UN-Experten
Libyen ist Hauptlieferant für illegale Waffen
- Veröffentlicht: 13.03.2014
- 11:45 Uhr
- jut, AP
Waffen aus Libyen gehen nach Einschätzung von UN-Experten in zahlreiche Konfliktgebiete weltweit und tragen dort maßgeblich zur Destabilisierung bei. Seit dem Sturz des langjährigen Diktators Muammar Gaddafi sei das Land eine der Hauptquellen für illegale Waffenlieferungen geworden, hieß es in einem Bericht an den UN-Sicherheitsrat. Für den Bericht wurden mögliche Verstöße gegen UN-Waffenembargos in 14 Ländern untersucht.
Lieferung von Luftabwehrraketen dokumentiert
Die Experten dokumentierten die Lieferung von schultergestützten Luftabwehrraketen an terroristische Organisationen in Mali und Tunesien, außerdem an Gruppen im Tschad, im Libanon sowie möglicherweise auch in die Zentralafrikanische Republik. Die Beschlagnahmung eines Schiffs nach Syrien durch libanesische Behörden belege zudem, dass auch die syrische Opposition von Libyen aus mit Waffen versorgt werde.
Versuche Libyens und anderer Länder, die Waffen sicherzustellen, hätten bislang nicht zum Erfolg geführt. Tausende der Waffen befänden sich weiter in Lagern, die von Milizen und anderen Gruppen kontrolliert würden, die wenige oder keine Verbindungen zum Staat hätten. "Das alles belegt, wie der Schmuggel von Libyen Konflikte und Unsicherheit - einschließlich Terrorismus - auf verschiedenen Kontinenten befeuert", heißt es in dem Bericht. "Es ist unwahrscheinlich, dass sich das in naher Zukunft ändert."