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Bundesweit: Frauen setzen mit "Maria 2.0" ein Zeichen

Frauen treten in den Kirchenstreik

  • Veröffentlicht: 11.05.2019
  • 12:22 Uhr
  • dpa
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Es herrscht Aufruhr bei vielen Frauen in der katholischen Kirche. Sexueller Missbrauch, Männern vorbehaltene Ämter - ihnen reicht es. Nun greifen sie zu einem ungewöhnlichen Mittel.

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Die Bewegung für mehr Frauenrechte in der katholischen Kirche startet am Samstag bundesweit einen einwöchigen Kirchenstreik. Unter dem Motto "Maria 2.0" wollen die gläubigen Frauen, die vielfach ehrenamtlich tätig sind, damit gegen Machtstrukturen in der Kirche und die von ihnen kritisierte Vertuschung von sexuellem Missbrauch durch Amtsträger protestieren. Sie betreten in dieser Zeit keine Kirchen, üben ihre ehrenamtlichen Ämter nicht aus und feiern Gottesdienste ohne Priester bewusst im Freien.

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) begrüßte am späten Freitagabend ausdrücklich die Initiative der Frauen. "Sie unterstreichen damit ihr Engagement für eine geschwisterliche Kirche, in der Frauen und Männer, Priester und Laien, gleichberechtigt sind", erklärt Verbandspräsidentin Maria Flachsbarth in einer Mitteilung. Wer ihrem Verband unterstelle, den sexuellen Missbrauch durch Priester zu nutzen, um das Frauenpriestertum durchzusetzen, habe "leider nicht verstanden, worum es geht: um die tiefe Krise der katholischen Kirche, um den extremen Glaubwürdigkeitsverlust, hervorgerufen von Priestern, die Täter und Vertuscher von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch sind, und um die mangelnde Wertschätzung und Diskriminierung von Frauen in der Kirche".

Petition an den Papst

In einer Online-Petition an Papst Franziskus fordern die Teilnehmerinnen Zugang zu allen Ämtern der Kirche und die Aufhebung der Pflicht zur Ehelosigkeit für katholische Priester (Zölibat).

Entstanden ist die bundesweite Bewegung in der Heilig-Kreuz-Gemeinde in Münster. Eine der Initiatorinnen ist Andrea Voß-Frick. "Wir wissen nicht, ob es bundesweit 100 oder 1000 Frauengruppen sind, die sich angeschlossen haben. Aber wir haben Rückmeldungen aus den Bistümern in Hamburg, Berlin, Rottenburg und auch aus Wien in Österreich", sagte Voß-Frick vor dem Streik in Münster der Deutschen Presse-Agentur.

Auch der zweite große katholische Frauenverband, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD), bezeichnete den Kirchenstreik im Vorfeld als wichtiges Signal und appellierte an die Deutsche Bischofskonferenz, das nicht länger zu ignorieren.

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