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Trotz LKA-Warnung

Betrugsmasche in Sachsen: Ministerium überweist 225.000 Euro an Kriminelle

  • Veröffentlicht: 06.07.2023
  • 16:38 Uhr
  • Emre Bölükbasi
Symbolbild: Cyberkriminalität
Symbolbild: Cyberkriminalität© Reuters/Kacper Pempel

Seit 2016 warnt das Landeskriminalamt Sachsen vor einer gefährlichen Betrugsmasche im Internet. Ausgerechnet im Gesundheits- und Sozialministerium des Landes wurden die Warnungen anscheinend missachtet. Die Konsequenz: Die Behörde überwies 225.000 Euro an Kriminelle.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das sächsische Gesundheits- und Sozialministerium ist Opfer einer Betrugsmasche geworden.

  • Die Behörde überwies für einen Schutzzaun gegen infizierte Wildschweine 225.000 Euro auf das Konto von Internetbetrügern.

  • Das Kuriose daran: Das LKA warnt seit 2016 vor manipulierten Rechnungsmails der Cyberkriminellen.

Das Gesundheits- und Sozialministerium in Sachsen ist Opfer einer längst bekannten Betrugsmasche geworden. Aufgrund eines folgenreichen Fehlers in der Behörde überwies diese insgesamt 225.000 Euro an Internetbetrüger, wie die "Freie Presse" (FP) am Mittwoch berichtete. Das Ministerium habe die Panne gegenüber dem Blatt bestätigt.

Wie kam es zu der Panne?

Demnach hatte das Ministerium vergangenes Jahr einen 50 Kilometer langen Schutzzaun bei einem niedersächsischen Lieferanten gekauft, um die Afrikanische Schweinepest einzudämmen. Mit dem Zaun sollten infizierte Wildschweine davon abgehalten werden, die Seuche weiterzuverbreiten. Laut der FP wollte sich das Unternehmen wegen eines laufenden Ermittlungsverfahrens nicht zu dem Fall äußern.

Das Ministerium habe im Februar per E-Mail die Rechnung für den Schutzzaun erhalten. Im März hätten sich schließlich die Internetbetrüger eingeschaltet und in einer neuen Rechnungsmail dem Ministerium mitgeteilt, dass die Firma nun ein neues Bankkonto habe. Der Betrag für den Zaun solle dorthin überwiesen werden, so die Betrüger.

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Grober Fehler im Ministerium?

Ein Ministeriumssprecher habe gegenüber der FP erklärt, dass mindestens zwei Personen unabhängig voneinander die Rechnungen auf "sachliche und rechnerische Richtigkeit" prüften. Künftig soll als Konsequenz aus der Panne jedoch auf einem neuen elektronischen System die Änderung von Kontodaten umständlicher sein.

Die Zeitung hält jedoch einen Fehler bei der Prüfung durch die Behörde für möglich und verweist dabei auf Informationen, die ihr vorlegen sollen. Denn: Die Prüfer hätten demnach mit einem Klick auf die Absenderadresse im Kopf der Mail erkennen können, dass diese nicht mit der Firma übereinstimmte.

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LKA warnt seit 2016 vor der Betrugsmasche

Das Landeskriminalamt (LKA) hatte bereits 2016 vor Internetbetrügern gewarnt. "Die Kriminellen 'hacken' sich auf einen der beteiligten E-Mail-Server ein, fangen die relevanten E-Mails ab und verändern die Inhalte ganz oder teilweise“, fasste die Behörde damals die Vorgehensweise der Cyberkriminellen zusammen.

Die Behörde hob in ihrer damaligen Warnung zudem hervor, dass in den manipulierten Mails der Betrüger auf vermeintlich geänderte Bankverbindungen hingewiesen werde, um die Rechnungen umzuleiten.

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