Mehrere Verhaftungen
Berlin: Razzia gegen Schleuserbande - 400 Polizisten im Einsatz
- Veröffentlicht: 15.03.2023
- 12:03 Uhr
- Anne Funk
In Berlin und Sachsen-Anhalt ist die Polizei am Morgen gegen eine Schleuserbande vorgegangen. 400 Beamte waren im Einsatz, darunter auch die Spezialeinheit der GSG9. Es kam zu Wohnungsdurchsuchungen und Festnahmen.
Die Polizei in Berlin und Sachsen-Anhalt ist am Mittwochmorgen (15. März) mit einer großen Razzia gegen eine Bande mutmaßlicher Schleuser vorgegangen. Allein in Berlin seien mehr als 20 Wohnungen und Büros durchsucht worden, so ein Sprecher der Bundespolizei. Ermittelt wird gegen 18 Verdächtige, vier Männer wurden in Berlin verhaftet, einer in Halle.
Im Video: Seit 2015 - Angriffe auf Flüchtlingsheime haben zugenommen
Der Bande wird vorgeworfen, Menschen aus dem Irak und der Türkei nach Deutschland geschmuggelt zu haben. Sie sollen mit dem Flugzeug aus Istanbul nach Sarajewo, der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, geflogen worden sein. Über die sogenannte Balkanroute sei es dann weiter nach Deutschland gegangen. Die eingeschleusten Menschen sollen an die Schlepper bis zu 10.000 Euro gezahlt haben. Auf diese Art seien mindestens 90 Menschen nach Deutschland gekommen.
Verdächtige gelten als aggressiv
Die laufenden Ermittlungen beziehen sich unter anderem auf das gewerbsmäßige Einschleusen von Menschen. Mit den Durchsuchungen wollte man Beweise wie Handys und schriftliche Unterlagen sichern, auch Geld und andere Vermögenswerte sollten beschlagnahmt werden.
Mit 400 Beamten der Bundespolizei und der Berliner Polizei ist man gegen die gut organisierte Bande vorgegangen. Auch das Berliner Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft seien beteiligt gewesen. Da Verdächtige als aggressiv galten und möglicherweise auch Waffen besaßen, hatte die Polizei Spezialeinheiten wie die GSG 9 eingesetzt.
In mehreren der durchsuchten Wohnungen seien Menschen angetroffen worden, die möglicherweise illegal eingeschleust worden sind. Deren Ausweise und Aufenthaltsstatus werde nun überprüft.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa