Nach stundenlanger Suche
Autistischer Junge galt als vermisst: Polizei findet Neunjährigen aus Rostock im Zug nach Schwerin
- Aktualisiert: 17.04.2025
- 16:08 Uhr
- dpa
Aufregung in Rostock: Im Osten der Stadt sucht eine Mutter verzweifelt ihr Kind. Das hatte sich losgerissen. Das Brisante: Der Neunjährige ist Autist. Doch dann meldet sich ein Zugbegleiter.
Das Wichtigste in Kürze
Ein vermisster autistischer Junge (9) wurde in einem Zug nach Schwerin gefunden – ein Bahnarbeiter entdeckte ihn nach stundenlanger Suche.
Die Polizei zeigte sich erleichtert, da der Junge zuvor in Rostock weggelaufen war und als ortsunkundig galt.
Ähnliche tragische Fälle in Hessen und Niedersachsen zeigen, wie schwierig die Suche nach autistischen Kindern sein kann.
Ein Bahnarbeiter hat in einem Zug nach Schwerin einen vermissten autistischen Jungen gefunden. Der Neunjährige hatte sich Angaben der Polizei zufolge wenige Stunden zuvor in Rostock von seiner Mutter losgerissen und war weggelaufen.
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"Der Neunjährige ist wieder da. Wir sind sehr erleichtert. Das ist die wichtigste Nachricht heute", sagte eine Polizeisprecherin unmittelbar nach dem Ende der Suche. Die Polizei hatte am Donnerstagmorgen (17. April) in Rostock mit einem größeren Aufgebot nach dem Jungen gesucht, weil er aufgrund des Autismus als absolut ortsunkundig galt.
Ähnliche Fälle in Hessen und Niedersachsen
In den vergangenen Monaten hatte es in Hessen und Niedersachsen ähnliche Fälle gegeben. Vor einem Jahr war der sechsjährige Arian aus seinem Zuhause in Bremervörde verschwunden. Das Ausmaß der Suche war bundesweit einzigartig und individuell auf das Kind mit Autismus ausgerichtet. So brannten Einsatzkräfte Feuerwerk ab, spielten Kinderlieder, hängten Luftballons und Süßigkeiten auf. Doch das Kind blieb verschwunden. Ende Juni entdeckte ein Landwirt beim Mähen einer Wiese Arians Leiche - nur wenige Kilometer von dessen Zuhause entfernt. Hinweise auf ein Fremdverschulden gab es nicht.
Im mittelhessischen Weilburg fehlt dagegen noch immer jede Spur vom vermissten sechsjährigen Pawlos. Der Erstklässler, der nach Polizeiangaben eine "autistische Veranlagung" hat, war Ende März nach einem gemeinsamen Mittagessen aus seiner Förderschule in Weilburg weggelaufen.