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Archäologischer Durchbruch

Historischer Fund in Ägypten: Antikes Observatorium aus dem 5. Jahrhundert vor Christus

  • Aktualisiert: 05.09.2024
  • 16:51 Uhr
  • Daniela Z.

Archäolog:innen haben im Nildelta ein 2.500 Jahre altes Observatorium entdeckt, das als das größte und älteste der ägyptischen Spätzeit gilt. Die Anlage bei Tell el-Fara’in zeigt die astronomischen Fähigkeiten der alten Ägypter.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher:innen haben das bisher größte und älteste Observatorium der altägyptischen Spätzeit entdeckt.

  • Die Fundstelle bei Tell el-Fara’in umfasst eine große Anlage mit einer Sonnenuhr, einem Messinstrument und einem Beobachtungsturm.

  • Die Entdeckung verdeutlicht die fortschrittlichen Fähigkeiten der alten Ägypter, wichtige Zeremonien und Kalender mit einfachen Werkzeugen genau zu bestimmen.

Im Nildelta wurde eine Entdeckung gemacht, die die Geschichte neu schreiben könnte: Archäolog:innen haben ein rund 2.500 Jahre altes astronomisches Observatorium aufgespürt, das ein beeindruckendes Zeugnis des Wissens der alten Ägypter ist.

Das weiß man über das Observatorium

Das Observatorium, das nördlich von Kairo an der Küste des südöstlichen Mittelmeers liegt, gilt als das größte und älteste seiner Zeit. Diese bedeutende Entdeckung wurde vom ägyptischen Ministerium für Tourismus und Antiquitäten in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.

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Die bei Tell el-Fara’in entdeckte Anlage erstreckt sich über 850 Quadratmeter und umfasst eine Sonnenuhr, ein Messinstrument und einen Beobachtungsturm.

Bei der Sonnenuhr handelt es sich um einen Stein, die als "Schattensonnenuhr" bekannt ist und eine der wichtigsten Zeitmessinstrumente in der Antike darstellt. Das Bauwerk, in dem sich die Uhr befindet, besteht aus einer geraden, gleichmäßigen Schicht aus Kalksteinplatten von 4,80 Metern Länge, die von fünf flachen Kalksteinblöcken überdeckt wird, von denen drei vertikal und zwei horizontal angeordnet sind.

Es wird angenommen, dass es schräge Linien enthielt, die zur Messung der Sonnenneigung und des Schattens sowie zur Beobachtung der Sonnenbewegung während des Tages verwendet wurden.

In den Räumen wurden zudem verschiedene astronomische Instrumente gefunden, die für präzise Messungen in der Landwirtschaft und bei religiösen Riten genutzt wurden.

Dieser sensationelle Fund verdeutlicht die hochentwickelten Techniken, die die alten Ägypter mit einfachsten Mitteln meisterhaft beherrschten.

Alte Substanzen und frühe globale Vernetzung

Forscher:innen weltweit machen immer wieder interessante Entdeckungen über das alte Ägypten. So haben Wissenschaftler:innen beispielsweise Anfang letzten Jahres erstmals detailliert nachgewiesen, wie die alten Ägypter ihre Mumien einbalsamierten.

Sie analysierten dafür chemische Rückstände in antiken Töpfen. Das deutsch-ägyptische Team, bestehend aus Forscher:innen der LMU München, der Universität Tübingen und dem National Research Center in Kairo, fand heraus, dass die als "antiu" bezeichnete Substanz ein Gemisch aus Zedernöl, Wacholder- oder Zypressenöl und tierischen Fetten war. "Sefet" ist wiederum ein Mix aus Tierfett und pflanzlichen Ölen oder Harzen. Die Analyse zeigte auch, dass viele der verwendeten Materialien importiert wurden, was auf eine frühe globale Vernetzung hinweist. 

  • Verwendete Quellen:
  • Ägyptisches Ministerium für Tourismus und Antiquitäten: Pressemitteilung
  • Nachtrichtenagentur dpa
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