", sagte Kovac vor seinem Königsklassendebüt auf der Trainerbank am Mittwoch bei Benfica Lissabon.

Für Borussia Dortmund, Schalke 04 und Champions-League-Neuling TSG 1899 Hoffenheim geht es dagegen zunächst darum, die Gruppenphase zu überstehen. Der BVB steht nach dem blamablen Vorrunden-Aus im Vorjahr in der Bringschuld. "Wir wollen in diesem Wettbewerb überwintern", verkündete Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc vor dem Auftakt an diesem Dienstag (21.00 Uhr/Sky) beim belgischen Champion FC Brügge.

Vizemeister Schalke will sich die Rückkehr auf die große internationale Fußball-Bühne nach vier Jahren nicht durch den Bundesliga-Fehlstart mit null Punkten aus drei Partien vermiesen lassen. «Wir haben hart für diese Spiele gearbeitet. Wir lassen uns die Freude auf die Champions League nicht nehmen», betonte Trainer Domenico Tedesco vor dem Heimspiel gegen den FC Porto an diesem Dienstag (21.00 Uhr/DAZN).

DFL-Boss mahnt

Am Mittwoch absolvieren dann die Hoffenheimer, die auch schon zwei Bundesligapleiten kassiert haben, in Charkiw beim ukrainischen Meister Schachtjor Donezk ihre Champions-League-Premiere. "Wir haben noch was gut zu machen, unsere Performance in der Europa League war eher überschaubar", sagte Profichef Alexander Rosen mit Blick auf den bescheidenen ersten internationalen Auftritt im Vorjahr. Damals schied die TSG als Gruppenletzter vorzeitig aus.

Nach dem WM-Debakel der DFB-Auswahl will das Bundesliga-Quartett den Ruf des deutschen Fußballs in der Champions League nun wieder etwas aufpolieren. Die mahnenden Worte von DFL-Boss Seifert sollten dabei steter Begleiter sein: "Wer internationale Zweitklassigkeit nicht so schlimm findet, wird sich schneller als manche denken in der internationalen Bedeutungslosigkeit wiederfinden."

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