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Lawrow bestätigt Anfriffe nur gegen "Terroristen"

USA zweifeln an russischen Absichten in Syrien

  • Veröffentlicht: 01.10.2015
  • 12:07 Uhr
  • dpa
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© dpa

Die Lage im syrischen Bürgerkrieg ist extrem kompliziert. Nun haben russische Kampfjets erstmals Ziele bombardiert. Aber welche? Den Islamischen Staat oder doch Rebellen gegen Russlands Partner Assad?

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Russland hat erstmals militärisch in den Bürgerkrieg in Syrien eingegriffen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau wurden am Mittwoch mit 20 Luftangriffen acht Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beschossen. Die syrische Führung begrüßte das russische Engagement. Doch international gab es Sorgen, dass auch Ziele außerhalb der vom IS kontrollierten Gebiete bombardiert wurden.

Vor allem die USA haben starke Zweifel daran, dass der erste Einsatz russischer Kampfflugzeuge in Syrien Stellungen des IS gegolten hat. US-Verteidigungsminister Ash Carter sagte im Pentagon: "Es scheint, dass sie in Gegenden waren, wo vermutlich keine IS-Kräfte waren." Russland "gießt Öl ins Feuer", sagte Carter. Die russische Position sei zutiefst widersprüchlich. Ohne eine politische Lösung gebe es in Syrien keinen Fortschritt. Vertreter des Pentagon sollten sobald wie möglich mit der russischen Seite zusammentreffen, sagte Carter. Er erwarte dies in den nächsten Tagen.

Kremlsprecher Dmitri Peskow forderte "alle interessierten Länder" auf, ihre Handlungen im Syrienkonflikt zu koordinieren. Nach den ersten russischen Luftschlägen sei die Zeit dafür herangereift, sagte der Vertraute von Präsident Wladimir Putin in Moskau. Peskow wies Berichte zurück, wonach Russland die USA zum Verlassen des syrischen Luftraums während der Angriffe aufgefordert habe. "Das ist nicht korrekt", sagte Peskow. Im Unterschied zu Syrien habe die Führung des Irak, wo der Islamische Staat ebenfalls aktiv ist, Russland nicht um militärische Unterstützung geben.

Außenamtssprecherin Maria Sacharowa sagte, Russland sei zur Aufklärung über seine Luftangriffe bereit. "Wir haben die internationale Gemeinschaft über die Schritte informiert, die wir unternommen haben - und wir werden Interessierten auch weiter alle Informationen gewähren", betonte sie der Agentur Interfax zufolge.

Russland bestätigt IS-Ziele

Dem russischen Generalmajor Igor Konaschenkow zufolge wurden IS-Munitionsdepots und -Treibstofflager sowie Kommandostellen im Gebirge vollständig zerstört. "Alle Attacken wurden nach den Daten der syrischen Armee durchgeführt", sagte er laut Agentur Interfax. Ziele in der Nähe ziviler Objekte seien nicht angegriffen worden.

Aber syrischen Aktivisten zufolge attackierten die Kampfflugzeuge Orte nördlich von Homs. Diese werden von gemäßigten Rebellen gehalten. Russland sei durch die Angriffe zum Partner des Regimes bei der Tötung des syrischen Volkes geworden, erklärten die Aktivisten. Bei den Angriffen seien mindestens 27 Menschen gestorben.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte: "Es wird nicht helfen, Assad zu unterstützen. Das ist kein konstruktiver Beitrag zu einer politischen Lösung." Er sagte, die Nato sei von der russischen Seite formell über deren Militäreinsatz informiert worden.

Putin nannte die Intervention seines Landes den "einzigen Weg im Kampf gegen den internationalen Terrorismus". Er rechne mit Assads Kompromissbereitschaft bei der Beilegung der Krise.

Lawrow und Kerry wollen sich abstimmen

Nun wollen Russland und die USA Gespräche über das weitere Vorgehen in dem Bürgerkriegsland führen. Die Verhandlungen könnten bereits am Donnerstag beginnen, hieß es nach einem Treffen der Außenminister John Kerry und Sergej Lawrow in New York. Lawrow kündigte an, dass sein Land die Luftangriffe fortsetzen werde. Ins Visier genommen würden einzig Stellungen von "Terroristen". 

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