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Franziskus fordert Taten statt Worte

Papst vor UN: Umweltschutz und mehr Gerechtigkeit

  • Veröffentlicht: 25.09.2015
  • 18:10 Uhr
  • dpa
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© dpa/EPA/Matt Campbell

Es war das fünfte Mal, dass ein Papst vor der UN-Vollversammlung sprach. Die schlechte Nachricht: Es sind noch die gleichen Probleme wie 1965 bei der ersten Rede eines Pontifex. Franziskus fordert endlich Taten.

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Papst Franziskus hat vor einer Zerstörung der Umwelt gewarnt und die Ungerechtigkeit in der Welt angeprangert. "Jede Schädigung der Umwelt ist eine Schädigung der Menschheit", sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Freitag vor der UN-Vollversammlung in New York. Jeder Mensch habe ein Recht auf Leben, was einem "Existenzrecht der menschlichen Natur selbst" entspreche. Die heutige "Wegwerfkultur" treffe die Ärmsten der Welt am härtesten.

"Tatsächlich führt ein egoistisches und grenzenloses Streben nach Macht und materiellem Wohlstand dazu, sowohl die verfügbaren materiellen Ressourcen ungebührlich auszunutzen als auch die auszuschließen, die schwach und weniger tüchtig sind", sagte der Papst zum UN-Gipfel zu den sogenannten Nachhaltigkeitszielen, die bis zum Jahr 2030 Hunger und extreme Armut auf der Erde beseitigen sollen.

Beim Klimaschutz sei Eile geboten

Dafür müssten die Regierungen der Welt aber auch "unverzügliche Maßnahmen" ergreifen. "Es reichen nicht die feierlich übernommenen Verpflichtungen", sagte Franziskus.

Es müsse darum gehen, etwa Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung von Knaben und Mädchen, Sklavenarbeit einschließlich Prostitution, Drogen- und Waffenhandel, Terrorismus und internationale organisierte Kriminalität so schnell wie möglich zu überwinden. "Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Institutionen wirklich effektiv sind im Kampf gegen all diese Plagen." Er würdigte den Atomkompromiss mit dem Iran und forderte die Abschaffung aller Nuklearwaffen.

Franziskus ermahnte die Weltgemeinschaft zugleich zur Einhaltung der von den Vereinten Nationen beschlossenen Rechtsnormen. Es öffne sich eine Büchse der Pandora voller unkontrollierbarer Kräfte, wenn UN-Maßgaben nur bei Belieben eingehalten würden, sagte er. Die UN-Charta müsse "ohne Nebenabsichten als obligatorischer rechtlicher Bezugspunkt beachtet und anwendet" werden. Die vor 70 Jahren gegründete Organisation sei "noch verbesserungsfähig wie jedes menschliche Werk und zugleich notwendig".

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