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Insider packen aus

Buch von Watergate-Legende enthüllt: Biden warf Obama Untätigkeit gegenüber Putin vor

  • Aktualisiert: 11.10.2024
  • 12:34 Uhr
  • Kira Born

Ein Drahtseilakt der Atom-Drohungen soll sich laut des Enthüllungsbuchs von Journalist Bob Woodward während Joe Bidens Amtszeit hinter verschlossenen Türen abgespielt haben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Investigativjournalist Bob Woodward schildert in seinem neuen Buch "War" brisante Details, die sich während großer Krisen in der Biden-Regierung abgespielt haben sollen.

  • US-Präsident Joe Biden soll auch seinem Vor-Vorgänger Barack Obama eine Mitschuld am Ausbruch des Ukraine-Kriegs gegeben haben.

  • Auch die atomare Bedrohung durch Wladimir Putins Regime sei haarscharf an einer Eskalation vorbeigeschlittert, schreibt die Reporter-Legende.

Inhalt

Schon den ehemaligen Präsidenten Richard Nixon brachte der Enthüllungsjournalist Bob Woodward durch die "Watergate-Affäre" zu Fall. In seinem neuen Buch "War" rückt der Investigativreporter Woodward diesmal die großen Konflikte der Regierung von Joe Biden in den Fokus: Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine seit dem Februar 2022 und der Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023.

Allem voran die Entscheidungen bzw. das Fehlmanagement, wie Woodward es beschreibt, des Amtsinhabers Joe Biden im Umgang mit Machthaber Wladimir Putin. Dabei legt der "War"-Autor, wie in seinen vorherigen Büchern, brisante Details aus diversen Interviews mit Insidern offen, die über die Vorgänge und Entscheidungsprozesse unter Ausschluss der Öffentlichkeit berichten. Dabei habe Biden auch seinem Vor-Vorgänger, Barack Obama, die Schuld für den Ausbruch des Kriegs in der Ukraine gegeben.

Knapp vier Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl könnten die Enthüllungen von Woodwards Recherchen für Sprengstoff im Wahlkampf sorgen. Die betroffenen Personen haben sich bislang nicht zu den Schilderungen in Woodwards Buch geäußert.

Putin ist böse. Wir haben es mit dem Inbegriff des Bösen zu tun.

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Joe Biden laut Bob Woodward

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US-Regierung hätte schon Monate zuvor von russischer Invasion der Ukraine gewusst

"War" zeichnet auf Basis mehrerer 100 Stunden Interviewmaterial mit Mitarbeitenden, die die Präsidentschaft Bidens und sein Manövrieren durch politische und persönliche Kämpfe direkt miterlebt hätten, nach. Auszüge aus dem Buch wurden vor seiner Veröffentlichung am 15. Oktober bereits mehreren US-Medien zugespielt.

Zum Beispiel soll die US-Regierung schon 2021 über "eindeutige" US-Geheimdienstinformationen verfügt haben, die Putins Pläne zum Einmarsch in der Ukraine darlegen. Ein Kreml-Insider soll die Pläne der russischen Führung weitergegeben haben. "Es war ein erstaunlicher Geheimdienstcoup der Kronjuwelen des US-Geheimdienstes, einschließlich einer menschlichen Quelle innerhalb des Kremls", schreibt Woodward in seinem Buch laut CNN.

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Der Beraterstab des amtierenden Präsidenten soll die Situation zwar als "todernst" eingeordnet haben - doch an die Umsetzung von Putins Vorhaben hätten sie nicht geglaubt. Biden soll damals  die Pläne als "völlig verrückt" bezeichnet haben und den russischen Staatschef im Dezember 2021 mehrmals vor einer offenen Konfrontation gewarnt haben.

Sogar Vizepräsidentin Kamala Harris soll im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar 2022 den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj vor dem hohen Risiko einer russischen Invasion gewarnt haben.

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Biden: Obama habe die Lage in der Ukraine und Putin falsch eingeschätzt

Auch gibt das Buch einen kritischen Einblick auf Bidens Verhältnis zu der Politik seines Vor-Vorgängers Barack Obama, dem er als Vize diente. Obama habe die Situation und Handlungsbereitschaft der Russen völlig unterschätzt. Rückblickend soll sein ehemaliger Vize über die russische Annexion der Krim 2014 in einem internen Kreis gesagt haben:

Barack hat nichts getan. Wir haben Putin die Lizenz erteilt, weiterzumachen. Ich werde diese Lizenz zurücknehmen.

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Joe Biden laut Bob Woodward

"Barack hat nichts getan. Wir haben Putin die Lizenz erteilt, weiterzumachen. Ich werde diese Lizenz zurücknehmen", wie "t-online" aus Woodwards Buch zitiert. Einer nahestehenden Person soll der heute 81-Jährige anvertraut haben: "Barack nahm Putin nie ernst", wie "Washington Post" aus "War" zitiert. Das sind schwere Vorwürfe gegenüber seinem Amtsvorgänger, der Biden im Wahlkampf voll unterstützte und für Rekordwahlkampfspenden bei einer Veranstaltung in New York sorgte.

Einen noch härteren Ton schlug der US-Präsident gegenüber seinem russischen Amtskollegen an. "Dieser verdammte Putin", soll Biden gegenüber seinen Beratern kurz nach dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine im Oval Office gesagt haben. Laut Woodward soll der Demokrat Putin als das personifizierte Böse bezeichnet haben: "Putin ist böse. Wir haben es mit dem Inbegriff des Bösen zu tun."

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Atomare Bedrohung durch Russland schätzte Biden-Regierung auf 50 Prozent ein

Woodward schreibt auch, dass einer der diplomatischen Drahtseilakte Bidens darin bestand, Russlands am Einsatz von Atomwaffen zu hindern. Drohungen Russlands, nukleare Sprengköpfe einzusetzen, sollen in einem sogenannten "Hot 50-minute call" zwischen Biden und Putin von russischer Seite "sehr deutlich" formuliert worden sein, wie die "Washington Post" berichtet.

Biden habe Putin daran erinnert, dass ein Atomkrieg "unmöglich zu gewinnen sei". Nach den Berichten des Investigativjournalisten soll die Lage im September 2022 wegen der massiven Verluste russischer Truppen auf dem Schlachtfeld nach US-Geheimdienstberichten als "zutiefst beunruhigend" eingeschätzt worden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass Russland taktische Atomwaffen im Krieg gegen die Ukraine einsetzen könnte, habe man damals auf 50 Prozent geschätzt.

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Die Spannungskurve erreichte laut eines Pentagon-Mitarbeiters, mit dem Woodward ein Interview führte, sein Hoch bei einem Telefonat zwischen dem amerikanischen Verteidigungsminister Lloyd Austin und seinem russischen Amtskollegen Sergei Schoigu.

"Wenn Sie das tun würden, würden alle Einschränkungen, unter denen wir in der Ukraine operiert haben, überdacht werden.[…] Das würde Russland auf der Weltbühne in einem Maße isolieren, das ihr Russen nicht nachvollziehen könnt", sagte Austin zu Verteidigungsminister Schoigu.

"Ich mag es nicht, wenn man mir droht", soll dieser entgegnet haben. Daraufhin entgegnete Austin laut Woodward: "Herr Minister. Ich bin der Anführer des mächtigsten Militärs in der Geschichte der Welt. Ich spreche keine Drohungen aus."

Der Pentagon-Beamte beschrieb den Vorfall gegenüber Woodward als den "wahrscheinlich haarsträubendsten Moment des gesamten Krieges".

  • Verwendete Quellen:
  • Washingtin Post: "Trump secretly sent covid tests to Putin during 2020 shortage, new book says"
  • t-online: "Gab Obama dem russischen Machthaber einen Freifahrtschein?"
  • ZDF: "Buch enthüllt Trumps Kontakte zu Putin"
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