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Bundesliga

Schalke jubelt spät - Pleite für Köln

  • Veröffentlicht: 03.11.2019
  • 20:53 Uhr
  • dpa
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Schalke 04 spielt beim FC Augsburg eine schwache Halbzeit. Am Ende gehen die Knappen dennoch als Sieger vom Feld. Beim 1. FC Köln wird die Luft für Trainer Achim Beierlorzer immer dünner.

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Amine Harit hat einem extrem effektiven FC Schalke 04 einen schmeichelhaften Auswärtssieg beim FC Augsburg beschert. Der 22 Jahre alte Marokkaner erzielte am Sonntagabend zum Abschluss des 10. Spieltags nach einem bösen Aussetzer des eingewechselten FCA-Profis Reece Oxford in der 82. Spielminute das Siegtor zum 3:2 (1:1) für die Königsblauen, die mit 18 Punkten Anschluss an die Aufstiegsplätze halten. Zuvor hatten die Gäste nach zwei Freistößen mit einem Eigentor von Stephan Lichtsteiner (45.+1) und Ozan Kabak (71.) zweimal eine Augsburger Führung ausgeglichen. Die Treffer von Kapitän Daniel Baier (38.) und Torjäger Alfred Finnbogason, der einen Handelfmeter verwandelte (60.), reichten für einen lange dominanten FCA nicht mal zu einem Punktgewinn.

Die 1. Spielhälfte gehörte bis auf die Nachspielzeit exklusiv den Augsburgern. Sie war wieder zu sehen, diese frühere FCA-Dynamik mit aggressiven Zweikämpfen, hoher Laufbereitschaft und wuchtigen Offensivaktionen. Ein Treffer als Belohnung war allerdings viel zu gering.

Schalkes Salif Sane verletzt

Marco Richter schoss 2 Mal gefährlich (2./4.). Florian Niederlechner scheiterte nach einem feinen Zusammenspiel mit Richter an Schalke-Torwart Alexander Nübel, der den Schuss an den Kopf bekam und so abwehrte (27.). Das überfällige 1:0 erzielte dann Baier aus rund 17 Metern am Ende eines schnellen Angriffs, den der Kapitän selbst mit einem klasse Pass auf Finnbogason einleitete.

Und Schalke? Enttäuschte lange Zeit. Die Gäste agierten schlampig im Aufbau und verloren defensiv früh an Stabilität durch die frühe Auswechslung des Abwehrhünen Salif Sané, der nach einem Schlag gegen das Knie mit der Bahre abtransportiert werden musste. Weston McKennie rückte aus dem Mittelfeld notgedrungen in die Innenverteidigung.

Immerhin war der eingewechselte Daniel Caligiuri maßgeblich am 1:1 beteiligt. Nach einem unnötigen Foul von FCA-Verteidiger Tin Jedvaj an Benito Raman schlug Caligiuri den Freistoß scharf von der linken Seite vor das Augsburger Tor. FCA-Verteidiger Stephan Lichtsteiner verlängerte den Ball mit dem Kopf unglücklich und unhaltbar ins eigene Tor. Das 1:1 zur Pause war für Schalke sehr schmeichelhaft.

Aussetzer leitet Pleite ein

Im Glück war dafür nach dem Seitenwechsel der FCA. Finnbogason schoss Schalkes Außenverteidiger Bastian Oczipka den Ball aus kurzer Distanz an den Arm. Schiedsrchter Patrick Ittrich entschied zunächst auf Eckball, korrigierte die Entscheidung aber nach Videobeweis. Der deutlich formverbesserte Finnbogason verwandelte sicher vom Punkt.

Schalke musste wieder reagieren - und tat das erneut nach einem Freistoß. Baier hatte diesmal Caligiuri gefoult. Caligiuri schlug den Ball wieder präzise in den Strafraum, wo Kabak unbedrängt einköpfte. Und Schalke legte sogar nach. Oxford spielte einen schlimmen Fehlpass in der eigenen Hälfte. Harit umkurvte Jedvaj und FCA-Torwart Tomas Koubek und schloss dankbar ab. Schalke jubelte, Augsburg war entsetzt.

Für Trainer Achim Beierlorzer wird die Luft beim 1. FC Köln immer dünner. 5 Tage nach dem peinlichen Pokal-Aus beim Viertligisten 1. FC Saarbrücken (2:3) verloren die Kölner das 1. rheinische Erstliga-Derby bei Fortuna Düsseldorf seit 22 Jahren 0:2 (0:1) und stecken mit 7 Punkten aus 10 Spielen tief im Abstiegssumpf.

Kölner Youngster muss verletzt vom Platz

Die bis dahin punktgleichen Düsseldorfer verbesserten sich auf Rang 13. Den Sieg im umkämpften, aber keineswegs gutklassigen Rhein-Schlager mit zahlreichen Rudelbildungen und Pyro-Aktionen auf beiden Seiten leitete am Sonntagabend wieder einmal Rouwen Hennings mit seinem sechsten 1:0 in dieser Saison ein - er traf in der 38. Minute per Foulelfmeter. Erik Thommy sorgte für die Entscheidung (61.).

Beierlorzer hatte vor dem Spiel quasi die Rolle rückwärts vollzogen. Von den 6 Spielern, die für das Saarbrücken-Spiel ins Team gekommen waren, rotierten 5 wieder heraus. Im Team blieb lediglich Dominick Drexler, der den verletzten Florian Kainz ersetzte. Schon nach 6 Minuten musste der FC-Coach den nächsten Wechsel vollziehen.

Der 18 Jahre alte Noah Katterbach, der im 5. Pflichtspiel in Folge in der Startelf gestanden hatte, musste mit einer Oberschenkelverletzung vom Feld. Für ihn kam Marco Höger, Nationalspieler Jonas Hector wechselte vom defensiven Mittelfeld auf seine angestammte Position links hinten.

Thommy macht den Deckel drauf

Das Spiel vor 51.155 Zuschauern in der ausverkauften Düsseldorfer Arena entwickelte sich so wie erwartet und von vielen befürchtet: Beide agierten leidenschaftlich, große Höhepunkte hatte die Partie aber nicht. Etwas überraschend war, dass die Fortuna den Kölnern zunächst größtenteils Ball und Raum überließ. Die fast 60 Prozent Ballbesitz in den ersten 25 Minuten nutzten die Gäste aber nur zu einer nennenswerten Chance: Simon Terodde, der 2009 auch ein Jahr für die Fortuna gespielt hatte, köpfte aber knapp vorbei (11.). 

Nach etwa 20 Minuten wurde auch die Fortuna etwas aktiver - und das wurde schnell belohnt. Zunächst traf Hennigs aus kurzer Distanz nur den Außenpfosten (25.). 13 Minuten später war der Torjäger dann erfolgreich - bezeichnenderweise per Strafstoß. Rafael Czichos hatte Matthias Zimmermann klar gefoult. Der Rückstand steckte den verunsicherten Kölnern merklich in den Knochen, schon zur Pause sangen die Fans "Wir wollen euch kämpfen sehen!"

In der Pause berappelten sich die Gäste und kamen nun auch zu Chancen. Doch zunächst köpften Terodde (50.) und Hector (59.) knapp vorbei, dann scheiterte Terodde freistehend an Fortuna-Keeper Zack Steffen. Der daraus folgende Eckball wurde zum Bumerang; der starke Thommy schloss den Konter überlegt ab. Beierlorzer brachte mit Jhon Cordoba und Anthony Modeste nun volle Offensiv-Power, hatte aber Glück, nicht das 0:3 durch Hennings zu bekommen (83.).

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