Anzeige
Vorschlag von Andrea Nahles

SPD will "Bürgergeld" statt Hartz IV

  • Veröffentlicht: 17.11.2018
  • 09:11 Uhr
  • dpa
Article Image Media
© dpa

"Wir werden Hartz IV hinter uns lassen."

Anzeige

SPD-Chefin Andrea Nahles hat ihre Vorstellungen für eine Ablösung des Hartz-IV-Systems konkretisiert. "Die neue Grundsicherung muss ein Bürgergeld sein", schreibt sie in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Die Leistungen müssten klar und auskömmlich sein, Sanktionen müssten weitgehend entfallen. Das stärke den sozialen Zusammenhalt im Land. Nahles hatte vor einer Woche bei einem Debattencamp ihrer Partei eine "Sozialstaatsreform 2025" angekündigt und betont:

Sie fordert, dass mit höheren Mindestlöhnen, Zuschüssen zu Sozialabgaben und Steuerboni viel weniger Menschen als heute auf Grundsicherung angewiesen sein sollen - es sei immer günstiger, Arbeit anstatt Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Vor allem die Zahl von zwei Millionen Kindern müsse verringert werden. "Diese Erfahrung, ein "Hartz IV - Kind" zu sein, prägt fürs Leben. Wir brauchen daher eine eigenständige Kindergrundsicherung, die Kinder aus der Sozialhilfe holt und Teilhabe schafft", schreibt Nahles. Ein besseres Wohngeld könne zudem verhindern, "dass Menschen angesichts explodierender Mieten in die Grundsicherung getrieben werden".

Weniger Bürokratie und Härte

Derzeit beträgt der Hartz-IV-Satz 416 Euro pro Monat. Nahles will weniger Bürokratie und Härte. "Zum Symbol für das Misstrauen des Staates gegenüber den Grundsicherungsbeziehern sind die Sanktionen geworden", kritisierte sie mit Blick auf das in der SPD-Kanzlerschaft von Gerhard Schröder eingeführte System mit der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe.

"Sie wirken, als würde den Leistungsbeziehern von vornherein unterstellt, betrügen zu wollen." Konkrete finanzielle Ideen unterbreitet Nahles nicht - Grünen-Chef Robert Habeck hatte vor wenigen Tagen dagegen ein Konzept für eine 30 Milliarden Euro kostende "Garantiesicherung" mit einer Bündelung von Leistungen vorgestellt - ohne Gängelung und den Zwang, Arbeit aufnehmen zu müssen.

Mehr Informationen
Trump geht wieder auf die Medien los, dieses Mal mit den Fäusten.
News

Trump liefert sich Faustkampf mit CNN

  • 04.11.2024
  • 19:46 Uhr