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Deutscher Triumph auf Hawaii

Ironman-Gold für Frodeno und Haug

  • Veröffentlicht: 13.10.2019
  • 08:25 Uhr
  • dpa
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© AP/dpa

Das gab es noch nie: Frauen- und Männer-Gold bei der Ironman-WM auf Hawaii. Jan Frodeno schreibt auch allein mal wieder Geschichte. Anne Haug ebenfalls. Im deutschen Siegerjubel fehlt einer. Der Titelverteidiger. Patrick Lange gibt auf: Fieber, Schwindel.

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Nach dem dramatischen Aus mit Schwindelanfall von Patrick Lange sorgten Jan Frodeno und Anne Haug für den größten Triumphtag im deutschen Triathlon auf Hawaii. Frodeno holte sich mit einer beeindruckend souveränen Leistung als erster deutscher Triathlet zum dritten Mal den Titel bei der Ironman-Weltmeisterschaft und raubte Lange auch noch den Streckenrekord.

Haug triumphierte als erste deutsche Frau beim körperlichen und mentalen Extrem-Kampf über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen. Dazu schaffte es Sebastian Kienle bei den Männern auf Platz drei, Laura Philipp wurde bei den Frauen bei ihrer Hawaii-Premiere Vierte.

Dreimaliger Sieger

"Ich glaube, es war der Tag, den ich meine Karriere lang gesucht habe", sagte Frodeno, der die deutsche Siegesserie der Männer seit 2014 verlängerte. Als erster Deutscher gewann er den legendären Ironman dreimal (2015, 2016 und 2019).

Während er mit Kienle auf dem Podium anstieß und jede Sekunde dieses Erfolgs genoss, stürmte die gerade mal 1,64 Meter große Haug ihrem ersten Hawaii-Sieg entgegen. Vor einem Jahr hatte es die 36-jährige Fränkin bereits auf den dritten Platz geschafft.

"Das ist fantastisch, ich kann es selbst kaum glauben", sagte Haug, die wie Frodeno von Dan Lorang trainiert wird. 2004 hatte zwar Nina Kraft auf Hawaii zunächst gewonnen, ihr Sieg wurde aber wegen Dopings aberkannt.

Den Jubel der deutschen Mitstreiter und Rivalen, die glücklichen Gesichter - all das muss Lange noch mehr weh getan haben. Es sollte eigentlich wieder sein Rennen werden, Hawaii war dem 33 Jahre alten Hessen bei den bisherigen drei Auftritten wohl gesonnen. Platz 3 2016, Siege 2017 und 2018. Der Hattrick sollte es werden.

Lange hatte gesundheitliche Probleme

Der Traum endete nach einer bereits nur sehr mäßigen Saison und einer Stresswoche im Urlaubsparadies mit einem Radsturz von Langes Frau und dem Fehlen seines Trainers Faris Al-Sultan wegen eines abgelehnten US-Visums am Straßenrand.

Nach einem blendenden Schwimmen, bei dem sich Lange völlig überraschend in der Spitzengruppe mit Frodeno behaupten konnte, fiel er aber auf der Radstrecke schon zurück. Nach rund 70 Kilometern bremste er plötzlich ab, fuhr rechts ran. Lange krümmte sich über seinem Lenker. Er rollte nochmal ein paar Meter auf dem Standstreifen, dann stieg er vom Rad. Nichts ging mehr.

"Ihm ist plötzlich schwindelig und schwarz vor Augen geworden. Wenn man einen Blackout für zwei, drei Sekunden hat, ist es gefährlich. Da gibt es keine Option mehr", erklärte Langes Manager Jan Sibbersen im Hessischen Rundfunk.

Der zweifache Champion hatte in der kurzen Nacht vor dem Showdown leichtes Fieber bekommen. Am frühen Morgen schien alles wieder okay. Die brutalen körperlichen Anstrengungen waren aber einfach zuviel.

Dagegen stillte Frodeno drei Jahre und vier Tage nach seinem Sieg 2016 die Sehnsucht nach dem dritten Titel. Nachdem er 2017 durch eine Verletzung im Rennen beeinträchtigt worden und vergangenes Jahr wegen einer Stressfraktur in der Hüfte nur als Zuschauer und TV-Experte auf Hawaii gewesen war, bewies er nun wieder seine Ausnahmestellung.

Er kontrollierte das Rennen von Beginn an, grüßte mitunter gut gelaunt die Fans an der Strecke und forderte lautstark die Rivalen auch mal auf, ein bisschen das Tempo zu machen.

Für die Vorentscheidung sorgte er auf den Schlusskilometern auf dem Rad. Anders als Haug, die einen Acht-Minuten-Rückstand aufholen musste und es dank ihrer famosen Laufstärke mit beängstigender Leichtigkeit schaffte, vergrößerte Frodeno kontinuierlich seinen Vorsprung. Der Zweitplatzierte Timothy O'Donnell kam 8:25 Minuten nach Frodeno ins Ziel. Sebastian Kienle fehlten 10:40 Minuten auf seinen Kumpel. "Jan war in einer eigenen Welt", kommentierte Kienle.

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