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Weg zu Schwarz-Grün?

Merz lobt Grüne als "partnerfähig"

  • Veröffentlicht: 11.11.2018
  • 16:34 Uhr
  • dpa
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© dpa

Lob von ungeahnter Seite: Der mögliche neue CDU-Chef Friedrich Merz deutet schwarz-grüne Gedankenspiele an. Die Umgarnten zeigen sich gelassen.

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Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, sieht die Grünen als mögliche politische Partner. Ausdrücklich lobte er den ehemaligen Grünen-Chef Cem Özdemir. Dieser reagierte am Sonntag gelassen.

Die Grünen von heute seien "sehr bürgerlich, sehr offen, sehr liberal und sicherlich auch partnerfähig", sagte Merz der "Bild am Sonntag". Özdemir kenne er gut, sie teilten "in vielen politischen Fragen eine Meinung".

Der ehemalige Grünen-Vorsitzende sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Regelmäßige Telefonate zwischen Merz und mir, verabredete Essen oder dergleichen gibt es nicht." Merz sei aber auch kein erklärter politischer Gegner. Der oder die neue CDU-Vorsitzende sei auch für die Grünen Ansprechpartner. "Für uns Grüne kann es bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben wie der Stärkung Europas oder der Bewältigung des Klimawandels, nicht genug Partner geben." Bei ihrem Parteitag in Leipzig gingen die Grünen nicht offiziell auf Merz ein.

Neuer Anlauf für Jamaika-Koalition?

Sollte die große Koalition von Union und SPD zerbrechen, stünde die Frage nach einem erneuten Anlauf für eine Jamaika-Koalition der Union mit Grünen und FDP im Raum. Bei den Grünen gibt es dagegen auch mit einer Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel erhebliche Vorbehalte. Diese dürften nochmals deutlich wachsen, sollte Merz im Dezember zum CDU-Chef gewählt werden. Grünen-Intern hält man es für sehr unwahrscheinlich, dass eine Jamaika-Koalition ohne vorige Neuwahl zustande käme.

Bei der Bundestagswahl 2017 bekamen die Grünen nur 8,9 Prozent, in Umfragen stehen sie inzwischen bei mehr als 20 Prozent.

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