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Warnschüsse abgefeuert

40 Personen greifen Polizisten in Trier an - mehrere Beamte verletzt

  • Veröffentlicht: 17.02.2023
  • 09:59 Uhr
  • Anne Funk
Etwa 40 Personen haben in der Nacht zum Freitag in Trier die Polizei angegriffen. (Symbolbild)
Etwa 40 Personen haben in der Nacht zum Freitag in Trier die Polizei angegriffen. (Symbolbild)© Carsten Rehder/dpa

Eine Gruppe von 40 Personen hat mehrere Polizisten bei einem Einsatz mit Eisenstangen und Glasflaschen angegriffen. Erst durch Warnschüsse beruhigte sich die Lage. Der rheinland-pfälzische Innenminister zeigte sich "fassungslos und wütend".

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Trier wurde die Polizei in der Nacht zum Freitag zu einem Einsatz bei einer Diskothek gerufen.

  • Die Situation eskalierte, 40 Menschen rotteten sich zusammen und griffen die Beamten an.

  • Erst durch Warnschüsse der Polizei konnte der Angriff abgewehrt werden.

Während eines Polizeieinsatzes in Trier ist es in der Nacht zum Freitag (17. Februar) zu einem gewalttätigen Angriff auf die Beamten gekommen. Etwa 40 Menschen seien unter anderem mit Eisenstangen und Glasflaschen auf die Polizei losgegangen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Im Video: Ermittlungsverfahren nach Großeinsatz der Polizei bei Dresden-Gedenken

Die Polizei war zuvor um kurz vor Mitternacht wegen einer mutmaßlichen Körperverletzung zu einer Diskothek in Trier-West gerufen worden. Mehrere  Streifenwagen hätten sich aufgrund der großen Zahl alkoholisierter Menschen und aufgeheizten Stimmung auf den Weg gemacht.

Während der Sachverhalt aufgenommen wurde, hätten umstehende Personen begonnen, die Beamten anzugreifen. Parallel hätten sich etwa 40 Menschen zusammengerottet, um die Polizist:innen zu attackieren - "mit Eisenstangen, Glasflaschen, Besen und Schaufeln", so die Angaben der Polizei. "Für die Einsatzkräfte, die zahlenmäßig unterlegen waren, entstand so eine lebensgefährliche Situation", hieß es. Ein Beamter sah sich gezwungen, zwei Warnschüsse in die Luft abzugeben, danach habe sich die Lage beruhigt. Mindestens fünf Beamte seien bei dem Angriff verletzt worden. Zwei Männer im Alter von 42 und 21 Jahren konnten in Gewahrsam genommen werden, weitere Personen seien flüchtig.

Polizeidirektor: "Noch nicht erlebt"

In einer Pressemitteilung am Freitagmorgen erklärte Polizeidirektor Christian Hamm, er habe "einen solchen Gewaltausbruch gegen Einsatzkräfte" in seiner Zeit als Leiter der Polizeiinspektion Trier "noch nicht erlebt". "Es hat sich eine Gruppe von Gewalttätern regelrecht zusammengerottet, um die Polizei lediglich aufgrund ihrer Anwesenheit anzugreifen und zu verletzen."

Nun ermittelt die Polizei wegen des Verdachts auf Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, schweren Landfriedensbruchs und versuchter Gefangenenbefreiung.

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GdP: "Angriff auf unser Gemeinwesen und den Rechtsstaat"

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Rheinland-Pfalz zeigte sich erschüttert nach den Vorkommnissen - und zog den Vergleich zu den Berliner Silvesterkrawallen. "Gruppenbezogene Gewalt ist kein Einzelphänomen, wir haben das zuletzt an Silvester erlebt, sehen es oft bei Fußballspielen und werden es auch wieder bei anderen Feierlichkeiten erleben müssen", so die  stellvertretene GdP-Landeschefin Stefanie Loth in Mainz. "Dieser Angriff ist auch ein Angriff auf unser Gemeinwesen und den Rechtsstaat und dieser präsentiert sich insgesamt eher schwach."

Auch der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) zeigte sich schockiert. "Die Brutalität und Enthemmtheit der Attacken in Trier macht fassungslos und wütend." Die Täter sollten "die ganze Härte des Gesetzes spüren", so Ebling weiter.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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