Anzeige
News-Ticker

Angriffe auf Israel: Hamas reklamiert Terroranschlag in Tel Aviv für sich

  • News-Ticker
  • Aktualisiert: 02.10.2024
  • 20:29 Uhr

Der Iran hat dutzende Raketen auf Israel geschossen. Israels Regierungschef Netanjahu hat Vergeltung angekündigt. Diese könnte massiv ausfallen. Alle wichtigen News und Infos hier im Überblick.

Anzeige
 

Libanon: 1,2 Millionen Vertriebene nach Angriffen Israels

Die Zahl der Vertriebenen im Libanon infolge der massiven israelischen Angriffe ist nach Regierungsangaben auf rund 1,2 Millionen angestiegen. Rund 160.000 Menschen davon sind nach Aussagen des Leiters des Notfallausschusses der Regierung, Nasser Yassin, in Notunterkünften untergekommen. Die anderen seien zu Freunden, Verwandten, in Hotels oder in eigene Häuser in anderen Gegenden gezogen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur NNA.

Nach Angaben der Regierung überquerten seit Beginn der intensiven israelischen Angriffe auf Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah vergangene Woche fast 300.000 Menschen die Grenze nach Syrien. Erklärtes Ziel Israels ist es, die Hisbollah, die seit Monaten täglich Raketen auf Israel schießt, von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60.000 evakuierte Israelis im Norden des Landes in ihre Häuser zurückkehren können.

 

Israel: 140 Raketen auf Norden des Landes abgeschossen

Der Norden Israels ist nach Angaben der israelischen Armee mit rund 140 Raketen aus dem Libanon angegriffen worden. Rund 40 Geschosse seien gegen Mittag auf die Gegend um die Stadt Safed, 70 Raketen auf Ortschaften in Westgaliläa nördlich der Hafenstadt Haifa und 30 weitere auf Orte des Oberen Galiläa direkt an der Grenze gerichtet gewesen. In Westgaliläa sei eine Person durch Glassplitter leicht verletzt worden.

Ein Teil der Geschosse sei von der Raketenabwehr abgefangen worden, andere Geschosse seien in offenem Gelände eingeschlagen. Über weitere Opfer oder Schäden wurde zunächst nichts mitgeteilt.

Erklärtes Ziel Israels ist es, die Schiitenmiliz Hisbollah von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60.000 evakuierte Israelis in ihre Häuser zurückkehren können.

 

Hamas reklamiert Terroranschlag in Tel Aviv für sich

Die islamistische Hamas hat den Terroranschlag von Dienstagabend in Tel Aviv mit sieben Toten und 17 Verletzten für sich reklamiert. In einer Erklärung teilte die Terrororganisation mit, die beiden Täter aus der Stadt Hebron im israelisch besetzten Westjordanland seien ihre Mitglieder gewesen. Zugleich drohte die Hamas weitere Terroranschläge an.

Die beiden Männer, die erschossen wurden, hatten ihre Opfer in einer Stadtbahn und an einer Haltestelle in Jaffa, dem arabisch geprägten Stadtteil der Küstenmetropole, umgebracht. Einer von ihnen hatte ein Schnellfeuergewehr, der andere ein Messer. Bei den Opfern handelte es sich den Angaben zufolge um Fahrgäste der Bahn und Passanten.

 

Biden lehnt Angriff auf iranische Atomanlagen ab

US-Präsident Joe Biden hat sich nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel gegen eine Attacke auf iranische Atomanlagen ausgesprochen. "Die Antwort ist nein", sagte Biden auf die entsprechende Frage eines Reporters vor dem Abflug in den US-Bundesstaat South Carolina. Israel habe aber ein Recht, auf den Angriff zu reagieren. Biden sagte außerdem, dass es weitere Sanktionen geben werde. Biden hatte bereits zuvor dafür geworben, die Reaktion auf den iranischen Raketenangriff gut abzuwägen

Joe Biden, Präsident der USA
Joe Biden, Präsident der USA© Susan Walsh/AP/dpa

Zuvor nahm Biden an einem Gespräch der Gruppe sieben großer demokratischer Industrienationen (G7) teil. In der Schalte sei auch über neue Sanktionen gesprochen worden, teilte das Weiße Haus mit. Man arbeite an einem gemeinsamen Statement. "Präsident Biden brachte die volle Solidarität und Unterstützung der Vereinigten Staaten für Israel und sein Volk zum Ausdruck und bekräftigte das eiserne Engagement der Vereinigten Staaten für die Sicherheit Israels."

 

G7 verurteilen iranischen Angriff auf Israel

Die Staats- und Regierungschefs der sieben großen westlichen Industrienationen (G7) haben den iranischen Angriff auf Israel entschieden verurteilt. Sie zeigten sich besorgt über die Eskalation und bekräftigten, dass ein Konflikt in der gesamten Region in niemandes Interesse liege, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung nach einer Videokonferenz. Sie betonten zudem, dass eine diplomatische Lösung noch immer möglich sei und sie sich gemeinsam für einen Abbau der Spannungen in Nahost einsetzen wollten.

 

Hisbollah führt Journalisten durch zerstörte Viertel

Die Hisbollah hat sich bei einer Pressetour in den schwer von israelischen Luftschlägen getroffenen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut weiter kampfbereit gezeigt. Trotz der gravierenden Angriffe des israelischen Militärs und des Todes des Generalsekretärs Hassan Nasrallah sei der Widerstand intakt, sagte der Leiter des Pressebüros der Miliz vor Dutzenden lokalen und ausländischen Reportern.

Dutzende Gebäude wurden in dem Gebiet dem Erdboden gleich gemacht. Auf den Straßen herrschte Verwüstung. Auf den Trümmern eines zerstörten Gebäudes war ein großes Bild des getöteten Hisbollah-Chefs zu sehen. Zu lesen waren die Worte: "Wir sind noch immer hier."

Das wird unseren Kampf verstärken.

Ein Anwohner Beiruts

Ein schwarz gekleideter Anwohner sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wenn sie denken, dass sie uns auf diese Weise fertigmachen können, irren sie sich. Das wird unseren Kampf verstärken."

 

Iran will rechtlich gegen proisraelische Kampagnen vorgehen

Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) wollen gegen proisraelische Kampagnen im Land vorgehen. "Die Bürger werden dringend gebeten, jegliche Unterstützungskampagnen für Israel in sozialen Medien umgehend zu melden", gab die Geheimdienstabteilung der IRGC in einer Presseerklärung bekannt. Derartige Kampagnen seien ein "Verbrechen" und den "Tätern" drohten harsche rechtliche Konsequenzen, so die IRGC laut Nachrichtenagentur Isna.

Hintergrund der IRGC-Drohungen ist zunehmende Unterstützung seitens iranischer Regimegegner für den Erzfeind Israel. Diese drücken die Hoffnung aus, dass es nach den iranischen Raketenangriffen auf Israel am Dienstagabend mit Hilfe einer israelischen Militäroffensive gegen den Iran zu einem von der Mehrheit des Volkes gewünschten Regimewechsel in der Islamischen Republik kommt.

 

Drei Tote nach mutmaßlich israelischem Angriff in Syrien

Bei einem Angriff auf Syriens Hauptstadt Damaskus sind nach syrischen Angaben drei Menschen getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, ein israelischer Angriff habe ein Wohngebäude getroffen. Außerdem seien drei Menschen verletzt worden. Das israelische Militär hat sich, wie in solchen Fällen üblich, nicht zu Auslandseinsätzen geäußert.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte den Angriff und meldete zunächst mindestens zwei Tote. Das dreistöckige Gebäude sei der Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien zufolge von Mitgliedern der proiranischen Hisbollah und der iranischen Revolutionsgarden genutzt worden.

 

Bundesregierung holt erneut per Flugzeug Deutsche aus Beirut

Die Bundeswehr hat vor dem Hintergrund anhaltender Angriffe Israels auf die libanesische Hisbollah-Miliz weitere 130 deutsche Staatsangehörige über den Flughafen der Hauptstadt Beirut nach Deutschland ausfliegen lassen. Die besonders gefährdeten Deutschen seien im Rahmen einer sogenannten diplomatischen Abholung von einem Airbus A330 der multinationalen Lufttransporteinheit MMU (Multinational Multi Role Tanker Transport Unit) abgeholt worden, teilten das Auswärtige Amt und Verteidigungsministerium in Berlin mit. Zuerst hatte der "Spiegel" über den Flug berichtet.

Pro-iranische Hisbollah-Anhänger schwenken Fahnen, während sie auf den Trümmern der zerstörten Gebäude stehen, die bei einem israelischen Luftangriff auf einen südlichen Vorort von Beirut zerstört wurden.
Pro-iranische Hisbollah-Anhänger schwenken Fahnen, während sie auf den Trümmern der zerstörten Gebäude stehen, die bei einem israelischen Luftangriff auf einen südlichen Vorort von Beirut zerstört wurden.© Marwan Naamani/dpa

Von den zur Verfügung gestellten insgesamt 215 Plätzen des Flugzeuges waren 130 in Anspruch genommen worden. Das Flugzeug sollte laut Ankündigung des Flughafens Beirut am Abend in Frankfurt am Main landen. Bisher seien mit Bundeswehrmaschinen insgesamt 241 Personen aus dem Libanon ausgeflogen worden, heißt es in der Mitteilung der Ministerien. Je nach Bedarf und Lageentwicklung würden weitere Flüge vorbereitet.

 

Acht israelische Soldaten im Libanon getötet

Bei Kämpfen mit der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon sind insgesamt acht israelische Soldaten getötet worden. Weitere sieben Soldaten seien zum Teil schwer verwundet worden, teilte die Armee weiter mit. Es habe sich um zwei verschiedene Gefechte gehandelt. Die Armee hatte zuvor zunächst nur von einem getöteten Soldaten berichtet.

Die Hisbollah-Miliz zerstörte nach eigenen Angaben drei israelische Kampfpanzer, die auf den libanesischen Ort Marun al-Ras vorgerückt seien. Dafür gab es aus Israel zunächst keine Bestätigung. Die Angaben beider Seiten ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

 

Jubel in Deutschland über Iran-Angriff: Faeser und Özdemir bestürzt

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich bestürzt gezeigt über Jubelszenen in Deutschland nach dem Raketenangriff des Irans auf Israel. Dies mache sie betroffen und wütend, sagte die SPD-Politikerin in Berlin. Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin-Wedding war am Dienstagabend Jubel ausgebrochen. Faeser sagte, auch in Bonn habe es am Abend Spontankundgebungen gegeben.

Die Situation im Nahen Osten bezeichnete Faeser als brandgefährlich, die Raketenangriffe des Irans seien durch nichts zu rechtfertigen. Sie habe sich noch am Abend mit den Präsidenten der Sicherheitsbehörden in Deutschland beraten. "Die Bedrohungslage durch islamistische, antisemitische und israelfeindliche Taten ist hoch." Sie sprach von einer "Emotionalisierung und Radikalisierung von Personen in der islamistischen Szene".

Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) verurteilte die Jubelszenen in Berlin. "Diejenigen, die da demonstrieren, würden es keinen Tag im Iran aushalten", sagte er dem Sender Welt TV. Die Menschen im Iran, mehrheitlich Muslime, wünschten sich Demokratie, westliche Werte und Menschenrechte. "Sie wollen wie Menschen leben und nicht unter einer barbarischen Diktatur."

Faeser erinnerte daran, dass jede Betätigung für die Terrororganisationen Hamas und Hisbollah in Deutschland verboten ist. "Jede Unterstützung ist damit eine Straftat. Propaganda für diese Terroristen kann konsequent verfolgt werden. Hier braucht es auch aus meiner Sicht glasklare Stoppzeichen." Das gelte auf der Straße wie auch im Internet, weshalb sich die Behörden um die rasche Löschung islamistischer Terrorpropaganda bemühten.

 

Bundesregierung reagiert auf Iran-Angriff

Deutschland hat als Konsequenz aus Irans Angriff auf Israel den iranischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt. Da der Botschafter nicht in der Stadt gewesen sei, habe man dem Geschäftsträger der Botschaft deutlich gemacht, dass die Bundesregierung den Angriff auf das Allerschärfste verurteile und der Angriff durch nichts zu rechtfertigen sei, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA) in Berlin. Zugleich habe man den Iran aufgerufen, weitere Angriffe auch über seine Verbündeten zu unterlassen. Die Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel.

Zu Frage nach weiteren Sanktionen gegen den Iran sagte der Sprecher, man schaue sich nun "einen ganzen Instrumentenkasten an Maßnahmen" gemeinsam mit den europäischen und internationalen Partnern an. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit soll es im Laufe des Tages eine G7-Schalte auf Ebene der Staats- und Regierungschefs geben. Zu den G7-Ländern der wirtschaftsstarken Demokratien gehören neben Deutschland Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada, die USA und Japan. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wird sich nach Angaben des AA-Sprechers am Nachmittag mit ihren Kollegen aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Italien abstimmen.

 

Israel erklärt UN-Generalsekretär zur "unerwünschten Person"

Israel hat UN-Generalsekretär António Guterres zur "unerwünschten Person" erklärt. "Jeder, der den Iran für seinen heimtückischen Angriff auf Israel nicht eindeutig zu verurteilen imstande ist, (...) verdient es nicht, seinen Fuß auf israelischen Boden zu setzen", schrieb der israelische Außenminister Israel Katz auf der Plattform X.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Guterres habe auch das Massaker der Hamas am 7. Oktober des Vorjahres im Süden Israels nicht verurteilt und keine Bemühungen unternommen, um die Hamas zur Terrororganisation zu erklären, behauptete Katz. Die Erklärung zur "unerwünschten Person" durch ein Land bedeutet, dass die betreffende Person nicht in dieses Land einreisen kann.

 
Kremlsprecher Peskow (Bild) warnt vor einem Flächenbrand im Nahen Osten.
Kremlsprecher Peskow (Bild) warnt vor einem Flächenbrand im Nahen Osten.© Vyacheslav Prokofyev/Sputnik Kremlin Pool via AP/dpa

Kreml verurteilt Gewalt gegen Zivilisten im Nahen Osten

Russland hat die Konfliktparteien im Nahen Osten zur Zurückhaltung aufgerufen und Angriffe auf die Zivilbevölkerung kritisiert. "Natürlich verurteilen wir alle Handlungen, die zum Tod von Zivilisten führen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Direkte Kritik an dem mit Russland verbündeten Iran wegen dessen Raketenangriffs auf Israel am Dienstagabend übte Peskow nicht.

Aus dem Kreml, der selbst einen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine führt, hieß es angesichts der Eskalation in Nahost, die Lage dort entwickle sich "nach dem alarmierendsten Szenario." Peskow sagte weiter: "Wir haben unsere Kontakte bei allen Seiten in diesem Konflikt, wir setzen unsere Kontakte fort und rufen alle Seiten zur Zurückhaltung auf."

 

Zwei der stärksten Armeen im Nahen Osten stehen sich gegenüber

Die Islamische Republik Iran verfügt mit mehr als 600.000 aktiven Soldaten und rund 350.000 Reservisten über eine der größten Armeen im Nahen Osten. In den letzten Jahrzehnten hat das Land erheblich in sein Raketen- und Drohnenarsenal investiert. Beim Angriff auf Israel kamen erstmals auch Hyperschallraketen zum Einsatz, die Israel in nur wenigen Minuten erreichen können. Die Standorte der Raketensilos und Drohnenbasen sind geheim, sollen aber teils tief unter der Erde oder in Gebirgsregionen geschützt sein.

Der größte Schwachpunkt ist Irans Luftwaffe. Die Flotte gilt als stark veraltet, und ihre Modernisierung stockt aufgrund der internationalen Sanktionen. Viele Flugzeuge und Hubschrauber stammen noch aus der Zeit vor der Islamischen Revolution 1979, als das Land enge Beziehungen zu den USA pflegte. Ähnliches gilt für Irans Luftabwehr, die im Falle eines Angriffs Israels modernen Kampfflugzeugen deutlich unterlegen wäre.

Israels militärische Stärke übertrifft die des Irans in vielen Bereichen. Die Luftwaffe gilt als eine der modernsten weltweit, mit fortschrittlichen Kampfjets und Drohnentechnologie. Dank der engen militärischen Partnerschaft mit den USA hat Israel Zugang zu modernsten Waffensystemen. Israels Auslandsgeheimdienst Mossad ist bekannt für seine Spionage- und Sabotageoperationen. Außerdem gilt es als sicher, dass Israel - obwohl es nie offiziell zugegeben wurde - Atomwaffen besitzt.

Secret agent of the Israeli intelligence eavesdropping on conversations, spy and special agent, the Israeli flag of the special services. Hebrew inscription, image of the menorah.
News

Grundpfeiler Israels

Mythos Mossad: So unerbittlich operiert der Auslandsgeheimdienst Israels

Ein kurzer Rückblick auf die ambivalente Geschichte der bisherigen Mossad-Operationen

  • 20.09.2024
  • 17:51 Uhr
 

Scholz warnt vor Flächenbrand

Nach dem iranischen Angriff auf Israel mit fast 200 Raketen warnt Bundeskanzler Olaf Scholz vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten. "Iran riskiert damit, die ganze Region in Brand zu setzen - das gilt es unter allen Umständen zu verhindern", erklärte der SPD-Politiker in Berlin. Nur dank der israelischen Luftverteidigung und den Verbündeten sei es am Dienstagabend (1. Oktober) gelungen, den iranischen Angriff weitgehend abzuwehren.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Scholz forderte, die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon und der Iran selbst müssten ihre Attacken auf Israel unverzüglich einstellen. Gemeinsam mit ihren Partnern werde sich die Bundesregierung weiter dafür einsetzen, eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah zu vermitteln. Dies müsse der Einstieg in die Umsetzung der UN-Sicherheitsresolution 1701 sein, nach der sich die Hisbollah aus dem Grenzgebiet zu Israel zurückziehen muss. "Dies würde den Weg ebnen für eine Rückkehr der Menschen in den Norden Israels und gleichzeitig eine Perspektive eröffnen, die Staatlichkeit Libanons zu konsolidieren."

 

Irans Luftraum gesperrt

In Erwartung eines israelischen Gegenangriffs hat der Iran die Sperrung seines Luftraums verlängert. Zunächst bis Donnerstagfrüh (3. Oktober) um 5 Uhr (Ortszeit) seien zur Gewährleistung der Flugsicherheit alle Verbindungen gestrichen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf einen Sprecher der Luftfahrtbehörde.

 

Blinken: Irans Angriff auf Israel "völlig inakzeptabel"

US-Außenminister Antony Blinken hat den iranischen Raketenangriff auf Israel als "völlig inakzeptabel" bezeichnet. Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Monaten habe der Iran einen direkten Angriff auf Israel unternommen. "Die ganze Welt sollte dies verurteilen", sagte er am Mittwoch (2. Oktober) vor einem Treffen mit seinem indischen Amtskollegen Subrahmanyam Jaishankar in Washington.

Israel habe den Angriff mit aktiver Unterstützung der USA und anderer Verbündeter erfolgreich abgewehrt. "Wir haben einmal mehr unseren Einsatz für die Verteidigung Israels unter Beweis gestellt", sagte Blinken weiter. Die US-Regierung werde weiterhin in engem Kontakt mit Israel und anderen Partnern in der Region bleiben.

 
Der iranische Chefdiplomat Araghchi kündigte für den Fall israelischer Vergeltungsmaßnahmen eine "noch härtere" Antwort an.
Der iranische Chefdiplomat Araghchi kündigte für den Fall israelischer Vergeltungsmaßnahmen eine "noch härtere" Antwort an.© Frank Franklin II/AP/dpa

Irans Außenminister telefoniert mit europäischen Kollegen

Irans Außenminister Abbas Araghchi hat unmittelbar nach dem Raketenangriff seines Landes auf Israel mit europäischen Kolleg:innen telefoniert. Gespräche führte er unter anderem mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Kollegen in Großbritannien, Frankreich sowie weiteren Ländern, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete.

Die Raketenoperation sei nun abgeschlossen, sagte Araghchi laut Irna. "Aber sollte das zionistische Regime (Israel) Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, wird unsere Antwort noch härter ausfallen", erklärte der Minister. Die Islamische Republik Iran strebe keine Eskalation an, fürchte aber auch keinen Krieg, fügte er hinzu.

 
Eine mobile israelische Artillerieeinheit feuert eine Granate aus dem Norden Israels in Richtung Libanon.
Eine mobile israelische Artillerieeinheit feuert eine Granate aus dem Norden Israels in Richtung Libanon. © Baz Ratner/AP/dpa

Bericht: Israel plant massive Vergeltungsmaßnahme

Israel wird einem Medienbericht zufolge auf den iranischen Raketenangriff mit einer "erheblichen Vergeltungsmaßnahme" innerhalb der kommenden Tage reagieren. Ziel könnten Ölanlagen im Iran und andere strategische Standorte sein, meldete das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf israelische Behördenvertreter.

 

Netanjahu: Iran wird für Angriffe bezahlen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat nach dem iranischen Angriff Vergeltung angekündigt.

"Der Iran hat heute Abend einen großen Fehler gemacht - und er wird dafür bezahlen", sagte Netanjahu dem israelischen Sicherheitskabinett nach Angaben seines Büros. Irans Angriff sei gescheitert.

Er erneuerte seine Drohung, keinen Angriff auf sein Land unbeantwortet zu lassen:

Wer immer uns angreift, den werden wir angreifen.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu

 

Iran warnt Israel vor Vergeltung und droht mit weiteren Angriffen

Im Falle einer Vergeltungsmaßnahme nach seinem Raketenangriff, hat der Iran Israel gedroht. "In diesem Fall wird unsere Antwort stärker und kräftiger ausfallen", schrieb der iranische Außenminister Abbas Araghchi auf der Plattform X. "Unsere Aktion ist abgeschlossen, es sei denn, das israelische Regime beschließt, zu weiteren Vergeltungsmaßnahmen aufzurufen."

Sein Land habe mit dem Angriff vom Dienstagabend Selbstverteidigung gemäß der UN-Charta ausgeübt und ausschließlich Militär- und Sicherheitseinrichtungen angegriffen, "die für den Völkermord in #Gaza und im #Libanon verantwortlich sind". Der Iran habe dies getan, "nachdem wir fast zwei Monate lang enorme Zurückhaltung geübt haben, um Raum für eine Waffenruhe in Gaza zu schaffen". Die Unterstützer Israels hätten jetzt eine größere Verantwortung, "die Kriegstreiber in Tel Aviv zu zügeln, anstatt sich an deren Wahnsinn zu beteiligen".

 

Israel führt erneut Angriffe auf Hisbollah-Stellungen in Beirut durch

Nach dem iranischen Raketenangriff hat Israel im Kampf gegen die Hisbollah-Miliz erneut die libanesische Hauptstadt Beirut angegriffen. Wie die Armee am frühen Mittwochmorgen mitteilte, attackierte die Armee "terroristische Ziele in Beirut". Zunächst wurden keine Details genannt. Zuvor hatte Israel kraftvolle Angriffe im Nahen Osten angekündigt. Die iranischen Raketenangriffe hätten keine Auswirkungen auf die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe, hieß es.

 

Israel kündigt mächtige Angriffe im Nahen Osten an

Israel hat nach dem iranischen Raketenangriff weitere Angriffe im Nahen Osten angekündigt. "Die Luftwaffe ist nach wie vor voll einsatzfähig und wird heute Abend im Nahen Osten weiterhin mit voller Kraft zuschlagen, so wie sie es im vergangenen Jahr getan hat", sagte Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht zum Mittwoch (2. Oktober). Die iranischen Raketenangriffe hätten keine Auswirkungen auf die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe.

Er sagte weiter, die israelischen und US-Verteidigungssysteme hätten effektiv funktioniert. Es habe eine enge Zusammenarbeit beim Aufspüren und Abfangen geben. Zwei hochrangige Kommandeure der Hisbollah seien am Dienstag (1. Oktober) ausgeschaltet worden. "Diese beiden Treffer sind ein schwerer Schlag für die Moral der Organisation." Israel werde die Hisbollah-Kommandeure und jeden, der die Bürger des Staates Israel bedrohe, weiter verfolgen.

Hagari betonte, der Iran habe "eine schwerwiegende Tat" begangen, die den Nahen Osten in Richtung Eskalation treibe. "Wir werden zu dem Zeitpunkt und an dem Ort handeln, den wir bestimmen, und zwar in Übereinstimmung mit den Anweisungen der politischen Ebene. Diese Ereignisse werden Konsequenzen nach sich ziehen."

 

EU verurteilt Irans Angriff auf Israel

Die Europäische Union verurteilt den Angriff Irans auf Israel. "Der gefährliche Kreislauf von Angriffen und Vergeltungsmaßnahmen droht, außer Kontrolle zu geraten", schrieb der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell auf der Plattform X.

Der gefährliche Kreislauf von Angriffen und Vergeltungsmaßnahmen droht, außer Kontrolle zu geraten.

EU-Außenbeauftragter Josep Borrell

Ein sofortiger Waffenstillstand in der gesamten Region sei erforderlich. Ähnlich äußerte sich EU-Ratspräsident Charles Michel. "Die EU ist bereit, die Bemühungen um eine Deeskalation und den Schutz der Zivilbevölkerung zu unterstützen", teilte der Belgier auf X mit.

 

Iran greift Israel mit fast 200 Raketen an

Der Iran hat Israel mit zahlreichen Raketen angegriffen. Rund 180 Geschosse wurden nach ersten Schätzungen der israelischen Armee am Dienstagabend abgefeuert. Die meisten seien von Israel und einer von den USA geführten Verteidigungskoalition abgefangen worden, hieß es vom israelischen Militär. Ein Todesopfer gab es im Westjordanland und zwei Verletzte in Tel Aviv.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte Vergeltung an. "Der Iran hat heute Abend einen großen Fehler gemacht – und er wird dafür bezahlen", sagte Netanjahu dem israelischen Sicherheitskabinett nach Angaben seines Büros. Irans Angriff sei gescheitert.

 

Pentagon warnt Iran vor weiteren Angriffen auf Israel

Das Pentagon hat den Iran vor weiteren Angriffen gegen Israel gewarnt. Sollte sich der Iran für einen weiteren Angriff entscheiden, werden man aber darauf vorbereitet sein und entsprechend reagieren, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. "Wir hoffen natürlich, dass sie das nicht tun, aber wir müssen natürlich auf diese Möglichkeit vorbereitet sein." Der Iran sei "zweifellos weiterhin in der Lage" dazu. Zu der Art und Weise möglicher Konsequenzen auf den aktuellen Angriff wollte sich Ryder auf mehrfache Nachfrage nicht äußern. Ob andere Länder außer Israel und den USA an der Abwehr beteiligt gewesen seien, beantworte Ryder ebenfalls nicht.

"Ersten Berichten zufolge war Israel in der Lage, die meisten der ankommenden Raketen abzufangen, und es gab nur minimale Schäden am Boden", sagte Ryder weiter. Er verwies für detaillierte Informationen an Israel. "Aber die erste Einschätzung ist, dass Israel in der Lage war, sich erfolgreich zu verteidigen, natürlich mit der Unterstützung der USA." In der Region stationierte US-Zerstörer hätten Abfangraketen abgefeuert. Der Iran habe das Ziel gehabt, Zerstörung zu verursachen.

Vom Ausmaß her sei der Angriff mit Blick auf die ballistischen Raketen "wahrscheinlich doppelt so groß" gewesen wie der Angriff im April, sagte Ryder weiter. Im April hatten Irans Revolutionsgarden (IRGC) zum ersten Mal in der Geschichte des Landes einen direkten Angriff auf Israel ausgeführt mit mehr als 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper. Der Angriff wurde erfolgreich abgewehrt.

 

Ägypten: Luftraum ist sicher und Flugverkehr läuft normal

Nach dem iranischen Angriff auf Israel ist der Luftraum in dessen Nachbarland Ägypten nach dortigen Angaben sicher. Der Flugverkehr laufe normal, teilte das Ministerium für zivile Luftfahrt in Kairo mit. Wegen der Schließung des Luftraums in Jordanien sei eine Maschine von Kairo auf dem Weg nach Amman umgekehrt. Reisende auf dem Weg nach Jordanien sowie nach Bagdad und Erbil im Irak seien zudem aufgerufen worden, den Status ihrer Flüge zu prüfen.

Wegen des iranischen Angriffs wurde der Luftraum in Jordanien wie auch im Irak vorübergehend gesperrt. Im Irak nannte Transportminister Rasak Muhaibis al-Saadaui "regionale Spannungen" als Grund für den Schritt. An-, ab- und durchfliegende Flugzeuge seien deshalb "schrittweise aus dem irakischen Luftraum evakuiert" worden. Mit der Maßnahme solle die Sicherheit der Reisenden gewährleistet werden.

Auch im Libanon wurden der Luftraum vorübergehend für zwei Stunden geschlossen.

 

Irans Religionsführer droht Israel

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat Israel nach der Raketenattacke gedroht. "Die Schläge der Widerstandsfront auf den erschöpften und dem Untergang geweihten Körper des zionistischen Regimes (Israel) werden, mit göttlicher Hilfe und Kraft, noch heftiger werden", schrieb das Staatsoberhaupt (85) auf der Plattform X. Chamenei hat in allen strategischen Belangen das letzte Wort im Iran.

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei
Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei© Vahid Salemi/AP/dpa

Zur sogenannten Widerstandsachse gehören Milizen im Nahen Osten, unter ihnen etwa die schiitische Hisbollah im Libanon oder die Huthi-Rebellen im Jemen. Auch die islamistische Hamas wird von Teheran unterstützt, um den gemeinsamen Erzfeind Israel zu bekämpfen.

 

Raketen werden über Jordanien abgefangen - zwei Verletzte

Jordaniens Streitkräfte sollen erneut bei der Abwehr des iranischen Raketenangriffs auf Israel geholfen haben. Arabische Medien berichteten, Jordanien habe einige Raketen abgefangen, woraufhin Raketenteile im Land niedergegangen seien. Das Innenministerium erklärte, "mehrere Fragmente von Objekten" seien unter anderem in Amman, in den Orten Balka, Sarka und Madaba in Umgebung der Hauptstadt sowie in Karak weiter südlich niedergegangen. Zwei Menschen seien leicht verletzt worden.

In sozialen Netzwerken verbreiteten sich Videos von brennenden Raketenteilen auf der Straße. Die Behörde für öffentliche Sicherheit rief die Bürger dazu auf, sich den "Resten herunterfallender Objekte" nicht zu nähern und diese den Behörden zu melden. Bei Bränden oder Opfern durch die vom Himmel fallenden Teile solle man den Notruf wählen.

 

USA: Angriff Irans auf Israel "vereitelt und unwirksam"

Die US-Regierung hat den iranischen Raketenangriff auf Israel als "vereitelt und unwirksam" bezeichnet und mit Konsequenzen gedroht. "Uns ist nichts über Schäden an Flugzeugen oder strategischen militärischen Einrichtungen in Israel bekannt", sagte US-Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington. Man habe bereits deutlich gemacht, dass dieser Angriff Konsequenzen haben werde und daran arbeite man nun mit Israel. Es handle sich um eine "bedeutende Eskalation". Kriegsschiffe des US-Militärs hätten dabei geholfen, den Raketenangriff abzuwehren.

In Jericho im Westjordanland gebe es Berichte über den Tod eines palästinensischen Zivilisten. Zum aktuellen Zeitpunkt sei nichts über Todesopfer in Israel bekannt, sagte Sullivan weiter. Man habe nach diesem Vorfall erste Gespräche mit den Israelis geführt, sowohl auf militärischer Ebene als auch zwischen dem Weißen Haus und dem Büro des israelischen Premierministers, erläuterte Sullivan. Diese Gespräche würden in den kommenden Stunden fortgesetzt.

Das US-Außenministerium erklärte auf Nachfrage, es habe zwar Hinweise darauf gegeben, dass ein Angriff bevorstehen könne - auf Basis dessen hätten die USA die israelische Seite gewarnt. Die iranische Regierung habe im Vorfeld des Angriffs aber keine Warnung über diplomatische Kanäle ausgesprochen. Berichte darüber seien "absolut falsch", sagte Sprecher Matthew Miller.

 

Huthi-Miliz lobt iranischen Angriff auf Israel

Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat den iranischen Raketenangriff auf Israel gelobt und parallel neue Angriffe auf die Schifffahrt für sich reklamiert. Israel "abzuschrecken und ihm entgegenzutreten ist der einzige Weg, ihn zu stoppen", sagte Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam. "Wir loben den iranischen Einsatz, der militärische Ziele des Feindes im besetzten Palästina getroffen hat."

Zugleich reklamierte die Miliz im Jemen weitere Angriffe auf die internationale Schifffahrt mit Drohnen und Raketen für sich. Die für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige britische Behörde UKMTO meldete, der unter der Flagge Panamas fahrende Öltanker "Cordelia Moon" sei im Roten Meer mit einem Drohnenboot angegriffen und beschädigt worden. Die Miliz erklärte, sie habe dem Tanker schweren Schaden zugefügt. Sie habe außerdem das Containerschiff "Marthopolis" unter andere mit einer Drohne angegriffen.

 

Irans Präsident verteidigt Raketenangriff

Irans Präsident Massud Peseschkian hat den Raketenangriff auf Israel verteidigt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu solle wissen, dass Iran kein kriegslüsternes Land sei, "aber jeder Bedrohung entschlossen entgegentritt", schrieb Peseschkian auf der Plattform X. "Dies ist nur ein Bruchteil unserer Fähigkeiten. Legen Sie sich nicht mit Iran an", warnte der Präsident.

 

Iran: Hyperschallraketen bei Angriff eingesetzt

Bei dem Angriff auf Israel sind nach iranischen Angaben auch erstmals Hyperschallraketen zum Einsatz gekommen. Mit der Rakete vom Typ Fatah-1 sei es den Luftstreitkräften der Revolutionsgarden gelungen, die israelische Luftabwehr zu überwinden, berichtete der staatliche Rundfunk. Die Hyperschallrakete wurde vor 15 Monaten vorgestellt.

Irans Revolutionsgarden hatten nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es. Im Zentrum und anderen Orten Israels waren laut Armee einige Geschosse eingeschlagen. Zum Typ der Raketen machte die Armee keine Angaben.

 

Irans Raketen fliegen über Jordanien - Luftraum geschlossen

Jordaniens Streitkräfte haben die Menschen im Land vor dem Raketenangriff aus dem Iran auf Israel gewarnt. Bürger sollten zu Hause bleiben, um ihre eigene Sicherheit und die ihrer Familien zu gewährleisten, hieß es in einer Mitteilung des jordanischen Militärs. Dieses würde das Land gegen jegliche Bedrohung verteidigen, die die Sicherheit Jordaniens gefährden könne. Die Behörde für zivile Luftfahrt kündigte an, der Luftraum über Jordanien werde vorübergehend geschlossen.

 

Jubel in Beirut nach Irans Angriff auf Israel

Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel ist in der libanesischen Hauptstadt Beirut teils Jubel ausgebrochen. Aus dem Vorort Haret Hreik, in dem Israel den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet hatte, waren Freudenschüsse zu hören, wie Augenzeugen berichteten.

Ein Kleriker ballt seine Faust, während er den iranischen Raketenschlag gegen Israel bei einer anti-israelischen Versammlung auf dem Felestin (Palästina) Platz feiert.
Ein Kleriker ballt seine Faust, während er den iranischen Raketenschlag gegen Israel bei einer anti-israelischen Versammlung auf dem Felestin (Palästina) Platz feiert.© Vahid Salemi/AP/dpa

Klatschen und Jubel waren im Zentrum von Beirut zu hören, wo derzeit unzählige Familien auf der Straße und öffentlichen Plätzen ausharren, die durch Israels Angriffen im Land vertrieben wurden. Einige klatschten und riefen, dieser Angriff gelte dem getöteten Nasrallah. "Wir sind überglücklich", sagte ein Mann laut Augenzeugen.«Diese Mörder sollten spüren, was wir spüren.» Teils wurde auch Feuerwerk gezündet.

 

Baerbock: Iran muss Angriff auf Israel sofort einstellen

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich entsetzt über den iranischen Raketenangriff auf Israel gezeigt. Sie schrieb am Abend auf X: "Den laufenden Angriff verurteile ich auf das Allerschärfste. Wir haben Iran vor dieser gefährlichen Eskalation eindringlich gewarnt."

Den laufenden Angriff verurteile ich auf das Allerschärfste.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne)

Iran müsse den Angriff sofort einstellen, so Baerbock. "Er führt die Region weiter an den Abgrund." Irans Revolutionsgarden hatten nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es im Staatsfernsehen.

 

Iran stoppt Flugverkehr in Teheran

Nach dem Raketenangriff auf Israel hat der Iran den Luftraum über Teheran gesperrt. Flüge am Hauptstadtflughafen seien zunächst gestrichen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Isna am Abend unter Berufung auf den Geschäftsführer des Airports.

Irans Revolutionsgarden hatten nach eigenen Angaben am Dienstagabend Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es. Laut israelischer Armee schlugen im Zentrum und anderen Orten Israels einige Geschosse ein. Armeesprecher Daniel Hagari warnte, dass der Angriff Konsequenzen haben werde. Dafür gebe es Pläne.

 

Nach Angriff auf Israel: Menschen dürfen Bunker verlassen

Die israelische Armee hat nach dem Raketenangriff aus dem Iran Entwarnung gegeben. Menschen überall in Israel dürften Schutzräume verlassen, teilte das Militär mit. Ein Sprecher sagte zudem, man habe aktuell auch keine Hinweise auf weitere Bedrohungen aus dem Iran.

Im Zentrum und anderen Orten Israels waren laut Armee einige Geschosse eingeschlagen. "Dieser Angriff wird Konsequenzen haben", warnte Armeesprecher Daniel Hagari. Dafür gebe es Pläne. Weitere Details nannte er nicht.

 

Biden weist US-Militär zum Abschuss iranischer Raketen an

US-Präsident Joe Biden hat das US-Militär angewiesen, auf Israel gerichtete iranische Raketen abzuschießen. Biden und seine Vize-Präsidentin Kamala Harris würden von seinem Krisenstab im Situation Room über die Lage informiert, teilte das Weiße Haus mit.

 

Pentagon: USA gerüstet, um Partner gegen Iran zu verteidigen

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat Israel angesichts der Bedrohung durch den Iran die Unterstützung Washingtons zugesagt. Die Vereinigten Staaten seien gut gerüstet, um US-Personal, Verbündete und Partner zu verteidigen, versicherte Austin seinem israelischen Kollegen Joav Galant nach Angaben des Pentagon bereits vor Beginn des iranischen Angriffs auf Israel.

Die USA hätten in den vergangenen Tagen ihre Streitkräftebereitschaft erhöht und würden weiterhin "erhebliche militärische Kapazitäten in der Region" unterhalten, so das US-Außenministerium weiter. Die US-Regierung sei entschlossen sind, "jeden Akteur daran zu hindern, die Spannungen auszunutzen oder den Konflikt in der Region" auszuweiten.

 

Israelische Armee: Vorerst in Bunkern bleiben

Die israelischen Streitkräfte bitten die Bevölkerung, wegen des andauernden Raketenangriffs aus dem Iran vorerst in Schutzräumen und Bunkern zu bleiben. "Der iranische Angriff geht weiter. Sie werden gebeten, sich bis auf weiteres in einem geschützten Bereich aufzuhalten. Die Explosionen, die Sie hören, stammen von abgefangenen oder heruntergefallenen Projektilen", schrieb das Militär am Abend auf der Plattform X. Das Luftabwehrsystem identifiziere und fange Raketen ab.

 

Iran: Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert

Irans Revolutionsgarden haben nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es im Staatsfernsehen.

 

Nach Angriff des Irans klagt Trump über fehlende Führung in USA

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat der US-Regierung von Präsident Joe Biden wegen des iranischen Raketenangriffs auf Israel schwere Vorwürfe gemacht. "Die Welt steht in Flammen und gerät außer Kontrolle. Wir haben keine Führung, niemanden, der das Land leitet", teilte er mit. Der Demokrat Biden sei ein nicht existierender Präsident und Kamala Harris eine abwesende Vizepräsidentin, die mit dem Sammeln von Wahlkampfspenden beschäftigt sei. "Niemand hat das Sagen, und es ist nicht einmal klar, wer verwirrter ist: Biden oder Kamala." Trump tritt bei der Präsidentenwahl am 5. November gegen Harris an.

 

Israelische Armee: Iran feuert Raketen auf Israel

Der Iran hat nach Angaben der israelischen Armee einen Raketenangriff auf Israel gestartet. Dies teilten die Streitkräfte auf der Online-Plattform X mit. Eine Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur berichtete, in Tel Aviv seien starke Explosionen zu hören.

Mehr News und Videos
Chronische Schmerzen im Bewegungsapparat: Bundesbürger haben es häufig im Rücken

Chronische Schmerzen im Bewegungsapparat: Bundesbürger haben es häufig im Rücken

  • Video
  • 01:38 Min
  • Ab 12