5. März 2025
Aschermittwoch: Ist das ein Feiertag? Und was bedeutet Fastenzeit?
- Aktualisiert: 04.03.2025
- 17:19 Uhr
- Michael Reimers
Am Aschermittwoch ist die Faschingszeit vorbei. Aber nicht nur das: Es beginnt auch die Fastenzeit und damit die Vorbereitung der Christenheit auf Ostern. Alles Wichtige über Aschermittwoch.
Schluss mit lustig: So lässt sich Aschermittwoch auf den Punkt bringen. Zum einen endet am Aschermittwoch - nach Rosenmontag und Faschingsdienstag - die Karnevalssaison als sogenannte fünfte Jahreszeit, die jedes Jahr neu im November, exakt am 11.11. um 11:11 Uhr, beginnt. Zum anderen beginnt am Aschermittwoch nach christlichem Verständnis die Fastenzeit und damit die Vorbereitung auf Ostern, das wichtigste Fest der Christenheit.
Es handelt sich beim Aschermittwoch immer um den Mittwoch am 46. Tag vor dem Ostersonntag, wodurch das Datum variieren kann. Der frühestmögliche Termin ist der 4. Februar, der spätestmögliche der 10. März. Dieses Jahr ist es am 5. März erst einmal wieder vorbei mit Frohsinn, Tanz und Spaß. Alles Asche also am Aschermittwoch? Tatsächlich, zumindest bei den Katholiken.
Es darf gefastet werden
Zu Beginn der Fastenzeit, am Aschermittwoch, wird in den katholischen Kirchen den Menschen ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gezeichnet. Dazu wird einer dieser Sätze gesprochen: "Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst" oder "Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium". Die Tradition des Aschenkreuzes geht nach Angaben des Erzbistums München und Freising auf das elfte Jahrhundert zurück.
Der Aschermittwoch gehört in Bayern zu den stillen Tagen. "An stillen Tagen sind öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen verboten, die nicht dem ernsten Charakter dieser Tage entsprechen", heißt es beim Innenministerium. Ein gesetzlicher Feiertag ist Aschermittwoch jedoch auch in Bayern nicht, genauso wie im übrigen Deutschland, in Österreich und in der Schweiz, weshalb auch die Geschäfte geöffnet haben.
Aschermittwoch und Fischessen gehören zusammen
Insbesondere Karnevalist:innen treffen sich am Aschermittwoch in Deutschland traditionell zum Fischessen, meldet die "Augsburger Allgemeine". Grund dafür sei, dass Fisch früher günstig zu kaufen war und deswegen als typische Fastenspeise galt. Für Christ:innen sei selbst Alkohol am Aschermittwoch erlaubt – zumindest gebe die Kirche keine Regeln vor. Die Mönche sollen in vergangenen Zeiten sogar eigens ein "Feiertagsbier" gebraut haben.
Neben dem traditionellen Fasten mit dem Verzicht auf Süßigkeiten, Alkohol oder Fleisch widmen sich gläubige Christ:innen ab Aschermittwoch bis Ostern der Besinnung, etwa in Form von Exerzitien, einer Form der geistlichen Übung.
Impulse für die Besinnung via E-Mail
In Franken etwa bieten das katholische Erzbistum Bamberg und der evangelische Kirchenkreis Bayreuth schon seit etlichen Jahren in der Fastenzeit ökumenische Alltagsexerzitien an - inzwischen sogar online mit Teilnehmenden aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Jeden Tag kommt ein Impuls ins E-Mail-Postfach, auf Wunsch stehen geistliche Begleiter:innen für den Austausch per Mail, Telefon oder Videoschalte zur Verfügung.
Das Thema in diesem Jahr heißt: "hoffnungsstark werden", sagt Susanne Grimmer vom Referat Spiritualität des Erzbistums: "Ich glaube, mit dem Thema Hoffnung haben wir einen Punkt getroffen." Es gebe schon viele Rückmeldungen: "Die Menschen sagen, das ist genau das Thema, das wir gerade brauchen." Passend dazu stehe ja das katholische Heilige Jahr auch unter dem Motto "Pilger der Hoffnung".
Alltagsexerzitien bedeute, die geistlichen Übungen in sein ganz normales Alltagsleben zu integrieren, so Grimmer. Die Teilnehmenden nähmen sich bewusst 20 Minuten bis eine halbe Stunde Zeit am Tag - um sich selbst wahrzunehmen, um durchzuatmen und bewusst auf das Osterfest zuzugehen.
Grimmer zufolge machen vor allem Frauen bei den Alltagsexerzitien mit - die Online-Variante biete sich insbesondere für junge Mütter an, die abends nicht in eine Exerzitiengruppe gehen könnten, oder für Frauen, die Angehörige pflegten. Kirchlich seien die Teilnehmenden ganz unterschiedlich gebunden, manche seien aktiv in einer Gemeinde, andere nicht. Sie suchten einfach Orientierung.
"Wir haben in diesem Jahr verstärkt festgestellt, dass Menschen teilnehmen, die oft Schicksalsschläge mitbringen - und die sagen, sie brauchen etwas zum Festhalten." Online sei die Schwelle auch niedriger, sich zu öffnen. Man könne sich "relativ anonymisiert" mit den geistlichen Begleiter:innen austauschen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Augsburger Allgemeine: "Ist Aschermittwoch 2025 ein Feiertag? Warum isst man Fisch statt Fleisch? Alle Infos zu Datum und Bedeutung"