Festakt an der Gedenkstätte Löwenhügel
Könige gedenken der Schlacht von Waterloo
- Veröffentlicht: 18.06.2015
- 20:42 Uhr
- dpa
Vor 200 Jahren markierte die Schlacht von Waterloo das Ende der Herrschaft des französischen Kaisers Napoleon I. Am Ort des Geschehens wird in diesen Tagen mit einem riesigen Spektakel an das historische Ereignis erinnert. Sogar Könige reisen an.
Mit einer großen Gedenkzeremonie ist in Belgien an die Schlacht von Waterloo erinnert worden. Zum 200. Jahrestag des historischen Kriegsereignisses trafen sich am Donnerstag Staatsoberhäupter und Regierungsvertreter zu einem Festakt an der Gedenkstätte Löwenhügel südlich von Brüssel. Unter den prominenten Gästen waren der belgische König Philippe mit seiner Frau Mathilde, der niederländische König Willem-Alexander mit seiner Frau Máxima sowie der luxemburgische Großherzog Henri von Luxemburg mit seiner Frau Maria Teresa. Die Bundesregierung wurde durch den deutschen Botschafter Eckart Cuntz vertreten.
"Die Feinde von gestern sind zu den zuverlässigsten Verbündeten geworden", sagte der belgische Premierminister Charles Michel in einer Ansprache. Er wolle zum Jahrestag vor allem die Aussöhnung feiern.
Bei den Kämpfen fielen mehr als 45.000 Soldaten
Die Schlacht von Waterloo gilt als Endpunkt der Herrschaft des französischen Kaisers Napoleon I. und leitete in vielen Ländern Europas eine Phase des Friedens ein. Napoleons Truppen unterlagen damals gegen ein Bündnis aus Briten, Preußen und Niederländern. Insgesamt sollen bei den Kämpfen mehr als 45.000 Soldaten gefallen sein. Die Gemeinde Waterloo gehörte damals zum Königreich der Vereinigten Niederlande.
Die Schlacht wird mit 5.000 Statisten nachgestellt
An diesem Freitag und Samstag wird die Schlacht mit 5.000 Statisten nachgestellt. 300 Pferde, tonnenweise Schwarzpulver und 100 Artilleriegeschütze sollen die Inszenierung so authentisch wie möglich machen. Zwei historische Bauernhöfe sind extra neu entstanden, ebenso ein Nachbau jenes Friedhofs, von dem aus der preußische Angriff auf die Franzosen begann. Die Karten für das Spektakel sind bereits ausverkauft. Es werden Tausende Besucher erwartet.
Bereits zur Gedenkzeremonie am Donnerstag wurde eine kleine Kostprobe gegeben. Vor den Augen der Prominenz aus Adel und Politik gingen ein Stuntreiter und sein Pferd nach einem Schussgeräusch zu Boden. Die Szene sollte daran erinnern, was vor 200 Jahren zahllose Male in der Gegend geschah.