Bundeskanzlerin ist empört über "widerwärtige Übergriffe"
Merkel für harte Antwort des Rechtsstaats
- Veröffentlicht: 05.01.2016
- 18:42 Uhr
- dpa
Angela Merkel fordert, es müsse alles daran gesetzt werden, die Schuldigen so schnell und so vollständig wie möglich zu ermitteln und ohne Ansehen ihrer Herkunft oder ihres Hintergrundes zu bestrafen.
Kanzlerin Angela Merkel hat nach den Übergriffen auf Frauen vor dem Kölner Hauptbahnhof eine harte Antwort des Rechtsstaats gefordert. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert vom Dienstag drückte die Kanzlerin in einem Telefonat mit der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker "ihre Empörung über diese widerwärtigen Übergriffe und sexuellen Attacken aus, die nach einer harten Antwort des Rechtsstaats verlangen". Es müsse alles daran gesetzt werden, die Schuldigen so schnell und so vollständig wie möglich zu ermitteln und ohne Ansehen ihrer Herkunft oder ihres Hintergrundes zu bestrafen.
Krisentreffen in Köln
Merkel habe sich von Reker über die Ergebnisse des Krisentreffens von Polizei und städtischen Behörden informieren lassen. Auch lasse sich die Kanzlerin von Innenminister Thomas de Maizière über die Ermittlungsarbeiten informieren. In der Silvesternacht sollen dutzende Frauen auf dem Bahnhofsvorplatz in Köln aus Gruppen angegriffen worden sein. Die Polizei hatte von Sexualdelikten in massiver Form und von einer Vergewaltigung gesprochen. Über die Täter ist bislang wenig bekannt.
Zeugen beschrieben die Angreifer nach Polizeiangaben als Männer, die "dem Aussehen nach aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum" stammen. "Es gibt keinen Hinweis, dass es sich hier um Menschen handelt, die hier in Köln Unterkunft als Flüchtlinge bezogen haben", betonte Oberbürgermeisterin Reker.