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Ausbau der deutschen Raketenabwehr

Arrow 3: Deutschland unterzeichnet Kauf israelischer Raketenabwehr 

  • Veröffentlicht: 28.09.2023
  • 14:27 Uhr
  • Stefan Kendzia
Deutschland und Israel unterzeichnen Absichtserklärung über den Kauf des Raketenabwehrsystems Arrow 3. Der Deal ist eine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg.
Deutschland und Israel unterzeichnen Absichtserklärung über den Kauf des Raketenabwehrsystems Arrow 3. Der Deal ist eine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg.-/ISRAELI MINISTRY OF DEFENSE/dpa

Der russische Angriffskrieg wirkt sich weltweit aus. Auch verteidigungstechnisch. Deutschland hat sich nun für den Ausbau seiner Raketenabwehr entschieden und eine erste Vereinbarung mit Israel unterschrieben: Die Ära des Flugabwehrsystems Arrow 3 wird eingeläutet.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland will einen wichtigen Schritt im Ausbau seiner Raketenabwehr gehen und hat sich für das Raketensystem Arrow 3 entschieden.

  • Das israelisch-US-amerikanische Raketenabwehrsystem schließt eine Lücke in der deutschen Luftverteidigung.

  • Mit einem Volumen von rund vier Milliarden Euro ist Arrow 3 der größte Rüstungsdeal in der Geschichte Israels.

Israel und Deutschland haben eine Absichtserklärung unterschrieben und sind somit einen großen Schritt weiter in Sachen Arrow 3. Mit der Unterschrift zeigen beide Länder die Bereitschaft für den Produktionsbeginn des israelischen Raketenabwehrsystems.

Im Video: Deutschland bekommt Arrow 3 aus Israel - das kann das Flugabwehrsystem

Deutschland bekommt Arrow 3 aus Israel: Das kann das Flugabwehrsystem

Arrow 3 soll in Deutschland zu einem Pfeiler des NATO-Schutzschildes werden

Sollte es zu einem möglichen Angriff kommen - durch wen auch immer - wird es in Zukunft für Deutschland und auch für die NATO-Verbündeten sicherer. Denn das israelische Raketenabwehrsystem Arrow 3 schließt eine Lücke in der deutschen Luftverteidigung und soll zu einem Pfeiler des NATO-Schutzschildes werden. Großes Plus: Wie "Tagesschau" berichtet, kann das Abwehrsystem feindliche Lang- und Mittelstreckenraketen in der Erdatmosphäre und oberhalb davon durch einen direkten Treffer zerstören. Militärs sprachen bisher laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) von einer "Fähigkeitslücke bei der Bekämpfung ballistischer Flugkörper in der oberen Abfangschicht".

Bereits in zwei Jahren will Deutschland eine erste Einsatzbereitschaft ("Anfangsbefähigung") erreichen und eines von drei Systemen einsatzbereit haben. Bis 2030 soll dann mit der Vollbefähigung der 360 Grad Schutz mit zwei weiteren Systemen geplant sein. Als Standort sei der Luftwaffenstützpunkt Holzdorf vorgesehen.

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Der Deal kann nur durch die Zustimmung der USA realisiert werden - die Amerikaner erteilten im August den Israeli die Erlaubnis, das Abwehrsystem verkaufen zu dürfen, das gemeinsam durch die USA und Israel entwickelt wurde. Übrigens mit einem Volumen von rund vier Milliarden Euro der größte Rüstungsdeal in der Geschichte Israels. Bezahlt werden soll das Abwehrsystem aus dem Topf des 100-Milliarden-Sondervermögens, das aufgrund des Ukraine-Kriegs verabschiedet wurde.

Das Raketenabwehrsystem [...] stellt ein Zeichen unserer besonderen deutsch-israelischen Beziehungen dar

Boris Pistorius, Verteidigungsminister

Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte im August, dass er sich über die US-Zustimmung zu dem Deal freue. "Das Raketenabwehrsystem wurde von Israel und den USA entwickelt, damit stellt das Projekt auch ein Zeichen unserer besonderen deutsch-israelischen Beziehungen dar. Für uns ist dieses Beschaffungsvorhaben essenziell, um zukünftig Deutschland vor ballistischen Raketenangriffen schützen zu können. Darüber hinaus liefern wir einen Beitrag im Rahmen des Nato-Bündnisses. Wir möchten das System in die Nato-Luftverteidigung integrieren. Darüber hinaus unterstützt Deutschland damit auch die Sicherheit unserer Nachbarländer."

Kritik kam lediglich aus Frankreich, das die Unterstützung der europäischen Verteidigungsindustrie bevorzuge. Bis hier allerdings ein funktionierendes europäisches System entwickelt werden könnte, würde es Pistorius zu lange dauern. Es sei wichtig, "dass wir so schnell wie möglich ein Schutzschild über Europa haben" - leider könne die europäische Verteidigungsbranche und auch die französische Industrie nicht alles liefern, was benötigt werde.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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