21-Jähriger war polizeibekannt
31-jähriger Familienvater auf Kirmes in Münster erstochen - Täter stellt sich
- Veröffentlicht: 22.03.2023
- 14:13 Uhr
- Lena Glöckner
Tagelang sucht die Polizei nach einem Mann, der auf einer Kirmes in Münster einen 31-Jährigen getötet haben soll. Am Ende wird dem 21-Jährigen der Fahndungsdruck wohl zu groß: Er stellt sich.
Nach dem tödlichen Messerangriff auf einer Münsteraner Kirmes ist der gesuchte Tatverdächtige gefasst. Der 21-jährige Yevgeniy A. habe sich am Mittwochvormittag (22. März) in Begleitung seines Anwalts den Beamten gestellt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der junge Mann werde nun vernommen, sagte ein Polizeisprecher. Gegen den Kasachen liegt ein Haftbefehl wegen Mordverdachts vor.
Der mutmaßliche Täter war am Samstagabend (18. März) an einem Karussell mit einem 31-Jährigen in Streit geraten. Es gebe jedoch keinerlei Hinweis darauf, dass das Opfer "in irgendeiner Weise Streit provoziert haben könnte", sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt am Sonntag (19. März). Der 21-jährige Mann soll dennoch mit einem Messer auf den Älteren eingestochen haben.
Mehr zur Fahndung nach dem Kirmes-Mörder erfahren Sie im Video.
Trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen erlag der 31-jährige Familienvater noch vor Ort seinen Verletzungen. Eine Obduktion des Leichnams ergab, dass er einen Stich ins Herz erhielt und aufgrund des Blutverlustes starb.
Auch nach Bruder des Tatverdächtigen wurde gefahndet
"Unsere intensiven Ermittlungen haben uns nach Zeugenhinweisen und der akribischen Untersuchung des Tatorts auf die Spur des 21-Jährigen gebracht", sagte Kriminalhauptkommissar Frank Schneemann, Leiter der Mordkommission. Zunächst habe es Hinweise auf einen zweiten Mann gegeben, der mit dem Tatverdächtigen auf dem Volksfest Send unterwegs war. Dabei soll es sich um dessen 24 Jahre alten Bruder handeln. "Die Auswertungen der Videosequenzen, auf denen auch der Täter zu erkennen ist, bestätigten unseren Verdacht", berichtete Schneemann weiter.
Die Polizei fahndete mit einem Foto nach dem Tatverdächtigen. Zeugenhinweise, die Untersuchung des Tatorts und Videoaufnahmen hätten den dringenden Tatverdacht gegen den polizeibekannten Mann ergeben, hieß es. Am Montagabend (20. März) hatten Beamte seine Wohnung in Münster durchsucht, ihn dort aber nicht angetroffen. Die Stadt Münster hatte das Volksfest nach der Tat vorzeitig abgebrochen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa