2:1-Last-Minute-Sieg gegen Schalke 04
FC Augsburg verlässt die Abstiegsränge
- Veröffentlicht: 13.12.2015
- 18:07 Uhr
- dpa
Der FC Augsburg krönt mit dem 2:1 gegen Schalke eine perfekte Woche. Allerdings hat die Weinzierl-Elf Glück, dass der Schiedsrichter vor dem Siegtor von Caiuby in der Nachspielzeit ein Handspiel nicht sieht.
Nach der Sternstunde in Europa hat der FC Augsburg seinen Aufwärtstrend auch in der Bundesliga fortgesetzt und beim FC Schalke 04 für riesige Ernüchterung gesorgt. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl feierte beim 2:1 (1:0)-Last-Minute-Sieg am Sonntag ihren 50. Sieg in der deutschen Eliteklasse und sprang erstmals seit dem sechsten Spieltag wieder auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Caiuby (90.+1) beendete in der Nachspielzeit die schwarze Serie gegen die Königsblauen nach zuvor neun Pflichtspielen ohne Dreier.
Jeong-Ho Hong (34. Minute) hatte die Hausherren vor 28.410 Zuschauern verdient in Führung gebracht. Sead Kolasinac (71.) markierte den zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe Caiuby Schalke düpierte.
Knappen sauer wegen Handspiel
"Eine Wahnsinnswoche, unglaublich. Das war eine Willensleistung der Mannschaft. Da so dagegenzuhalten nach dem Donnerstagspiel, ein großes Kompliment an unsere Mannschaft", sagte Augsburgs Manager Stefan Reuter und wertete den Sieg vor allem mit Blick auf die Tabelle hoch ein: "Das ist so eng da hinten, da ist jeder Punkt wichtig." Mit 16 Zählern kletterte der FCA auf Platz 13.
Allerdings hätte das Siegtor nicht zählen dürfen. Markus Feulner spielte den Ball kurz vor dem Siegtreffer mit der Hand, was die Schalker erzürnte. "Es ist mir unerklärlich, wie man das nicht pfeifen kann. Eindeutiger geht es nicht. Es ist bitter, dass wir dadurch das Spiel verlieren", meinte Eric-Maxim Choupo-Moting in Richtung Schiedsrichter Florian Meyer.
FCA startete gut in die Partie
Sowohl der FC Augsburg als auch die Schalker rotierten nach ihren siegreichen Europa-League-Ausflügen. André Breitenreiter brachte fünf frische Kräfte, Markus Weinzierl gleich sieben Neue. Besonders bitter: Jan-Ingwer Callsen-Bracker fällt länger aus als befürchtet. Der Augsburger Innenverteidiger erlitt nach einem rüden Foul in Belgrad neben einem Wadenbeinbruch auch eine "Bänder- und Knorpelverletzung". Damit fehlt der 31-Jährige mehrere Monate.
Von dieser schlechten Nachricht wollten sich die Augsburger aber nicht verunsichern lassen. "Wir haben einen guten Lauf und Rückenwind", hatte Weinzierl angesichts von sieben Punkten und 5:0 Toren aus den letzten drei Partien verkündet. Und die Anfangsphase gehörte auch den bayerischen Schwaben. Sie hatten mehr Ballbesitz, gewannen mehr Zweikämpfe - eine echte Torchance gab es zunächst hingegen nicht.
Huntelaar zu unauffällig
Auf beiden Seiten stockte der Spielfluss. Für den ersten Aufreger sorgte Markus Feulner (15.), der nach einem Zweikampf mit Kolasinac innerhalb des Strafraums fiel - aber sehr zum Unwillen der FCA-Fans keinen Elfmeterpfiff erhielt. Die Hausherren ließen in einem intensiven Spiel aber nicht locker und gingen noch vor der Pause dank Abwehrmann Hong in Führung, der einen Schuss von Dominik Kohr aus rund 17 Metern unhaltbar für S04-Keeper Ralf Fährmann abfälschte. Die Schalker waren nun bissiger. Mehr als Warnschüsse von Leroy Sané (36.) und Leon Goretzka (39.) sprangen aber nicht heraus.
Trotz des 4:0 bei Asteras Tripolis in der Europa League blieben die Königsblauen vieles schuldig. Zu passiv in den Zweikämpfen, von Klaas-Jan Huntelaar - in zuvor sieben Bundesligapartien gegen den FCA sechsmal erfolgreich - war kaum etwas zu sehen. Die in Neon-Shirts aufgelaufenen Augsburger blieben hingegen bissig, Philipp Max (47.) prüfte Fährmann mit einem satten Freistoß.
Der FCA konnte sieben Minuten später von Glück reden, dass Goretzka nur die Unterkante der Latte traf. Nach einem herrlichen Zuspiel von Eric-Maxim Choupo-Moting machte es Kolasinac dann besser.