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John Kerry und Sergej Lawrow

Sechs Stunden Verhandlung, keine Einigung

  • Veröffentlicht: 14.03.2014
  • 20:45 Uhr
  • fbo, DPA
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© RTR

Die Außenminister von Russland und den USA sind sich am Freitag in London bei ihren Positionen zur Krim-Krise nicht entscheidend näher gekommen. Kerry sagte, die USA würden das Ergebnis eines Referendums auf der Krim am kommenden Sonntag nicht anerkennen. Er drohte Russland erneut Sanktionen an. Eine russische Übernahme der Krim werde "ihren Preis" haben, sagte der US-Spitzendiplomat. Lawrow betonte dagegen: "Wir werden den Willen der Bevölkerung der Krim respektieren." Entscheidungen über weitere Schritte wolle Präsident Wladimir Putin erst nach dem Referendum treffen.

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Lawrow räumte nach dem sechsstündigen Treffen in der Residenz des US-Botschafters in Großbritannien, Matthew Burzon, ein: "Wir haben keine übereinstimmende Sichtweise zu der Situation. Die Differenzen sind da." Kerry öffnete jedoch eine diplomatische Hintertür für Russland. Der Willen der Krim-Bevölkerung könne auch dadurch erfüllt werden, dass die Wirtschaft der Region verbessert und die Nöte der Menschen respektiert würden.

Bemühung um Schadensbegrenzung

Beide Seiten bemühten sich um Schadensbegrenzung. Lawrow machte deutlich, dass Russland keine militärische Einmischung in der Ost-Ukraine plane. Russland habe vor, transparent zu handeln, sagte er. Kerry betonte mehrmals, Russland habe auf der Krim "legitime Interessen". "Nichts, von dem was wir sagen, ist als Drohung gemeint", sagte er in Richtung Moskau.

Der russische Außenminister warnte den Westen vor weiteren Sanktionen gegen Russland. "Unsere Partner verstehen, dass Sanktionen eine kontraproduktive Maßnahme sind", sagte er. "Wir hören, was in Washington und in Europa diskutiert wird."

Einer der Hauptpunkte des Treffens in London sei die militärische Situation auf der Krim und entlang der Ostgrenze der Ukraine gewesen, sagte Kerry. Er habe seinem russischen Kollegen vorgeschlagen, alle Streitkräfte auf der Krim in die Kasernen zurückzuschicken und der Diplomatie eine Chance zu geben. Lawrow werde diesen und andere Vorschläge an Wladimir Putin weitergeben.

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