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Vereinheitlichte Qualifikationsphase

Bundesländer einigen sich: So soll das Abitur der Zukunft aussehen

  • Aktualisiert: 17.03.2023
  • 13:54 Uhr
  • Lena Glöckner

Ist das Abitur in manchen Bundesländern besonders hart und mehr "wert" als in anderen? Die Debatte gibt es seit Jahrzehnten. Die Länder gehen nun einen Schritt in Richtung mehr Vergleichbarkeit.

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Das Abitur in Deutschland soll vergleichbarer werden. Die Kultusminister:innen der Länder beschlossen dafür am Donnerstag (16. März) in Berlin eine Reform der "Vereinbarung zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe". Die Vereinbarung gibt es seit 1972 und sie wurde bereits mehrfach angepasst. Um die Abitur-Prüfungen geht es bei der Neuregelung nicht, sondern um die sogenannte Qualifikationsphase davor.

Das haben die Kultusminister:innen vereinbart

Nur ein Drittel der Abiturnote errechnet sich aus den Prüfungsergebnissen. Zu zwei Dritteln gehen die Leistungen aus der Qualifikationsphase in die Abschlussnote ein. Diesen Teil wollen die Länder nun stärker vereinheitlichen:

  • Angehende Abiturient:innen sollen künftig überall nur noch maximal drei Leistungskurse belegen können. Bisher sind theoretisch bis zu vier möglich. Die meisten Länder haben bereits jetzt nur zwei oder drei festgelegt. Mit der Neuregelung würde das für die Zukunft bundesweit festgeschrieben. Bei zwei Leistungskursen sollen diese fünf Stunden pro Woche unterrichtet werden, bei drei Kursen können es auch vier Stunden sein.
  • Überall sollen künftig in den vier Halbjahren der Qualifikationsphase vor dem Abitur 40 Kurse verpflichtend belegt werden. 36 davon sollen in der Regel in die Abschlussbewertung einfließen. Momentan kann das jedes Bundesland anders handhaben und 32 bis 40 Kurse in die Gesamtberechnung einfließen lassen.
  • Erstmals gibt es eine einheitliche Vorgabe für die Anzahl und Gewichtung von Klausuren: In den Leistungskursen sollen bundesweit pro Halbjahr ein bis zwei Klausuren geschrieben werden. Im vierten Halbjahr kann eine Klausur geschrieben werden, muss aber nicht. Werden zwei Klausuren geschrieben, gehen sie zu 50 Prozent in die Halbjahresnote ein, bei einer Klausur sind es 30 Prozent.
  • Auch in den Grundkursen, wenn es sich um Prüfungsfächer sowie Deutsch, Mathe und eine Fremdsprache handelt, werden ein bis zwei Klausuren pro Halbjahr geschrieben, im vierten Halbjahr gibt es auch hier eine Kann-Bestimmung. Und wie bei den Leistungskursen fließen bei zwei Klausuren diese zu 50 Prozent in die Halbjahresnote ein, bei einer Klausur sind es 30 Prozent.
  • Die Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik werden, wenn sie als Grundkurs belegt werden, einheitlich drei Stunden pro Woche unterrichtet, bisher waren hier auch zwei Stunden möglich.

Gelten sollen die Regelungen spätestens für Schüler:innen, die 2027 in die sogenannte Einführungsphase eintreten und 2030 ihr Abi machen.

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Lehrer-Präsident spricht von "Trippelschrittchen"

Der Deutsche Philologenverband, der Lehrkräfte an Gymnasien und Sekundarschulen vertritt, begrüßte die Angleichungen. "Wir sind froh, wenn die Kultusministerkonferenz den Auftrag des Bundesverfassungsgerichts von 2017 nun erfüllt und für mehr Vergleichbarkeit beim Abitur sorgt", sagte die Vorsitzende Susanne Lin-Klitzing. Es sei noch nicht alles, aber viel von dem erreicht worden, wofür man seit langem eintrete.

Zurückhaltender äußerte sich der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger. Er sprach von einem "Trippelschrittchen". Von einer echten Vergleichbarkeit sei man noch eine weite Wegstrecke entfernt. Es verwies auf weiter bestehende Unterschiede, etwa bei den Abituraufgaben.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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