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Die Menschen sollen nach Athen zurückgebracht werden

Minister will Migranten aus griechischem Grenzort Idomeni vertreiben

  • Veröffentlicht: 07.12.2015
  • 12:18 Uhr
  • dpa
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Mazedonien und die anderen Balkan-Staaten lassen nur noch Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Irak ins Land. Viele andere warten an der mazedonischen Grenze in Griechenland. Noch!

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Gegen das Chaos in der nordgriechischen Grenzstadt Idomeni muss aus Sicht des für Migration zuständigen Vizeministers Ioannis Mouzalas notfalls gewaltsam vorgegangen werden. Seit zehn Tagen würden dort Migranten die Eisenbahnschienen besetzen, "da muss man sich als Staat wehren", sagte er dem griechischen Fernsehsender Mega am Montagmorgen. "Wir geben uns unglaublich Mühe, die Situation gewaltfrei zu lösen", sagte Mouzalas weiter. "Aber eine Regierung muss auch die Gesetze durchsetzen." Das solle innerhalb der kommenden Tage geschehen, die Migranten würden nach Athen gebracht, wo sie einen Antrag auf Asyl stellen könnten.

Die Lage an der griechisch-mazedonischen Grenze ist seit Tagen angespannt. In der griechischen Grenzstadt Idomeni kämpften in den vergangenen Wochen tausende Menschen um die Einreise nach Mazedonien. Das Balkanland lässt jedoch nur noch Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan passieren und verwehrt all jenen die Ein- und Weiterreise, die als "Wirtschaftsflüchtlinge" gelten. Immer wieder kommt es deshalb zu Protesten und Zusammenstößen mit der Polizei. Die momentan noch rund 1000 Migranten, die vornehmlich aus Pakistan, dem Iran und aus afrikanischen Ländern stammen, weigern sich, per Zug zurück nach Athen gebracht zu werden.

Laut Mouzalas gibt es Gespräche mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) über ein Programm zur freiwilligen Rückreise. "Es hört sich schrecklich an, und es schmerzt mich, wenn ich das sage, aber für diese Menschen gibt es hier keine Lösung", sagte er. "Es ist besser, wenn sie wieder in ihre Heimat reisen."

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