Krankheitskeime im Fisch
Beliebt zu Weihnachten: Bundesamt warnt vor Räucherlachs
- Veröffentlicht: 07.12.2024
- 14:10 Uhr
- Joachim Vonderthann
Zu Weihnachten und Silvester wird in Deutschland gern Fisch gegessen. Ausgerechnet jetzt sind in kaltgeräuchertem Lachs Listerien nachgewiesen worden.
Das Wichtigste in Kürze
Räucherlachs ist ein beliebtes Essen zu Weihnachten und Silvester.
Eine aktuelle Untersuchung hat allerdings in mehreren Proben Listerien festgestellt.
Warum bestimmten Risikogruppen dringend vor dem Verzehr des Fisches abgeraten wird.
Im Rahmen seines sogenannten Zoonosen-Monitorings hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Räucherlachs aus dem Einzelhandel in zahlreichen Fällen Krankheitserreger entdeckt. In 8,2 Prozent von insgesamt 354 Proben von kaltgeräuchertem, geschnittenem Lachs seien Listerien festgestellt worden, teilte das BVL mit. Eine Probe habe sogar einen Keimgehalt oberhalb des Grenzwerts für verzehrfertige Lebensmittel aufgewiesen.
Risikogruppen sollten auf Räucherlachs verzichten
Im Vergleich zum Zoonosen-Monitoring 2011 wurden jedoch deutlich seltener kritische Keimkonzentrationen und auch niedrigere Werte gemessen, hieß es weiter. "Die deutlich geringere Keimkonzentration sowie die geringere Zahl der kritischen Proben ist eine gute Entwicklung", sagte der Vorsitzende der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) Gerhard Zellner. Zugleich warnte er aber: Da aber dennoch in mehr als acht Prozent der Proben Listerien nachgewiesen worden seien, sei ein Verzehr von Räucherlachs für Risikogruppen nicht zu empfehlen.
Das Bundesamt appellierte an die Verbraucher:innen, Räucherlachs möglichst nur kurze Zeit zu lagern, da sich die Krankheitserreger auch bei Kühlschranktemperaturen vermehren könnten. Auf keinen Fall sollte der Fisch nach Ablauf des Verbrauchsdatums verzehrt werden.
Dem BVL zufolge ist die Listeriose eine der lebensmittelbedingten Infektionen mit der höchsten Sterblichkeit in der Europäischen Union. Insbesondere bei älteren und immungeschwächten Menschen könne eine Infektion mit Listerien schwere Verlaufsformen annehmen. Bei Schwangeren kann sie den Angaben nach zu einer Schädigung des ungeborenen Kindes bis hin zu einer Früh- oder Totgeburt führen.
- Verwendete Quellen: